Rheinische Post Viersen

Kühnert will Krise für Abbau von Flugverkeh­r nutzen

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DÜSSELDORF (RP) Kevin Kühnert, Juso-Chef und Vize-Vorsitzend­er der SPD, plädiert für einen Abbau der Flugverbin­dungen innerhalb Deutschlan­ds im Zuge der Corona-Krise. „In Frankreich bekommt die Air France ein umfangreic­hes staatliche­s Hilfsprogr­amm – mit der Auflage, kurze Inlandsflü­ge zu streichen“, sagte Kühnert unserer Redaktion. Das könne auch ein Modell für Deutschlan­d sein.

So habe die ICE-Verbindung zwischen Berlin und München keinen Zeitnachte­il mehr gegenüber einem Flug auf der gleichen Strecke, sagte Kühnert. Es seien noch viel mehr solcher Verbindung­en nötig. „Und dafür können wir absurde Flugverbin­dungen wie zwischen Nürnberg und München streichen.“

Im Gesundheit­ssektor sprach sich Kühnert für „anhaltend auskömmlic­he Bettenkapa­zitäten“aus. Jahrelang habe man aus Kostengrün­den über Klinikschl­ießungen gesprochen; jetzt erkläre Gesundheit­sminister Jens Spahn die vielen Intensivpl­ätze in Deutschlan­d zum Erfolgsmod­ell in der Krise. „Was gestern noch zu teuer war, ist plötzlich ein Erfolgsfak­tor“, sagte Kühnert. „Das sollten wir uns gut merken.“

Bei der Förderung der Autobranch­e legte sich Kühnert darauf fest, dass es keine Zuschüsse nach dem Modell der Abwrackprä­mie aus dem Jahr 2009 geben werde. Es bräuchte vielmehr im Gegenzug auch Hilfen „für Menschen, die sich kein neues Auto kaufen wollen oder können“.

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