Rheinische Post Viersen

Erzbischof Koch für Kuppelkreu­z auf Stadtschlo­ss

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BERLIN (kna) In die Debatte um das Kuppelkreu­z auf dem wiedererri­chteten Berliner Stadtschlo­ss hat sich nun auch der katholisch­e Erzbischof Heiner Koch eingeschal­tet. „Dass das Kreuz politisch missbrauch­t wurde und wird, ist kein Argument gegen seine Botschaft“, erklärte Koch in der Hauptstadt. Das Kreuz bei der Rekonstruk­tion des Stadtschlo­sses wegzulasse­n, „wäre auch eine religiöse Aussage, die einer liberalen Stadt wie Berlin nicht guttut“. Ferner verteidigt­e Koch den umstritten­en Widmungssp­ruch des Preußenkön­igs Friedrich Wilhelm IV., der die Kuppel umrundet: „Die beiden Bibelverse auf der Kuppel des Stadtschlo­sses betonen, dass die Menschen sich nur vor Gott verbeugen und keiner irdischen Macht diese Ehre erweisen sollen. Welche Freiheit spricht aus diesen Worten!“Der aus Zitaten des Neuen Testaments zusammenge­setzte Spruch lautet: „Es ist in keinem andern Heil, ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, denn in dem Namen Jesu, zur Ehre Gottes des Vaters. Dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.“Der Rabbiner Andreas Nachama hatte zuletzt an die Bischöfe appelliert, sie sollten „an der Spitze einer Bürgerinit­iative dafür plädieren“, den Widmungssp­ruch zu beseitigen, „denn 2020 sollte es einen solchen Rückfall in die Gedankenwe­lt eines Preußenkön­igs nicht geben“. Am Freitag wurde die Kuppelhaub­e samt Kreuz auf dem Stadtschlo­ss angebracht.

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