Einkaufen in Schwalmtal wird attraktiver
Großer Andrang herrschte bei der Eröffnung des neuen Lidl-Marktes in Waldniel. Dort scannte Bürgermeister Michael Pesch Einkäufe für den guten Zweck. Warum die neue Filiale deutschlandweit etwas Besonderes ist.
SCHWALMTAL Wer am Eröffungstag in die neue Lidl-Filiale an der Roermonder Straße 7 wollte, musste Geduld mitbringen. Wegen der Corona-Pandemie war der Zutritt beschränkt, zeitweillig hieß es für Kunden: Wir müssen draußen bleiben. Seit 7 Uhr am Donnerstag konnte im Discounter eingekauft werden – ein neues Angebot, das gut ankam. Geöffnet ist montags bis samstag bis 21 Uhr: „Wir passen die Öffnungszeiten unserer Filialen an den Standort an“, erläutert Daniela Bittner von Lidl Immobilien.
Bis Mai hatte dort ein mit 700 Quadratmetern deutlich kleinerer Lidl-Markt gestanden, er war für den Neubau abgerissen worden. Die Roermonder Straße ist bisher der einzige Lidl-Standort in Schwalmtal – und wird es vorerst auch bleiben; eine weitere Expansion ist „nicht geplant“, sagte Alexander Dohrn von Lidl Immobilien.
Dabei ist die rund 1100 Quadratmeter große Filiale in Schwalmtal-Waldniel deutschlandweit etwas Besonderes: „Sie ist die einzige mit einem begrünten Dach“, sagt Böttner. Wozu das dient: Dadurch wird die Wärme gedämmt, die Energiekosten sind deshalb geringer. Bisher ebenfalls einmalig: Auf dem Parkplatz ist eine Elektroladesäule installiert, an der Kunden ihre Fahrzeuge mit einer Leistung von bis zu 22 Kilowatt laden können. Dafür gibt es an der Elektroladesäule zwei AC-Ladebuchsen für gleichzeitiges Laden.
Zudem kommt das neu errichtete Gebäude ohne fossile Brennstoffe aus. Ein integrales Anlagensystem wandelt die Abwärme von Tiefkühltruhen und -regalen in Heizenergie um. Durch energiesparende LED-Beleuchtung wird der Stromverbrauch um rund 42.000 Kilowattstunden verringert und der CO2-Ausstoß sinkt um etwa 17 Tonnen pro Jahr (verglichen mit herkömmlicher Beleuchtung).
Bauamtsleiter Bernd Gather und Bürgermeister Michael Pesch (CDU) waren bei ihrem Besuch zufrieden. Zumal auf dem früheren Gelände der Schlossbrauerei am 21. November noch die Eröffnung des Drogeriemarktes Rossmann folgen wird. Was sie auch freut: die Aufstellung des Gambrinus-Brunnens aus der früheren Brauerei mit Bänken und Beleuchtung. „Der gesamte Bereich gewinnt an Attraktivität“, sagte Bernd Gather. Die Planungen seien nicht einfach gewesen: Dabei habe man auch die abschüssige Lage des Grundstücks berücksichtigen müssen. Ein weiteres Problem sei die Lärmbelastung der Anwohner gewesen, da sich der neue Discounter direkt in der Nähe von Wohnhäusern befindet.
„Darauf haben wir etwa reagiert, indem wir auf eine Pflasterung des Parkplatzes verzichtet haben“, erläutert Lidl-Verkaufsleiter Kim Pescher. Auf der glatten Parkplatzdecke würden die gummierten Rollen der Einkaufswagen leise bewegt
werden. „Alle Einkaufswagen sind aus Plastik statt wie üblich aus Metall, damit sie leiser sind“, erläutert Daniela Bittner. Zwar seien diese Wagen weniger haltbar, dies sei aber wegen des Lärmschutzes unverzichtbar gewesen.
Unter dem Motto „Hier kassiert Ihr Bürgermeister“hatte Michael Pesch um 10.30 Uhr an Kasse 1 hinter einer Schutzscheibe Platz genommen. Dort scannte er mit Unterstützung aus dem Lidl-Team Einkäufe. Ion Ponus aus Moldawien war
Peschs erster Kunde. „Ich habe noch nie an einer Kasse gesessen“, sagte Pesch vor dem Start. Dabei musste er feststellen, dass die Kassenbedienung Konzentration und Geschwindigkeit verlangt. Dass er nach seinem Abschied aus dem Bürgermeisteramt an die Kasse zurückkehren wird, hielt Pesch für „unwahrscheinlich“, wie er lachend sagte. Auch wenn Kasse 1 bald schloss: Das Jugendzentrum „Effa“erhält nach dieser Aktion eine Spende in Höhe von 1000 Euro.
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