Das Durchschnittsalter der Infizierten liegt bei 40 Jahren
wir unsere tägliche Öffnungszeit von drei Stunden um eine weitere Stunde am Abend erweitert“, sagt Arndt Berson, niedergelassener Allgemeinmediziner aus Kempen. Er ist Mitinitiator der Einrichtung, die eng mit dem Kreisgesundheitsamt in Viersen zusammenarbeitet.
In den beiden Containern auf dem Parkplatz gegenüber dem Arnoldhaus ist neben den Mitarbeitern von Hilfsorganisationen und Praxismitarbeiterinnen immer auch ein Mediziner anwesend, um die Testungen vorzunehmen. Das zuständige Labor mit Sitz in Köln, das in Kempen mit einer Filiale vertreten ist, hat zugesagt, dass die Ergebnisse innerhalb von 72 Stunden vorliegen. „In der Praxis zeigt sich, dass in fast allen Fällen das Ergebnis bereits am Folgetag da ist“, erzählt Berson, der auch Vorsitzender der Kreisstelle Viersen der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein ist.
Wichtig, damit das Prozedere reibungslos ablaufen kann, ist die Kontaktaufnahme der Patienten, die Corona-Krankheitssymptome verspüren oder aus einem Risikogebiet zurückkehren. Diese erste Kontaktaufnahme muss nicht über einen Hausarzt erfolgen, sondern läuft direkt online unter www. cuz-nrw.com. Dort kann ein Termin vereinbart werden. Unnötige Wartezeiten entfallen, so auch bei der Terminvergabe im 15-Minuten-Takt.
Zwölf Tests können in diesem Zeitfenster vorgenommen werde. Kurze Wartezeiten auf dem Parkplatz seien daher nicht zu vermeiden. „Aber auch hier achten wir darauf, dass kleine Kinder, Gehbehinderte und richtig kranke Patienten zügig in den beheizten Containern getestet werden können“, versichert Arndt Berson.
Wer nicht das CUZ online kontaktieren möchte, kann sich auch beim Hausarzt testen lassen. „Aber bitte auch hier nur mit telefonischer Voranmeldung“, appelliert Hausarzt Berson. In den Praxen sind gesonderte Infektionssprechstunden eingerichtet worden, in denen Patienten untersucht und getestet werden können, ohne auf andere Praxisbesucher und ungeschütztes Personal zu treffen.
Anspruch auf einen Test zu Lasten der Krankenversicherung haben neben den Reisenden aus den Risikogebieten auch Lehrer, Erzieher, Patienten mit Symptomen und Nutzer der Corona-Warn-App, die eine Meldung über ein mögliches Infektionsrisiko erhalten haben. Zu einem Preis von 26,50 Euro plus Laborkosten können sich auch alle anderen testen lassen.
Berson sieht die Prognose von Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass die Infektionszahlen bis Weihnachten auf 20.000 Fälle pro Tag ansteigen könnten, ähnlich. Deshalb mahnt er Urlauber, auch in den Herbstferien an Abstand, Desinfektion und Maske zu denken und Menschenansammlungen zu meiden.
KREIS VIERSEN (mrö) Am Freitag sind im Kreis Viersen zwölf weitere Personen positiv aufs neuartige Coronavirus getestet worden. Seit rund einer Woche verzeichnet das Kreisgesundheitsamt einen erhöhten Anstieg der Fallzahlen. „Im Verhältnis zum Anstieg in den Städten im Ballungsraum Ruhrgebiet fällt der Fallzahlenanstieg im Kreisgebiet jedoch zurzeit noch deutlich geringer aus“, sagt Barbara Nieter, Leiterin des Gesundheitsamtes. „Auch im Vergleich mit den umliegenden Kreisen sind die Fallzahlen im Kreis Viersen noch unauffällig.“Seit Anfang des Monats liege der Altersdurchschnitt bei den infizierten Personen im Kreis bei etwa 40 Jahren. „Nur ein kleiner Teil der positiv getesteten Personen steht in Verbindung mit einem stationären Krankenhausaufenthalt, ein noch kleinerer Teil hiervon muss beatmet werden“, so Nieter.
Um Infektionsketten nachverfolgen zu können, hatten die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes bisher zweimal Gästelisten von Restaurants angefordert. Die seien vorschriftsmäßig ausgefüllt gewesen. Ein Sprecher der Stadt Viersen erklärte: „Bisher hat der Kommunale Ordnungsdienst keine ohne weitere Prüfung erkennbaren Falschangaben feststellen müssen. Auch bei Stichproben-Vergleichen mit Personaldokumenten gab es keine Fälle, in denen erfundene Namen oder Namen anderer Personen genutzt wurden.“Allerdings hätten die Mitarbeiter einige Gäste darauf hinweisen müssen, dass alle abgefragten Angaben erforderlich sind.
Aktuell gelten 75 Personen im Kreis Viersen als infiziert. Die Inzidenzzahl stieg am Freitag von 19 auf 21 an. 454 Personen befinden sich in Quarantäne.
Die aktuellen Fallzahlen im Westkreis im Überblick: Brüggen: zwei Infizierte (+1). Nettetal: elf Infizierte. Niederkrüchten: vier Infizierte. Schwalmtal: ein Infizierter. Viersen: 21 Infizierte (–2).