Borussia wünscht sich den doppelten Nationalspieler-Schub
Nachdem Florian Neuhaus und Jonas Hofmann ihr Debüt für Deutschland gefeiert haben, sollen sie wieder im Klub glänzen. Der DFB-Trip könnte geholfen haben.
Seit Mittwoch sind die Borussen fast komplett. Yann Sommer, Nico Elvedi, Matthias Ginter, Florian Neuhaus, Jonas Hofmann und Ramy Bensebaini sind nach ihren Länderspielreisen zurück, sie alle werden am Donnerstag auch wieder im vollen Umfang trainieren. Ob Stefan Lainer an seinem Rückkehr-Tag direkt einsteigen wird, ist offen. Während der Österreicher sowie Sommer, Elvedi, Ginter und Bensebaini erfahrene Nationalspieler sind, kamen Hofmann und Neuhaus beim Testspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Türkei (3:3) zu ihrem Debüt. Sie sind jetzt ganz offiziell Nationalspieler. Und davon erhofft sich Borussia einen Effekt.
„Das wäre doch schön. Ist doch cool, wenn man mit 28 Jahren noch Nationalspieler wird. Dann sollte das natürlich einen Schub geben, und wir würden uns alle freuen, wenn es so ist“, sagte Marco Rose.
Borussias Trainer ist sozusagen der Antrieb für Hofmann und Neuhaus gewesen, sie haben sich unter ihm weiterentwickelt, haben sich jeweils wichtige Rollen im Kader erspielt und so die Fahrkarte zur Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw gelöst.
Für Neuhaus war es der zweite Lehrgang, nach seiner ersten Nominierung
vor dem Bundesliga-Start kam er nicht zum Einsatz. Danach war er erstmal in einem kleinen Leistungs-Loch. „Ich glaube aber nicht, dass das etwas mit der Nationalmannschaft zu tun hat“, sagte Rose. „Er hat gegen Union kein gutes Spiel gemacht, das weiß er auch. Aber ich fand, dass er in Köln schon wieder sehr präsent war.“
Und das ist enorm wichtig für Borussia. Denn Neuhaus ist seit der Verletzung von Denis Zakaria die treibende Kraft im Gladbacher Mittelfeld. Er hatte auch einen großen Anteil daran, dass es das Team in die Champions League geschafft hat. „Flo hat ein halbes Jahr auf extrem hohen Niveau gespielt, er hat unser Spiel in Zusammenarbeit mit den anderen auch ein Stück weit getragen“, sagte Rose. „Jetzt hatte er mal ein schlechtes Spiel, darüber haben wir geredet. In Köln war es dann wieder ein Schritt nach vorne und das Länderspiel von ihm war auch richtig gut – bis auf den Ballverlust vor dem Gegentor. Wir haben zwar alle gesehen, dass es ein Foul war, aber trotzdem war es ein Tor.“Neuhaus war vom türkischen Torschützen Efecan Karaca vor dem 2:2 hart angegangen worden, der Schiedsrichter ließ jedoch weiterlaufen.
Dass Neuhaus den Pfiff nicht bekam, könnte Rose durchaus gefallen haben. Denn dadurch könnte es schon einen konkreten Effekt beim 23-Jährigen geben, besser einzuschätzen, wann Sicherheit in seinem Spiel vorgeht, weil man sich nicht immer auf andere Einflüsse – in diesem Fall den Schiedsrichter – verlassen kann.
Und auch Hofmann hat einiges mitgenommen in seinen ersten Wochen bei der Nationalmannschaft. „Auf jeden Fall nimmt man vieles von einem solchen Lehrgang mit, da lerne auch ich mit meinen 28 Jahren nochmal viel“, sagte Hofmann im Gespräch mit unserer Redaktion. „Sowas gibt natürlich irgendwie immer einen Schub beziehungsweise Vertrauen und Selbstbewusstsein. Ich hoffe, dass man das auch auf dem Platz sehen wird und ich noch besser werde.“