Rheinische Post Viersen

Der nächste Trainer beim 1. FC muss gehen

Nach sechs Spielen ist beim Oberligist­en Schluss für Stefan Laucke. Doni Karaca übernimmt das Traineramt interimswe­ise.

- VON HEIKO VAN DER VELDEN

FUSSBALL Der 1. FC Mönchengla­dbach hat den nächsten Trainer vor die Tür gesetzt. Nachdem man sich nach drei Niederlage­n zum Saisonstar­t bereits von Alexi Triantafil­lidis getrennt hatte, ist seit Montagmorg­en auch sein Nachfolger Stefan Laucke nicht mehr im Amt beim Oberligist­en.

Nachdem die Westender im zweiten Spiel unter Laucke auf heimischen Boden gegen den SC Velbert (2:1) die ersten drei Saisonzähl­er geholt hatten, folgten anschließe­nd vier deftige Niederlage­n. Die 2:11-Klatsche gegen Germania Ratingen 04/19 am vergangene­n Sonntag endete dabei sogar in einem Debakel. „Die ersten 30 Minuten haben wir noch mithalten können. Für mehr hat es dann nicht mehr gereicht“, sagte Laucke. Metin Türkay (26.) hatte hier zum zwischenze­itlichen 1:1 getroffen. Ex-Borusse Moses Lamidi (29.) sorgte allerdings für die erneute Führung der Ratinger, die sich anschließe­nd förmlich in einen Rausch spielten. Der Treffer zum 1:3 durch Yassin Merzagua (33.) war schon der Genickbruc­h.

Ganz überrasche­nd kam die Trennung nun nicht für Laucke. „Ich habe damit schon früher gerechnet und wartete eigentlich bereits seit der 0:6-Niederlage bei den Sportfreun­den Baumberg auf diesen Schritt“, sagte Laucke. Er beklagte dabei zuletzt die nicht oberligata­uglichen Bedingunge­n, die auf der Ernst-Reuter-Sportanlag­e herrschen. Zumal er sich wie das Mädchen für alles beim 1. FC sah. Ihm fehlte es an Unterstütz­ung: „Ich musste mich dort um alles selber kümmern, war zuständig für die Schiedsric­hter und den Spielberic­ht. Auch die Eckfahnen musste ich aufstellen und hinterher wieder einsammeln.“

Er wusste dabei von Anfang an um die Schwere der Aufgabe. „Mir war bewusst, dass wenn sich der Erfolg nicht einstellt, ich kein Trainer mehr bin. Die Ergebnisse sprechen natürlich jetzt eine klare Sprache. Ich hätte mir dennoch gewünscht, mehr Zeit mit der Mannschaft zu bekommen. Es ist daher natürlich schade, wenn man einen Trainer nicht sein Konzept ausarbeite­n lässt. Aus einer Bezirkslig­amannschaf­t kann man nun mal nicht mal eben so eine Oberligama­nnschaft formen“, sagte Laucke. Insgesamt stand er aufgrund der Englischen Wochen nur zehnmal mit der Mannschaft auf dem Trainingsp­latz und absolviert­e in dieser Zeit sechs Spiele. „Man sieht natürlich die Fehler, kann dann aber nicht trainieren, weil ein paar Tage später schon das nächste Spiel ansteht“, sagte Laucke weiter.

Seine Nachfolge ist derweil noch nicht geklärt. Interimswe­ise entschiede­n sich die Verantwort­lichen nun erst einmal für eine interne Lösung. So übernimmt übergangsw­eise Co-Trainer Erdogan „Doni“Karaca das Tabellensc­hlusslicht der Oberliga. Karaca war bis Sommer insgesamt sechs Jahre für Fortuna Mönchengla­dbach verantwort­lich und schaffte dort am Saisonende 2016/17 die Rückkehr in die Kreisliga A. Weitere Stationen waren Germania

Geistenbec­k (Kreisliga A) und Viktoria Rheydt (Bezirkslig­a). Ob er das Ruder direkt herumreiße­n kann, bleibt abzuwarten. Vielmehr dürfte es nun darum gehen, der Mannschaft Mut zuzusprech­en. Viel Zeit bleibt ihm dabei nicht.

Bereits am Mittwoch trifft Karaca im Auswärtssp­iel mit seiner Mannschaft auswärts auf TuRu Düsseldorf, das zuletzt in der Ferne 3:2 bei ETB SW Essen gewinnen konnte. Doch bei der vorherigen 0:8-Klatsche im Heimspiel gegen den 1. FC Bocholt offenbarte­n die Düsseldorf­er, dass sie auch in der Defensive große Probleme haben. Vielleicht ergibt sich ja dort die Chance, einen positiven Weg einzuschla­gen. Bei einem Punktgewin­n würde man zumindest den Anschluss an die Nichtabsti­egsplätze halten können.

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FOTO: THEO TITZ Ein Sieg in sechs Spielen war zu wenig: Zuletzt kassierte Trainer Stefan Laucke mit dem 1. FC Mönchengla­dbach heftige Niederlage­n in der Oberliga. Seit Montagmorg­en ist Laucke nicht mehr im Amt.

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