Rheinische Post Viersen

Zwei neue Optionen für Mick Schumacher

Weil sich das Formel-1-Team Haas von seinen Fahrern trennt, haben deutsche Piloten die Chance auf die Cockpits.

- VON JENS MARX FOTO: IMAGO IMAGES

PORTIMAO (dpa) Das Management von Mick Schumacher will sich zu den neuesten Spekulatio­nen nicht äußern. Der mögliche neue Teamchef des 21 Jahre alten Formel-2-Piloten mauert. Nach dem Haas-Paukenschl­ag, dem Ende der beiden aktuellen Fahrer bei dem amerikanis­chen Formel-1-Rennstall, dürften die Chancen von Michael Schumacher­s Sohn auf den ersehnten Sprung in die Motorsport-Königsklas­se weiter steigen. Doch damit nicht genug: Mussten die deutschen Fans vor ein paar Wochen noch um eine Saison ohne deutschen Fahrer bangen, könnten im kommenden Jahr sogar drei dabei sein.

Denn der Fahrermark­t ist schwer in Bewegung, und hartnäckig hält sich auch der Name von Nico Hülkenberg. Beim Großen Preis von Portugal ist der 33-Jährige aus Emmerich erneut als Ersatzfahr­er für Racing Point vor Ort. Die Formel 1 erkor Hülkenberg aber auch zu einem der möglichen Anwärter für Haas im kommenden Jahr. Die Formel 1 brachte via Instagram mehrere Piloten für die beiden Haas-Plätze ins Spiel, neben Schumacher und Hülkenberg sind mit Sergio Perez, Antonio Giovinazzi und Kimi Räikkönen auch drei aktuelle Formel-1-Fahrer dabei, außerdem Pietro Fittipaldi, Enkel des zweifachen Weltmeiste­rs Emerson Fittipaldi.

Top-Kandidat soll nach Informatio­nen der Formel-1-Organisato­ren aber Mick Schumacher sein. Der Formel-3-Europameis­ter von 2018 und aktuelle Formel-2-Spitzenrei­ter ist bereits im Besitz der Superlizen­z. Was fehlt, ist das Auto.

Haas-Teamchef Günther Steiner wollte sich am Donnerstag keinen Namen entlocken lassen. Der 55-Jährige schloss aber nicht aus, dass der Rennstall im kommenden Jahr mit zwei Neulingen antreten könnte. Mick Schumacher gilt allerdings auch als Kandidat für einen

Platz bei Alfa Romeo. Haas und auch dieses Team arbeiten eng mit Ferrari zusammen, und Mick Schumacher gehört der Fahrerakad­emie der Scuderia an – das könnte man fast als Pole Position bei der Cockpitsuc­he bezeichnen.

Der Sohn des Rekordwelt­meisters, dazu Sebastian Vettel im Aston Martin und Hülkenberg – so könnte Deutschlan­d 2021 in der Formel 1 vertreten sein. Und das, nachdem es noch nicht so lange her ist, dass Vettels Zukunft nach seinem bevorstehe­nden Ferrari-Aus ungeklärt war, Mick Schumacher eine eher problemati­sche erste Saisonhälf­te hatte, und von Hülkenberg zunächst fast nichts zu hören gewesen war.

Spätestens mit der Verkündung der Haas-Trennung von Romain Grosjean aus Frankreich und Kevin

Magnussen aus Dänemark am Donnerstag hat der Fahrermark­t das Tempo aber noch mal richtig angezogen. Grosjean und Magnussen teilten ihren bevorstehe­nden Abschied bei Haas in den sozialen Netzwerken zeitgleich mit, ehe das Team mit einer Mitteilung folgte. „Das letzte Kapitel ist geschlosse­n und das Buch zu Ende“, schrieb der 34 Jahre alte Franzose Grosjean,

der seit dem Einstieg von Haas 2016 für den Rennstall fuhr. Diese sei seine letzte Saison für Haas, twitterte schließlic­h Magnussen. Der 28 Jahre alte Däne fährt sei 2017 für Haas. Beide Fahrer suchen nun ein neues Team.

Auf der Suche ist auch Sergio Perez, der beim aktuellen Team Racing Point den Platz für Vettel räumen muss. Der 30-jährige Mexikaner bringt wie manch jüngerer Pilot auch noch reichlich Sponsoreng­elder mit – für Teams unter den Top-Rennställe­n ein Entscheidu­ngsfaktor. „Geld und Talent. Talent ist wichtiger, aber manche haben Sponsoren, die sie mitbringen“, betonte Steiner. „Wir schauen uns alle Optionen an.“

So geht es Teams wie Fahrern. Hülkenberg bringt Erfahrung mit, dazu Qualität, die er zuletzt als Racing-Point-Aushilfe demonstrie­rte, als er vom letzten Platz auf Rang acht auf dem Nürburgrin­g fuhr. Selbst bei Red Bull steht Hülkenberg nun in der engeren Auswahl, sollte sich das ehemalige Weltmeiste­r-Team von Alexander Albon trennen. Die Ersatzeins­ätze von Hülkenberg könnten sich für ihn also auszahlen. Sein Ziel ist es ohnehin, wieder als Stammfahre­r in ein Formel-1-Cockpit zurückzuke­hren.

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Mick Schumacher durfte beim Training am Nürburgrin­g in den Formel-1-Wagen von Alfa Romeo steigen. Die Fahrt fiel dann aber dem Nebel zum Opfer.

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