Rheinische Post Viersen

Baustart für Kita Mummel-Kinder

Platz für rund 70 Kinder ist in der neuen Kita an der Mühlenstra­ße. Seit eineinhalb Wochen laufen die Bauarbeite­n.

- VON NADINE FISCHER

VIERSEN Die Kalksandst­einwände für die Funktionsr­äume im Erdgeschos­s stehen schon – spätesten bis Mitte Juli 2021 soll auch der Rest der neuen Kita Mummel-Kinder an der Mühlenstra­ße 38 in Viersen-Beberich fertig sein. Voraussich­tlich am 1. August wird die Einrichtun­g eröffnen, Platz ist für rund 70 Kinder der Altersgrup­pen unter drei Jahre und drei bis sechs Jahre. Die Viersener Bauherren Hans Wilhelm Janissen und Peter Zaum beziffern die Kosten dafür mit rund 3,1 Millionen Euro. Für den Träger, die gemeinnütz­ige Gesellscha­ft Mumm-Familiense­rvice aus Mönchengla­dbach, wird es die erste Kita in Viersen. „Wir planen formal mit vier Kita-Gruppen, aber wir haben ein offenes Konzept“, erläuterte Geschäftsf­ührerin Dorothea Hüttersen am Freitag bei der symbolisch­en Grundstein­legung. Ihre Kollegin Sabine Weenen koordinier­t das Projekt. Schon jetzt gebe es „massig“Anfragen von Eltern, die gerne einen Platz für ihr Kind in der Kita hätten, berichtete sie.

Die Kita entsteht auf dem Grundstück an der Ecke Mühlenstra­ße/ Gladbacher Straße. Vorher stand dort das Papst-Johannes-Zentrum der katholisch­en Gemeinde St. Remigius. Der geplante Neubau mit rund 900 Quadratmet­er Fläche wird ein Eckhaus, im mittleren Teil wird er zweigescho­ssig. Die Fassade des Erdgeschos­ses wird verklinker­t, der obere Gebäudetei­l weiß verputzt. Große Fenster und eine Fußbodenhe­izung sind vorgesehen. Das Flachdach werde mit Sedumspros­sen begrünt, „das sind schöne Urkräuter“, erläuterte Stefani Kremer – die Architekti­n aus Nettetal plant die Kita, die sich jetzt noch im Rohbau befindet. Vor eineinhalb Wochen war Baustart, ausführend­er Bauunterne­hmer ist der Viersener Timo Schumacher.

Im Obergescho­ss befinden sich später unter anderem Räume für das Personal, der Kita-Alltag der Kinder soll sich im Erdgeschos­s abspielen. Dort wird es vier große Funktionsr­äume geben, in denen die Kinder gruppenübe­rgreifend zum Beispiel mit Bauklötzen oder einer Holzeisenb­ahn spielen, malen und basteln, mit Puppen spielen oder einen Kaufladen aufbauen können. Auch eine Kindermens­a ist geplant, in der gemeinsam gegessen wird, in einem großen Mehrzweckr­aum können sich die Kinder austoben.

Zur Kita gehört ein rund 950 Quadratmet­er

großes Außengelän­de, das naturnah gestaltet wird. Ein Sandkasten mit Wasserspie­lanlage, ein Baumstamm-Mikado zum Klettern, Weidenhütt­en und eine Nestschauk­el werden Teil der Ausstattun­g. Außerdem mit eingeplant: hinter dem Gebäude acht private Parkplätze für Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bringen oder abholen, dazu vier öffentlich­e Stellplätz­e vor der Kita, elf Fahrradste­llplätze, drei Stellplätz­e für Lastenräde­r und, etwas abseits, acht Parkplätze für das Personal. Um die Parkfläche­n anzulegen, müsste keine der Bäume auf dem Gelände gefällt werden, sagte

Architekti­n Kremer.

Zwölf bis 14 Fachkräfte in Vollund Teilzeit werden für die Kita benötigt, außerdem mindestens eine Kinderpfle­gerin. Weil der Bedarf an Kita-Plätzen in Viersen groß ist, betreibt der Mumm-Familiense­rvice bereits jetzt eine Vorgruppe mit Drei- bis Sechsjähri­gen für ihre neue Kita – noch in der städtische­n Kita Hüsgesweg. Im kommenden Jahr ziehen die 20 Kinder und die Erzieher dann an die Mühlenstra­ße um. Dort sollen vorwiegend Plätze für 45 Stunden Betreuung, aber auch einige 35-Stunden-Plätze angeboten werden. Ab August 2021 öffnet die Kita jeweils von 7.30 bis 16.30 Uhr, die Zeiten sollen aber je nach Bedarf der Eltern angepasst werden.

Der Mumm-Familiense­rvice betreibt aktuell 18 Kitas, zwei davon in Krefeld, die übrigen in Mönchengla­dbach. Viersen als Standort werde nun auch im Blick behalten, sagte Geschäftsf­ührerin Hüttersen. Der ehemalige Bürgermeis­ter Günter Thönnessen begrüßte den Träger aus Mönchengla­dbach in seiner Ansprache als neuen „Player“in Viersens Kindergart­en-Landschaft. Bürgermeis­terin Sabine Anemüller (SPD) betonte: „Wir brauchen nicht nur eine Kindertage­sstätte.“Der

Bau der Kita Mummel-Kinder „ist sozusagen der Einstieg in eine noch familienfr­eundlicher­e Stadt“– denn innerhalb der kommenden zwei Jahre sollen insgesamt sechs neue Kitas im Stadtgebie­t entstehen.

Aktuell gibt es nach Angaben der Stadt 125 Kita-Gruppen in Viersen, 2022 sollen es 29 Gruppen mehr sein. Damit verfügt die Stadt dann über mehr als 2900 Kita-Plätze, derzeit sind es rund 2600. Das Ziel sei, die Betreuungs­quote im Bereich der unter Dreijährig­en von 33 auf 44 Prozent zu steigern, im Bereich der Kinder über drei Jahre auf 100 Prozent, sagte Anemüller.

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FOTO: RESIDENZ IRMGARDIS GMBH Verklinker­tes Untergesch­oss, weiß verputztes Obergescho­ss und viele Fenster: So soll die neue Kita aussehen, wenn sie fertig ist. Der Eingang befindet sich an der Ecke Mühlenstra­ße/Gladbacher Straße
 ?? RP-FOTOS: FISCHER ?? Hans Wilhelm Janissen (v.l.), Bürgermeis­terin Sabine Anemüller, Dorothea Hüttersen, Peter Zaum, Stefani Kremer, Timo Schumacher und die Technische Dezernenti­n Susanne Fritzsche bei der Grundstein­legung.
RP-FOTOS: FISCHER Hans Wilhelm Janissen (v.l.), Bürgermeis­terin Sabine Anemüller, Dorothea Hüttersen, Peter Zaum, Stefani Kremer, Timo Schumacher und die Technische Dezernenti­n Susanne Fritzsche bei der Grundstein­legung.
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Wo bei der Grundstein­legung das Zelt für die Gäste aufgebaut war, soll später der Eingangsbe­reich der Kita sein.

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