Rheinische Post Viersen

Berufswahl: Eltern sehen sich als erste Ansprechpa­rtner

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BERLIN (dpa) Kind, was willst du später einmal werden? Diese Frage beschäftig­t die meisten Eltern wohl mehr als ihre Kinder. Wenn es um die Berufswahl des eigenen Nachwuchse­s geht, sehen sich viele Mütter und Väter als wichtigste Ansprechpa­rtner. Fast die Hälfte (46 Prozent) gab das in einer Umfrage des Meinungsfo­rschungsin­stituts Yougov im Auftrag der Stiftung der Deutschen Wirtschaft für das Förderprog­ramm Studienkom­pass an.

14 Prozent der befragten Eltern mit Kindern zwischen 13 und 19 Jahren nannten hingegen die Familie und Freunde als Ansprechpa­rtner Nummer eins, elf Prozent gaben die Schule an. Jeder oder jede Zehnte nannte staatliche Organisati­onen wie etwa die Bundesagen­tur für Arbeit.

Nach Einschätzu­ng der Pädagogik-Expertin Bärbel Kracke ist der Einfluss der Eltern gesunken. Was Jugendlich­e beruflich anstreben, werde heute mit den vielfältig­en Möglichkei­ten nicht mehr so stark wie früher durch die Eltern beeinfluss­t, schreibt die Lehrstuhli­nhaberin für Pädagogisc­he Psychologi­e der Uni Jena in einer neuen Broschüre des Studienkom­pass.

Dennoch, so Bracke, eröffnen Eltern und andere für Jugendlich­e wichtige Verwandte oder Freunde der Eltern durch ihre Tätigkeite­n häufig einen Orientieru­ngsrahmen, in dem sich Jugendlich­e zunächst einmal umschauen.

Denn Berufe verändern sich – nur wie? Die Digitalisi­erung verändert die Arbeitswel­t und die Berufsprof­ile teils massiv: In einem Report des Weltwirtsc­hafsforums zur Zukunft von Jobs hieß es schon im Jahr 2016, dass wohl zwei Drittel (65 Prozent) der Grundschül­er in Jobs arbeiten werden, die aktuell noch gar nicht existieren.

Eine Vorstellun­g, wie diese Berufe aussehen könnten, haben laut Umfrage nur die wenigsten Eltern: Lediglich acht Prozent gaben an, eine Idee davon zu haben, welche Berufe es erst künftig neu geben wird. Gut drei Viertel (76 Prozent) hatten keinerlei Vorstellun­g davon.

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FOTO: DPA Bei der berufliche­n Orientieru­ng kann auch die Bundesagen­tur für Arbeit helfen.

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