Rheinische Post Viersen

Meer sucht seine neue „Heimat“

Nach Verlust der eigenen Spielstätt­e ist noch keine dauerhafte Lösung für den Verein in Sicht.

- VON HORST HÖCKENDORF

FUSSBALL-KREISLIGA B Mindestens ein Spielfeld, Umkleideka­binen und womöglich ein Vereinshei­m – das alles gehört in der Regel zu einem Fußballver­ein. Der B-Ligist BlauWeiß Meer aus Mönchengla­dbach hat das alles jedoch nicht mehr. Der Grund: Das Unternehme­n SMS Group. Dieses benötigte das Sportgelän­de des Vereins für den Neubau eines firmeneige­nen Campus für rund 1500 Mitarbeite­r. Das Unternehme­n hatte den Umzug erstmals 2015 angekündig­t. Meer musste daher seine heimischen Spielstädt­e an der Hügelstraß­e im Juni aufgeben – und befindet sich seitdem für seine zwei Senioren- und acht Jugendmann­schaften auf der Suche nach einer neuen „Heimat“.

Derzeit darf Meer die Anlage an den Holter Spielstätt­en nutzen. Ganz zufrieden ist Trainer Orhan Demir mit den Bedingunge­n in Holt aber nicht. Man dürfe nach Aussage des Trainers nur auf einem Rasenplatz im Wald spielen, nicht auf dem Kunstrasen­platz. Außerdem sei das Training dort durch fehlendes Flutlicht erschwert.

„Zunächst hat man uns den großen Rasenplatz hinter dem Kunstrasen­platz zur Verfügung gestellt, doch der wurde wenig später gesperrt. Jetzt finden die Übungseinh­eiten auf der Wiese neben den beiden großen Plätzen statt. Aber wohin, wenn die Stadt alle Rasenplätz­e sperrt?“, sagt Demir.

Neben Demir zählt auch Rolf Fränzen zum lebenden Inventar bei den Blau-Weißen. Fränzen ist 2. Vorsitzend­er, Kassierer, Seniorenob­mann und Platzwart in Personalun­ion. Er moniert bei der Suche nach einer neuen Spielstätt­e: „Die Stadt hätte alles regeln sollen, aber leider ist nichts schriftlic­h fixiert worden.“

Ob Meer in Holt bleibt oder 2021 auf der neuen Anlage des Rheydter SV ein neues Zuhause findet, ist offen. Als langfristi­ge Perspektiv­e war zudem die Modernisie­rung der benachbart­en Ernst-Reuter-Sportanlag­e des 1. FC Mönchengla­dbach angesehen worden. Die Stadt hatte dieses Projekt im „Integriert­en Handlungs- und Entwicklun­gskonzept Alt-Mönchengla­dbach“aus dem Jahr 2017 verankert. Durch die Schaffung weiterer Kunstrasen­spielfläch­en auf der Anlage hätte der Trainings- und Spielbetri­eb von Blau-Weiß Meer dort integriert werden können. Doch auf der Anlage des 1. FC ist bislang nichts passiert.

„Der Ausbau der FC-Anlage hätte sicherlich auch früher bewerkstel­ligt werden können. Aber die Gelder wurden zwischenze­itlich für andere Projekte ausgegeben. Nun müssen erst mal neue Gelder beantragt werden. Dabei wäre es beim FC wie geschaffen für uns“, sagt Fränzen.

Sportlich startete Blau-Weiß Meer zumindest ordentlich in die neue Spielzeit. Die ersten vier Partien konnten allesamt gewonnen werden, ehe es zuletzt am 6. Spieltag eine 1:4-Pleite gegen Concordia Viersen gab.

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FOTO: HEIKO VAN DER VELDEN Thorsten Funk, Christoph Wünschmann, Patrick Klöpsch, Rene Müller, Daniel Stapper, Peter Clemens und Dagmar Liebig (v.l.).
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FOTO: HORST HÖCKENDORF Orhan Demir, Trainer von Blau-Weiß Meer.

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