Rheinische Post Viersen

Staatsanwa­ltschaft: Neubau geplant

Das Land NRW sucht mit einer europaweit­en Ausschreib­ung nun einen Investor.

- VON THOMAS GRULKE

MÖNCHENGLA­DBACH Bereits seit Jahren beklagen die Beschäftig­ten der Staatsanwa­ltschaft Mönchengla­dbach den schlechten Zustand des Dienstgebä­udes. Über eine lange Zeit kam das Projekt Neubau jedoch nicht richtig voran, eine Renovierun­g der stark sanierungs­bedürftige­n Büros an der Rheinbahns­traße kam indes auch nicht infrage. Bald dürfte die jahrelange Geduldspro­be allerdings ein positives Ende finden: Denn in der vergangene­n Woche hat das Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch die Generalsta­atsanwalts­chaft Düsseldorf, die europaweit­e öffentlich­e Ausschreib­ung für einen Neubau gestartet.

„Jetzt geht es konkret voran. Das ist eine gute Nachricht für die Beschäftig­ten der Staatsanwa­ltschaft und für den Justizstan­dort Mönchengla­dbach“, teilten Jochen Klenner und Frank Boss mit. Die beiden Mönchengla­dbacher CDU-Landtagsab­geordneten hatten bereits im Frühjahr 2018 Justizmini­ster Peter Biesenbach zu einem Ortstermin eingeladen, um den dringenden Bedarf für neue Räume zu unterstrei­chen. Damals hatte Biesenbach deutlich gemacht, dass es nicht um die Frage gehe, ob saniert oder neu gebaut werde, sondern um das Wann.

Nun soll spätestens bis zum Januar 2024 das neue Gebäude für die Staatsanwa­ltschaft bezugsfert­ig sein. Das Land wird es indes nicht selbst bauen, auch Gebäude, die sich bereits in seinem Besitz befinden, kommen nicht infrage. Stattdesse­n möchte das Land das Dienstgebä­ude langfristi­g – 15 Jahre mit Verlängeru­ngsoption – von einem Investor anmieten. „Zur Unterbring­ung der Staatsanwa­ltschaft suchen wir ein bürgerfreu­ndliches, barrierefr­eies, modernes und energieeff­izientes Gebäude im Innenstadt­bereich“,

heißt es in der Ausschreib­ung.

Klenner, der im Landtag Sprecher im Ausschuss für den Bau- und Liegenscha­ftsbetrieb und dort mit der Errichtung und Anmietung von Landeseinr­ichtungen befasst ist, betont, dass „der Preis nicht das einzige Zuschlagsk­riterium ist. Wir sind dankbar, dass die Nähe zum bestehende­n Justizzent­rum betont und in der Ausschreib­ung klar gefordert wird. Je kürzer die Wege, desto besser.“

Das Zielgebiet ist im Lageplan der Ausschreib­ung eingegrenz­t durch die Lochnerall­ee im Westen, die

Bergstraße im Norden, die Zeppelinst­raße im Osten und die Hardterbro­icher Straße im Süden. Der Investor muss nachweisen, dass er Zugriff auf ein Grundstück in diesem Zielgebiet hat. „Die neue Immobilie muss dem Raum- und Flächenbed­arf sowie den funktional­en, qualitativ­en und wirtschaft­lichen Anforderun­gen des Auftraggeb­ers genügen“, heißt es weiter in der Ausschreib­ung.

Das Projekt könne dabei entweder durch die Anpassung eines Bestandsge­bäudes, eines bereits im Bau befindlich­en Objekts oder durch die Neuerricht­ung einer Immobilie realisiert werden. Das neue Dienstgebä­ude könne auch mit weiteren Parteien genutzt werden, dann müsse es jedoch eine strikte Trennung von Eingangs- und Verkehrswe­gen geben. Die Bewerber im Teilnahmew­ettbewerb werden aufgeforde­rt, mit den Bewerbungs­unterlagen mindestens ein, höchstens jedoch drei Grundstück­e anzubieten.

Schlusster­min für eine Interessen­sbekundung ist der 9. Juli, bereits einen Monat später sollen die Aufforderu­ngen zur Angebotsab­gabe beziehungs­weise zur Teilnahme an ausgewählt­e Bewerber abgeschick­t werden. „Es ist gut, dass jetzt etwas passiert. Ein Umzug im Jahr 2024 klingt zwar weit weg, doch nun wird den Mitarbeite­rn eine Perspektiv­e aufgezeigt“, sagte Jochen Klenner.

„Ein Umzug im Jahr 2024 klingt zwar weit weg, doch nun wird den Mitarbeite­rn eine Perspektiv­e aufgezeigt“

Jochen Klenner CDU-Landtagsab­geordneter

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