16-Jähriger will mit Website durchstarten
Ben Erler kam mit seiner Idee bis ins Halbfinale des Wettbewerbs „Startup Teens“. Er will bald den Markt erobern.
VIERSEN Aufgeben kommt für ihn nicht in Frage. Ben Erler hat eine Idee, von der er überzeugt ist. Deshalb lässt er sich von seinem ersten Fehlschlag nicht unterkriegen. „Ich glaube, die Website wäre ein großer Gewinn für die Elektrobranche und Konsumierer“, sagt der junge Erfinder. Der Schüler des Erasmus-von-RotterdamGymnasiums Viersen hat ein Konzept entwickelt für eine Website, die das idealste elektrische Gerät für den Käufer vorschlägt. Beim Wettbewerb von „Startup Teens“versuchte der 16-Jährige sein Glück, um in einer der sieben Kategorien, die mit jeweils 10.000 Euro dotiert werden, zu gewinnen. Damit ist Startup Teens der bestdotierte Businessplan-Wettbewerb in Deutschland. Kurz vor dem Einzug ins Finale schied Erler aus, aber seine Idee soll bald den Markt erobern.
Die Idee ist simpel: „Tech Tailor“befragt den Besucher nach seinen Bedürfnissen, egal ob Speicherplatz, Prozessor oder Design und stellt eine Rangliste mit Empfehlungen aus. „Die Empfehlungen sind viel individueller als die der herkömmlichen Testsiegerseiten und bieten auch eine Beratung für Menschen, die über weniger technisches Wissen verfügen“, so der 16-Jährige. Die Idee kam ihm bei der Suche nach einem eigenen passenden Laptop. Seit über zehn Monaten tüftelt er nun schon an seiner Geschäftsidee und wird dabei von seinem Freund Ruben Sommer (15) unterstützt. „Wir haben gemeinsam recherchiert, programmiert und die Website gestaltet, aber für den Wettbewerb hatte er neben der Schule leider keine Zeit“, so Erler.
Die Initiative Startup Teens wurde im Sommer 2015 von Unternehmern gegründet, um in Deutschland bei 14- bis 19-jährigen Schülern kostenlos unternehmerisches Denken und Handeln stärker zu verankern. In der ersten Auswahlstufe hat eine Jury die fünf besten Business-Pläne in jeder Kategorie bestimmt. „Ich habe viele Erfahrungen gesammelt, besonders im Bereich Marketing. Einen Businessplan zu erstellen ist gar nicht so einfach, aber mit kostenlos zur Verfügung gestellten Mentoren konnte ich das gut meistern“, berichtet Erler. In diesem Jahr kämpften insgesamt 672 Businesspläne von mehr als 3.500 Schüler in der ersten Auswahlstufe des Wettbewerbs um den Einzug ins Finale. „In der zweiten Stufe mussten sich alle Teams und ihr Unternehmen in einem Video vorstellen. Für seinen Favoriten konnte man online abstimmen“, erklärt Erler. Die zwei Teams jeder Kategorie mit den besten Bewertungen zogen direkt ins Finale ein. Das große Finale findet am 18. Juni 2021 im Axel-Springer-Haus in Berlin statt. Die große Begeisterung für den Wettbewerb zeigen auch die 44.000 Abstimmungen verteilt auf die insgesamt 35 Videos. „Ich habe in meiner Kategorie ,Dienstleistungen & Plattformen’ 13,54 Prozent der Stimmen erhalten“, so der Schüler. „Ich denke, dass es sehr drauf ankommt, wie viele Kontakte man hat, welche dann auch für einen abstimmen. Ich war alleine in meinem Team, während andere zu viert waren“, erklärt der Erfinder. An der Nachfrage für seine Website zweifelt er nicht. Dass die Reise im Halbfinale geendet hat, heißt für ihn nicht, dass er seine Idee nicht erfolgreich umsetzten kann. Er möchte bereits im Januar 2021 seine Website hochladen.
Am wichtigsten sei ihm eine vielfältige Rückmeldung gewesen: „Wenn man weiß, was potenzielle Kunden erwarten, kann man das Produkt besser entwickeln.“
Um eine hohe Nachfrage nach seinem Produkt zu erreichen, hat er eine neue Strategie. „Ich habe es bereits im Wettbewerb gemerkt, dass meine Reichweite zu klein ist und somit auch die Anzahl meiner Stimmen geringer“, sagt er. „Tech Tailor“soll präsenter in den sozialen Netzwerken werden. „Es ist kostenlose und einfache Werbung, die mir im nächsten Jahr eventuell mehr Stimmen beim Wettbewerb einbringt.“Kostenlos soll auch seine Website bleiben und für jedes Betriebssystem zugänglich. „Durch das Weiterleiten auf die Internetseiten der Hersteller verdiene ich Geld und kann mein Angebot erweitern“, sagt Erler. 2021 möchte er erneut am Wettbewerb teilnehmen, wenn er bis dahin nur kleine Fortschritte gemacht hat. „Ansonsten möchte ich anderen jungen Unternehmensgründer nicht den Platz nehmen.“