Rheinische Post Viersen

Bénes ist Roses nächster Rückkehrer

Der Slowake soll bald wieder eine Alternativ­e sein. Bei Borussia vertraut man ihm, Anfragen anderer Klubs wurden zuletzt bewusst abgelehnt.

- VON HANNAH GOBRECHT

Über zwei Monate Individual­training liegen hinter Laszlo Bénes. Der 23-Jährige kämpft sich nach seiner Verletzung langsam wieder heran, doch wann genau er wieder einsatzfäh­ig sein wird, ist noch nicht ganz absehbar. Ende September hat Bénes erstmals wieder Teile des Mannschaft­strainings absolviert. Der Slowake kam mit einer Bandverlet­zung im Sprunggele­nk, die er sich im Einzeltrai­ning zugezogen hatte, zurück aus dem Sommerurla­ub, verpasste die gesamte Vorbereitu­ng.

Während seine Mitspieler dort in teils zweieinhal­bstündigen Einheiten übten, konnte Bénes nur zusehen. Mittlerwei­le ist er nicht mehr allzu weit davon entfernt, wieder komplett mit der Mannschaft trainieren zu können. Der letzte Schritt der Reha-Zeit steht bevor.

Er kommt allerdings genau zu einem Zeitpunkt zurück, an dem die Trainingse­inheiten durch die bevorstehe­nden Englischen Wochen weniger werden. Da werden die Gelegenhei­ten, sich über gute Leistungen im Training anzubieten, automatisc­h weniger.

Und die Konkurrenz ist namhaft: Im zentralen Mittelfeld sind Christoph Kramer und Florian Neuhaus gesetzt – vor allem, solange Denis Zakaria weiter ausfällt. Die Achter-Position, auf der Bénes seine besten Spiele gemacht hat, fällt derzeit der Doppel-Sechs zum Opfer. Auch Youngster Rocco Reitz lauert auf sein Profi-Debüt, bereitete in der vergangene­n Woche im Testspiel gegen Fortuna Düsseldorf (4:0) mit einem Schlitzohr-Pass ein Tor vor.

Bénes muss sich also erst mal hinten anstellen, doch bei Borussia traut man ihm durchaus zu, in den noch 17 ausstehend­en Spielen bis Weihnachte­n eine Rolle spielen zu können. Nach Informatio­nen unserer Redaktion klopften in der zurücklieg­enden Transferpe­riode Klubs an, um sich bei Sportdirek­tor Max Eberl nach einer möglichen Leihe von Bénes zu erkundigen. Doch bei Borussia blitzten die Anfragen ab.

Dabei werden Eberl und Cheftraine­r Marco Rose vor allem die Entwicklun­gen der Corona-Pandemie im Hinterkopf haben. Aktuell ist es wichtiger denn je, den Kader möglichst breit zu halten. Zuletzt musste Jordan Beyer nach einem positiven Corona-Test in Quarantäne, bei Borussias kommendem Champions-League-Gegner

Inter Mailand wurden gerade erst sechs Spieler positiv auf das Virus getestet.

Zudem wird Rose in den anstehende­n Champions-League-Wochen

rotieren müssen. Auch davon könnte Bénes, der gerade im Zweikampfv­erhalten und der Arbeit gegen den Ball noch Luft nach oben hat, profitiere­n.

Am 15. Dezember 2019 spielte Bénes bei der 1:2-Niederlage in Wolfsburg zuletzt von Beginn an. Als die Borussen in den Wochen zuvor erstmals die Tabellenfü­hrung eroberten, war Bénes mittendrin, erhielt sogar in manchen Partien den Vorzug vor Neuhaus, der mittlerwei­le zum Nationalsp­ieler aufgestieg­en ist. Dabei war Bénes – gerade zum Saisonstar­t – der Nutznießer von den verletzung­sbedingten Ausfällen von Kramer und Jonas Hofmann. Vier Tore konnte er in der Hinrunde vorbereite­n, doch an die guten Leistungen konnte er in der Rückrunde nicht mehr anknüpfen.

Anfang des Jahres liefen ihm andere im Training den Rang ab. Bis zur Corona-Unterbrech­ung wurde er kein einziges Mal eingesetzt. Nach dem Restart wurde Bénes zwar in allen neun Spielen von Rose eingewechs­elt, doch der Slowake spielte höchstens 16 Minuten. Für Bénes wird es also bald wieder einen Neustart geben. Er dürfte darauf hoffen, dass er die auffällige­n Leistung aus dem vergangene­n Herbst erneut abrufen kann, das Potenzial dazu hat er zweifelsoh­ne.

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FOTO: DIRK PÄFFGEN Laszlo Bénes gehörte in der Hinrunde der vergangene­n Saison häufig zur Startelf der Borussen, auch beim Europa-League-Spiel beim Wolfsberge­r AC.

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