Wie kleine Insekten riesige Bäume erledigen
An warmen Frühlingstagen schlagen sie sich im Wald die Bäuche voll. Es geht um kleine braune Käfer, die Borkenkäfer, die unserem Wald sehr zu schaffen machen.
Ihre Namen klingen lustig, aber diese Käfer richten schlimme Schäden in unseren Wäldern an: Der Buchdrucker und der Kupferstecher sind die häufigsten Borkenkäfer-Arten bei uns in Deutschland. Wenn im April die Sonne scheint und die Temperaturen über 15 Grad Celsius steigen, werden die Borkenkäfer munter. Die Männchen fliegen los und suchen sich einen Baum. Ganz besonders haben sie es auf Fichten abgesehen. Dann bohren sie ein Loch in die Rinde und locken mit ihren Duftstoffen die Weibchen an. Nachdem die Käfer sich gepaart haben, legt das Weibchen unter der Rinde seine Eier ab. Die Käferlarven schlüpfen und knabbern anschließend Gänge in das Holz unter der Rinde. Dabei beschädigen sie die Kanäle
in den Bäumen, über die Wasser und Nährstoffe von den Wurzeln zur Krone gelangen. Sind diese Versorgungswege zerstört, stirbt die Fichte ab. Den Käfern dagegen geht es prima.
Ein gesunder Baum wehrt sich gegen die Insekten. Er verklebt ihre Bohrlöcher mit Harz, einem zähen Pflanzensaft.
Aber viele Fichten sind durch die trockenen Sommer geschwächt. Sie können sich kaum noch gegen die Käfer wehren. Weil es im Herbst und Winter sehr stürmisch war, sind viele Äste abgebrochen. Das hat den Bäumen außerdem zugesetzt. Hinzu kommt, dass es im vergangenen Jahr besonders viele Borkenkäfer, die das warme, tockene Klima lieben, gab. So hatten selbst gesunde Bäume oft keine Chance mehr gegen die Plagegeister. In vielen Wäldern sieht es inzwischen traurig aus. Die Nadeln der Fichten haben sich braun verfärbt und fallen ab, die Bäume sterben. Viele Förster befürchten, dass die Borkenkäfer auch in diesem Jahr wieder großen Schaden anrichten könnten. Darum versuchen sie, den gefräßigen Biestern zuvorzukommen. dpa