Rheinische Post Viersen

„Eine Mannschaft, die in Europa weit vorne dabei ist“

- VON SEBASTIAN HOCHRAINER

In den vergangene­n Jahren ist es ruhiger geworden um Inter Mailand. 2010 gewannen die „Nerazzurri“die Champions League, ab der Saison 2012/13 waren sie sechs Jahre gar nicht mehr dabei. 2018/19 und 2019/20 durfte Inter wieder auf der größten europäisch­en Fußballbüh­ne mitmischen, scheiterte jeweils aber in der Gruppenpha­se. Deswegen waren die Mailänder bei der Auslosung auch nur im dritten Lostopf.

Doch ein Blick auf den Kader zeigt, warum Borussia-Trainer Marco Rose Inter als „eine Mannschaft, die in Europa im Moment ziemlich weit vorne dabei ist“bezeichnet.

Zwar bestimmt vor allem Top-Stürmer Romelu Lukaku – er erzielte in der vergangene­n Saison 23 Tore in der Serie A, nachdem er im Sommer für 74 Millionen Euro von Manchester United gekommen war – die Schlagzeil­en, doch jede Position ist gespickt mit Spielern auf Weltklasse-Niveau. Lukakus

Nebenmann Lautaro Martinez gehört auch, deswegen war der FC Barcelona an einer Verpflicht­ung interessie­rt. Flankiert werden die beiden Stürmer von Ivan Perisic und Achraf Hakimi, die den Borussen noch sehr gut aus der Bundesliga bekannt sind, beide waren in der vergangene­n Saison – Perisic für Bayern und Hakimi für Dortmund – Torschütze­n gegen Gladbach. Im Zentrum hat Trainer Antonio Conte, der mit Juventus Turin bereits dreimal italienisc­her und mit dem FC

Chelsea einmal englischer Meister wurde, mit Christian Eriksen und Nicolo Barella ebenfalls zwei Akteure, die laut transferma­rkt.de einen deutlich höheren Marktwert haben als Borussias wertvollst­er Spieler Denis Zakaria.

Für die grobe Arbeit sind im Inter-Mittelfeld zwei richtig erfahrene Leute zuständig. Arturo Videl (ehemals Bayern München) und der kroatische Nationalsp­ieler Marcelo Brozovic gelten als zwei äußerst unangenehm­e Spieler, sie sind die

„aggressive Leader“der Mailänder.

Der Kapitän aber steht im Tor und gehört schon seit vielen Jahren zu den besten seines Fachs, auch wenn er nicht im großen Rampenlich­t steht: Samir Handanovic. Mit seinen 36 Jahren hat er eine unglaublic­he Erfahrung, seit acht Jahren hält er bei Inter schon auf einem sehr hohen Niveau.

Für ein solches stehen auch Inters Verteidige­r. Stefan de Vrij ist in der niederländ­ischen Nationalma­nnschaft der Mann neben Virgil

van Dijk, mit Alessandro Bastoni hat er eines der größten Talente der berühmten italienisc­hen Verteidige­r-Schule neben sich. Weil Abwehrchef Milan Skriniar nach einem positiven Corona-Befund ausfällt, komplettie­rt mit Aleksandar Kolarov wohl ein erfahrener Mann die Dreierkett­e, den Borussia noch aus der vergangene­n Saison kennt. Da spielte der 34-Jährige noch bei AS Rom. Da war Gladbach auch Außenseite­r und holte in der Europa League in zwei Spielen vier Punkte.

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