Brüggener Rat stimmt für Fällung des Silberahorns
BRÜGGEN (akü) Mehrheitlich hat der Brüggener Gemeinderat entschieden, einen rund 50 Jahre alten Silberahorn auf dem Kreuzherrenplatz im Zuge der Neugestaltung des Platzes zu fällen. Bündnis 90/Die Grünen hatten beantragt, den Baum vor dem Kircheneingang der Nikolauskirche zu erhalten. Nach Meinung der Grünen ist der Baum vital und ortsprägend, hat den dritten Dürresommer schadlos überstanden und sei von „unschätzbarem Wert für das Mikroklima“. Deshalb müsse man in die Neuplanung des Platzes so reingehen, den Ahorn darin zu integrieren.
Dem widersprach die Mehrheit des Rates. Am Ende stimmten 20 gegen den Grünen-Antrag, sieben dafür bei acht Enthaltungen. „Wir haben im Bauausschuss gewissenhaft entschieden“, entgegnete Johannes Weiß (CDU) der Darstellung der fraktionslosen Grünen-Sprecherin Bettina Brosterhus, die Entscheidung gegen den Baum sei im Fachausschuss übers Knie gebrochen worden. Weiß verwies auf die ökologische Rechnung: Dem strittigen Ahorn werden 400 Klimapunkte
zugeordnet, den 13 vereinbarten Neupflanzungen aber 1200 Klimapunkte.
Im Bauausschuss tags vor der Ratssitzung war das Votum mit 15 Contra-Stimmen und einer Pro-Stimme bei drei Enthaltungen noch eindeutiger gegen den Baum ausgefallen. Im Rat hatte seitens der Verwaltung Dieter Dresen, Leiter des Fachbereichs Bauen und Planen, zwei Gründe aus dem Bauausschuss rekapituliert, die gegen einen Erhalt des Ahorn sprächen: Die städtebauliche Qualität der im Februar 2020 beschlossenen Planung würde in Abrede gestellt; außerdem sei das Verfahren zur Rettung des Baumes aufwändig und möglicherweise nicht vom Erfolg gekrönt.
Anfang 2020 hatte der Rat beschlossen, den Kreuzherrenplatz für rund 657.000 Euro attraktiver zu gestalten. Die Umgestaltung soll im Frühjahr 2021 beginnen und etwa drei Monate dauern. Die Blutbuche mitten auf dem Platz wird erhalten. Entlang der Nikolauskirche werden sechs neue Bäume in Reihe gepflanzt. Die Gattung steht noch nicht fest.