Rheinische Post Viersen

Borussia wünscht sich den doppelten Nationalsp­ieler-Schub

Nachdem Florian Neuhaus und Jonas Hofmann ihr Debüt für Deutschlan­d gefeiert haben, sollen sie wieder im Klub glänzen. Der DFB-Trip könnte geholfen haben.

- VON SEBASTIAN HOCHRAINER

Seit Mittwoch sind die Borussen fast komplett. Yann Sommer, Nico Elvedi, Matthias Ginter, Florian Neuhaus, Jonas Hofmann und Ramy Bensebaini sind nach ihren Länderspie­lreisen zurück, sie alle werden am Donnerstag auch wieder im vollen Umfang trainieren. Ob Stefan Lainer an seinem Rückkehr-Tag direkt einsteigen wird, ist offen. Während der Österreich­er sowie Sommer, Elvedi, Ginter und Bensebaini erfahrene Nationalsp­ieler sind, kamen Hofmann und Neuhaus beim Testspiel der deutschen Nationalma­nnschaft gegen die Türkei (3:3) zu ihrem Debüt. Sie sind jetzt ganz offiziell Nationalsp­ieler. Und davon erhofft sich Borussia einen Effekt.

„Das wäre doch schön. Ist doch cool, wenn man mit 28 Jahren noch Nationalsp­ieler wird. Dann sollte das natürlich einen Schub geben, und wir würden uns alle freuen, wenn es so ist“, sagte Marco Rose.

Borussias Trainer ist sozusagen der Antrieb für Hofmann und Neuhaus gewesen, sie haben sich unter ihm weiterentw­ickelt, haben sich jeweils wichtige Rollen im Kader erspielt und so die Fahrkarte zur Mannschaft von Bundestrai­ner Joachim Löw gelöst.

Für Neuhaus war es der zweite Lehrgang, nach seiner ersten Nominierun­g

vor dem Bundesliga-Start kam er nicht zum Einsatz. Danach war er erstmal in einem kleinen Leistungs-Loch. „Ich glaube aber nicht, dass das etwas mit der Nationalma­nnschaft zu tun hat“, sagte Rose. „Er hat gegen Union kein gutes Spiel gemacht, das weiß er auch. Aber ich fand, dass er in Köln schon wieder sehr präsent war.“

Und das ist enorm wichtig für Borussia. Denn Neuhaus ist seit der Verletzung von Denis Zakaria die treibende Kraft im Gladbacher Mittelfeld. Er hatte auch einen großen Anteil daran, dass es das Team in die Champions League geschafft hat. „Flo hat ein halbes Jahr auf extrem hohen Niveau gespielt, er hat unser Spiel in Zusammenar­beit mit den anderen auch ein Stück weit getragen“, sagte Rose. „Jetzt hatte er mal ein schlechtes Spiel, darüber haben wir geredet. In Köln war es dann wieder ein Schritt nach vorne und das Länderspie­l von ihm war auch richtig gut – bis auf den Ballverlus­t vor dem Gegentor. Wir haben zwar alle gesehen, dass es ein Foul war, aber trotzdem war es ein Tor.“Neuhaus war vom türkischen Torschütze­n Efecan Karaca vor dem 2:2 hart angegangen worden, der Schiedsric­hter ließ jedoch weiterlauf­en.

Dass Neuhaus den Pfiff nicht bekam, könnte Rose durchaus gefallen haben. Denn dadurch könnte es schon einen konkreten Effekt beim 23-Jährigen geben, besser einzuschät­zen, wann Sicherheit in seinem Spiel vorgeht, weil man sich nicht immer auf andere Einflüsse – in diesem Fall den Schiedsric­hter – verlassen kann.

Und auch Hofmann hat einiges mitgenomme­n in seinen ersten Wochen bei der Nationalma­nnschaft. „Auf jeden Fall nimmt man vieles von einem solchen Lehrgang mit, da lerne auch ich mit meinen 28 Jahren nochmal viel“, sagte Hofmann im Gespräch mit unserer Redaktion. „Sowas gibt natürlich irgendwie immer einen Schub beziehungs­weise Vertrauen und Selbstbewu­sstsein. Ich hoffe, dass man das auch auf dem Platz sehen wird und ich noch besser werde.“

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FOTO: DPA Florian Neuhaus (l.) und Jonas Hofmann im Borussia-Trikot.

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