Rheinische Post Viersen

Borussia sollte ihre Standards weiter pflegen

Tore nach ruhenden Bällen werden beim Restart besonders wichtig sein. Wir schauen, wie gut Borussia dafür gewappnet ist.

- VON KARSTEN KELLERMANN

Es ist Borussias größte Spezialitä­t, Tore herauszusp­ielen. 36 ihrer 49 Treffer in der Bundesliga gelangen aus dem Spiel heraus. Zwei Elfmeter verwandelt­en sie. Elfmal resultiert­e ein Tor aus einer Standardsi­tuation, nach Freistoßfl­anke n sieben, nach Ecken drei und ein indirekter Freistoß. Das sind 22 Prozent aller Tore. Das ist der Spitzenwer­t unter den besten fünf Teams der Tabelle.

Spitzenrei­ter FC Bayern München erzielte nur elf Prozent seiner Tore nach Standards, der Zweite Borussia Dortmund, dessen Trainer Lucien Favre kein Freund dieser Art Tore ist, zwölf Prozent, der Dritte RB Leipzig kommt auf 19 Prozent und Borussias ärgster Verfolger Bayer Leverkusen auf 18 Prozent.

Gerade in der anstehende­n Spielphase, in der das raffiniert­e Spiel vermutlich weniger zu sehen sein wird, könnte das den Borussen zum

Vorteil werden. Denn wenn es spielerisc­h nicht rund läuft, kann ein Standard, sei es ein Freistoß oder eine Ecke, den Weg zum Tor doch deutlich erleichter­n.

Die seit dem Abgang des Kunstschüt­zen Juan Arango andauernde Schwäche bei direkten Freistößen wäre in dem Zuge vielleicht mal zu überwinden. Alassane Plea verwandelt­e als einziger beim Sieg in Mainz fast direkt. 15 Versuche gab es insgesamt.

Auch die Elfmeterqu­ote dieser Saison ist ausbaufähi­g. Nur zwei von vier Schüssen vom Punkt fanden den Weg ins Netz des Gegners. Alle anderen ganz oben in der Tabelle haben eine 100-Prozent-Quote.

In der Abwehr von Standards machten die Borussen bislang einen guten Job. Nur zwei Gegentore gab es in der Liga nach Freistößen der Gegner. Auch die drei Gegentore nach Ecken sind angesichts der 74 Versuche, die Borussia den Kontrahent­en

erlaubte, im Rahmen. Gerade am Samstag in Frankfurt wird es da auf Stabilität ankommen, die Hessen haben zehn ihrer 38 Tore nach einer Ecke erzielt.

Generell scheint Borussia in der Standardfr­age durchaus gerüstet für die Anforderun­gen der kommenden Wochen. Die Gladbacher sollten diese Qualität aber auch gut pflegen. Denn Tore aus dem Spiel werden wohl deutlich schwerer fallen als sonst.

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