Inzidenzwert von 50 fast erreicht
Erste neue allgemeine Regeln gelten ab Freitag, weitere frühestens ab Samstag.
KREIS VIERSEN (naf) Der Inzidenzwert im Kreis Viersen ist am Donnerstag deutlich nach oben geschnellt: Die Zahl der neuen bestätigten Corona-Infektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner ist auf 45 gestiegen. Bereits am Mittwoch hatte Landrat Andreas Coenen (CDU) verschärfte Schutzmaßnahmen angeordnet, weil der Inzidenzwert 35 überschritten war – denn damit gilt Gefährdungsstufe 1.
Nächste Schwelle ist der Inzidenzwert 50. Am Donnerstag haben Vertreter des Kreises und der kreisangehörigen Kommunen nun über weitere mögliche Vorgaben beraten. Sollten sich daraus konkrete Maßnahmen ergeben, seien diese frühestens ab Samstag gültig, erklärte Kreis-Sprecher Benedikt Giesbers auf Anfrage. „Dies betrifft etwa eine mögliche Maskenpflicht in der Fußgängerzone.“
Ab Freitag gilt laut Allgemeinverfügung für den Kreis Viersen entsprechend der NRW-Regelungen:
Veranstaltungen und Versammlungen sowie Kongresse mit mehr als 1000 Teilnehmern sind verboten. An Festen aus herausragendem Anlass außerhalb einer Wohnung – etwa Hochzeiten – dürfen höchstens 25 Personen teilnehmen. Die Maskenpflicht gilt auch am Sitz- oder Stehplatz bei Konzerten, Au ührungen, sonstigen Veranstaltungen und Versammlungen in geschlossenen Räumen, außerdem für Zuschauer bei Sportveranstaltungen. Außerdem soll die Maskenpflicht in regelmäßig stark frequentierten Außenbereichen wie Fußgängerzonen, in denen der Mindestabstand kaum einzuhalten ist, gelten – wo genau das vor Ort zutrifft, legt der Kreis in Absprache mit den Städten und Gemeinden fest. Diese Maßnahmen würden frühestens ab Samstag gelten, nachdem sie in einer Anlage der Allgemeinverfügung veröffentlicht seien, erläutert Giesbers. Die Regeln gelten, „bis der Schwellenwert der Sieben-Tage-Inzidenz an sieben aufeinander folgenden Tagen unterschritten wird“. Sollte hingegen bald der Inzidenzwert 50 erreicht sein, würde das weitere Kontaktbeschränkungen, Sperrstunden in der Gastronomie und ein nächtliches Verkaufsverbot von Alkohol nach sich ziehen.
Einen großen lokalen Corona-Hotspot gibt es nach Angaben des Kreises nicht, dennoch steigen die Infektionszahlen seit Wochen stetig. Landrat Coenen betont: „Ich empfehle dringend, die Regelungen auch im privaten Raum zu beachten und soziale Kontakte zu reduzieren.“Barbara Nieters, Leiterin des Kreis-Gesundheitsamtes, führt aus: „Das Virus verbreitet sich nicht zuletzt durch viele kleinere Treffen im Privaten, an denen jeweils nur wenige Menschen teilnehmen.“
Das sind die aktuellen Zahlen: Dem Kreis Viersen wurden am Donnerstag 40 Neuinfektionen mit dem Coronavirus bekannt (1304 Fälle seit Beginn der Pandemie). Aktuell gelten 151 Menschen als infiziert, davon 44 in Nettetal (Vortag: 31), in Viersen 44 (38), darunter ein Kind und ein Mitarbeiter aus einem Kinderhaus, sieben in Schwalmtal (fünf), fünf in Brüggen (zwei), drei in Niederkrüchten (drei).
„Das Virus verbreitet sich nicht zuletzt durch kleinere Treffen“Barbara Nieters Leiterin Gesundheitsamt