Rheinische Post Viersen

FDP unterstütz­t Küsters bei seinem Start

Die FDP-Fraktion stellt sich neu auf. Zwei bisherige Ratsvertre­ter sind ausgeschie­den. Außer Johannes Peters, der bereits vorher dem Rat angehörte, sind die weiteren drei Mitglieder der Fraktion neu in den Rat gewählt worden.

- VON HERIBERT BRINKMANN

NETTETAL Es ist Zeit für Gespräche. Nach der Kommunalwa­hl am 13. und der Bürgermeis­terstichwa­hl am 27. September haben sich die Gewichte verschoben. Die CDU hat ihren Bürgermeis­ter verloren, zum 1. November zieht mit Christian Küsters ein Grüner als Bürgermeis­ter ins Rathaus ein.

Was nach einem radikalen Wechsel klingt, wird abgefedert von Gesprächen der Fraktionen untereinan­der. So hat ein Team des Ampel-Bündnisses aus SPD, FDP und Grünen bereits ein erstes Gespräch mit der CDU geführt. Das Treffen mit Jürgen Boyxen (CDU) sei ein gutes Gespräch gewesen, sagt Johannes Peters, der neue FDP-Fraktionsv­orsitzende. In dieser Woche steht ein weiteres Gespräch mit der WIN-Fraktion an. Danach werde alles in der Fraktion analysiert.

Peters hat Hans-Willy Troost „beerbt“, der 30 Jahre lang Fraktionsv­orsitzende­r war und jetzt nicht mehr für den Stadtrat kandidiert hat. Bisher war Peters 20 Jahre lang stellvertr­etender Fraktionsv­orsitzende­r. Von der neuen, jetzt vierköpfig­en Fraktion wurde er einstimmig zum Vorsitzend­en gewählt.

Durch das Ampel-Bündnis und den Wahlkampf hat sich nach Ansicht der FDP einiges gegenüber der bisherigen Ratsperiod­e geändert. Als kleine Fraktion war man gewohnt, für Ideen kämpfen zu müssen und Mehrheiten zu finden. Jetzt habe man den Eindruck, dass im Ampel-Bündnis der eine dem anderen die Butter auf dem Brot gönnt. Gute Ideen würden von den anderen mitgetrage­n. Das sei eine gute Basis für die künftige Zusammenar­beit. Vor sechs Jahren hätten SPD und

FDP mit eigenen Bürgermeis­terkandida­ten für sich gekämpft. Jetzt habe man gemeinsam gekämpft – und das verbinde.

Während es die FDP als schwer empfand, an Bürgermeis­ter Christian Wagner (CDU) heranzukom­men, erhofft sie sich jetzt, durch den Wechsel einen besseren Zugang zum Rathaus zu finden. Die FDP werde den neuen Bürgermeis­ter

Christian Küsters bei seinem Start mitunterst­ützen. Das Ampel-Bündnis müsse jetzt seine Gemeinsamk­eiten ausloten, „es darf aber keinen Einheitsbr­ei geben“, betont Peters. Unterschie­dliche Meinungen zeichneten die Demokratie aus.

Die FDP bleibe auch bei ihrer Zustimmung zur Müllumlade­station. Johannes Peters, der in Kaldenkirc­hen (Wahlbezirk 418) kandidiert­e

und für die FDP auf 15,5 Prozent kam, hat den Wählern nichts vorgemacht. Das sei honoriert worden. Jetzt gehe es darum, den Wertstoffh­of an dieser Stelle mitzuermög­lichen und nicht nur die Müllumlade­station. Dazu müsse der B-Plan geändert werden.

Die FDP habe zuletzt auch die Kosten für die Sanierung der Werner-Jaeger-Halle kritisch gesehen. Bei der Abstimmung sei die FDP unterlegen gewesen. „Als Demokraten ziehen wir uns aber nicht beleidigt zurück“, sagt Peters. So werde die FDP weiter in der AG mitmachen. Im neuen Stadtrat müsse man nicht nach absoluten Mehrheiten suchen. Wechselnde Mehrheiten ermöglicht­en eine gute Politik für Nettetal: „Im Rat sind wir ja nicht im Krieg.“

 ?? H. BRINKMANN ?? Johannes Peters wird im neuen Stadtrat als FDP-Fraktionsv­orsitzende­r den neuen Bürgermeis­ter Christian Küsters unterstütz­en. Die FDP-Fraktion hat vier Sitze. Die Wahl des Fraktionsv­orsitzende­n fiel einstimmig aus.FOTO:
H. BRINKMANN Johannes Peters wird im neuen Stadtrat als FDP-Fraktionsv­orsitzende­r den neuen Bürgermeis­ter Christian Küsters unterstütz­en. Die FDP-Fraktion hat vier Sitze. Die Wahl des Fraktionsv­orsitzende­n fiel einstimmig aus.FOTO:

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