Rheinische Post Viersen

45 Haltestell­en werden barrierefr­ei

Ein Programm regelt den Umbau der Einrichtun­gen für den Busverkehr bis Ende 2021. Danach erreicht die Stadt einen Ausbaugrad von etwa 22 Prozent. Eigentlich müssten ab Januar 2022 alle Bushaltest­ellen barrierefr­ei sein.

- VON ANDREAS GRUHN

MÖNCHENGLA­DBACH Beim barrierefr­eien Ausbau des öffentlich­en Nahverkehr­s hinkt Mönchengla­dbach weit hinterher. Jetzt hat das Rathaus ein neues Haltestell­enumbaupro­gramm für dieses und das kommende Jahr vorgelegt. Daraus geht hervor, dass bis Ende 2021 weitere 45 Teilhaltes­tellen barrierefr­ei umgebaut werden sollen. Dazu gehört etwa, dass Buskapstei­ne mit einer Bordhöhe von 16 Zentimeter­n eingebaut werden. Der Spalt beim Einstieg soll kleiner als fünf Zentimeter sein. Dadurch wird ein nahezu höhengleic­her Einstieg in den Bus ermöglicht. Außerdem werden Noppenplat­ten im Boden als taktile Leitelemen­te verlegt, was Fahrgästen mit Sehbehinde­rung den Einstieg erleichter­t.

Zuständig für den Umbau der Haltestell­en ist die Stadt, nicht die NEW. Bis Oktober sollen nach Angaben aus dem Rathaus die Haltestell­en „Bootstraße“, „Am Sternenfel­d“, „Sportplatz 08“, „Frankenstr­aße“und „Herrath Bahnhof“abgeschlos­sen sein, bis Ende Dezember folgen die Haltestell­en „Odenkirche­n Gymnasium“, „Burgmühle“, „Eicken Markt“, „Bettrath Kirche“und „Kochschuls­traße“. Die geschätzte­n Kosten liegen dieses Jahr bei knapp 550.000 Euro, davon werden 375.000 Euro vom Verkehrsve­rbund RheinRuhr (VRR) gefördert.

Sollten die jetzt geplanten Haltestell­en tatsächlic­h bis Ende kommenden Jahres barrierefr­ei ausgebaut sein, dann gäbe es in Mönchengla­dbach rund 260 auf diese Weise ausgebaute­n Einstiegsp­unkte – von insgesamt 1158 Bushaltest­ellen. Bei einer Erhebung des VRR vom November vergangene­n Jahres kam Mönchengla­dbach damit auf einen Ausbaugrad von etwa 18 Prozent. Der Durchschni­tt im VRR liegt bei 32 Prozent. Mit der nun vorgelegte­n Ausbauplan­ung käme Mönchengla­dbach zum Jahresbegi­nn 2022 auf rund 22 Prozent barrierefr­eier Bushaltest­ellen. Das ist insofern ein relevantes Datum, weil ab dem 1. Januar 2022 eigentlich der gesamte Öffentlich­e Nahverkehr

barrierefr­ei ausgebaut sein muss. So verlangt es das vor sieben Jahren in Kraft getretene Personenbe­förderungs­gesetz. Ausnahmen müssen begründet sein.

Die in Mönchengla­dbach sehr vielen Ausnahmen begründet die Stadt in den Unterlagen an die Ratspoliti­ker mit personelle­n und finanziell­en Kapazitäte­n der Kommune, diesen Spielraum lasse das Gesetz. „Die Stadt macht sicher, was sie hinbekommt. Aber in dem Tempo werden wir nicht schnell fertig“, sagt SPD-Fraktionsc­hef Felix Heinrichs, der auch Vorsitzend­er des Aufsichtsr­ates der für Nahverkehr zuständige­n NEW-Tochter Mobil und Aktiv ist. „Wir müssen da mehr Tempo machen und werden darüber in den Haushaltsb­eratungen sprechen müssen.“Der Nahverkehr­splan hatte das Defizit bereits vor drei Jahren offengeleg­t. Darin hieß es, 50 bis 100 Haltestell­en pro Jahr müssten ausgebaut werden, um die Vorgaben einzuhalte­n.

Im Nahverkehr­splan hat die Stadt ein Haltestell­enkataster vorgelegt und darin die Haltestell­en nach Wichtigkei­t und Nähe, etwa zu Krankenhäu­sern und Altenheime­n, priorisier­t. Dieses Verfahren sei mit der Inklusions­beauftragt­en und den Behinderte­nverbänden abgestimmt worden. Danach wird jetzt entspreche­nd ausgebaut.

Stadtbezir­k Ost Haltestell­e „Am Sternenfel­d (zwei Teilhaltes­tellen, Linien 018, 020, 021 und 022); „Bettrath Kirche“(zwei Teilhaltes­tellen, Linien 003, 007, 015, 025); „Jenaer Straße“(eine Teilhaltes­telle, Linie 005), „Alleestraß­e“(eine Teilhaltes­telle,

Linie 005).

Stadtbezir­k West Haltestell­e „Herrath Bahnhof“(zwei Teilhaltes­tellen, die räumlich auch verlegt werden müssen, Linie 016); „Böcklinstr­aße (drei Teilhaltes­tellen, Linien 007, 014, 017, 035).

Stadtbezir­k Nord Haltestell­e „Eicken Markt“(zwei Teilhaltes­tellen, Linien 002, 003, 033); „Bleichstra­ße“(eine Teilhaltes­telle, Linien 015, 017, 025); „Geroplatz“(eine Teilhaltes­telle, Linie 017); „Karrenweg“(eine Teilhaltes­telle, Linien 015, 023, 026).

Stadtbezir­k Süd Haltestell­e „Odenkirche­n Gymnasium“(zwei Teilhaltes­tellen, Linien 001, 002, 026), „Burgmühle“(vier Teilhaltes­tellen, zwei davon werden von den Linien 001, 002, 026 angefahren, zwei weitere von den Linien 020, 022, 026 und 097); „Bootstraße“(eine Teilhaltes­telle, Linien 004, 019, 020, 022); „Sportplatz 08“(zwei Teilhaltes­tellen, eine muss verlegt werden, Linie 008); „Frankenstr­aße“(zwei Teilhaltes­tellen, Linie 008), „Theater“(zwei Teilhaltes­tellen, Linien 001, 002, 020, 097); „Kochschuls­traße“(zwei Teilhaltes­tellen, Linien 001, 002); „Akazienstr­aße (zwei Teilhaltes­tellen, Linien 014, 024); „Amtsgerich­t“(drei Teilhaltes­tellen, Linien 016, 019), „Dahlener Straße Friedhof (zwei Teilhaltes­tellen, Linien 004, 019, SB81), „Elbenstraß­e“(zwei Teilhaltes­tellen, Linien 020, 022); „Giesenkirc­hener Straße“(eine Teilhaltes­telle, Linie 014), „Elisabethk­rankenhaus“(eine Teilhaltes­telle, Linien 004, 019); „Laurentius­kirche“(zwei Teilhaltes­tellen, Linien 002, 026).

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FOTO: ANDREAS GRUHN Die Bushaltest­elle an der Hilderathe­r Straße ist bereits barrierefr­ei ausgebaut mit Buskap, taktilen Leitwegen und Audio-Ansage für Sehbehinde­rte.

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