Restaurants in Italien müssen um 18 Uhr schließen
ROM (dpa) Unter dem Druck steigender Infektionszahlen hat Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte ein neues Paket von Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus unterzeichnet. Landesweit müssen demnach alle Restaurants und Bars von Montag an um 18 Uhr für Gäste schließen, wie aus einem Dokument hervorgeht, das am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Zudem dürfen auch Kinos, Theater, Fitnessstudios, Bäder, Skiresorts und Konzerthallen nicht mehr öffnen. Die Maßnahmen sollen zunächst bis zum 24. November gelten.
Ferner muss der Unterricht für mindestens 75 Prozent der Gymnasialschüler online abgehalten werden. Die Regierung empfiehlt zudem dringend, auf den Empfang von Gästen zu Hause sowie auf nicht dringende Reisen zu verzichten. Bars und Restaurants können dem neuen Maßnahmenpaket zufolge nach 18 Uhr weiter für Lieferservices sowie Essensmitnahme arbeiten. Museen können demnach offen bleiben, allerdings mit einer begrenzten Anzahl von Besuchern.
Unternehmen hatten sich über neue Einschränkungen wegen der Auswirkungen auf ihre Geschäftslage besorgt gezeigt. Zudem gab es in Rom und Neapel, wo nächtliche Ausgangssperren bereits in Kraft sind, am Wochenende gewalttätige Proteste gegen Einschränkungen. Demonstranten warfen in der Nacht zum Sonntag im Zentrum Roms unter anderem Feuerwerkskörper auf Polizisten, wie die Nachrichtenagentur ADN Kronos und andere Medien berichteten. Als Bereitschaftspolizisten zur Verstärkung anrückten, wurden Autos beschädigt und Container in Brand gesteckt. Zwei Polizisten erlitten den Berichten zufolge Verletzungen, mindestens zehn Demonstranten wurden festgenommen. Die Polizei machte zunächst keine Angaben. An dem nicht genehmigten und von der neofaschistischen Partei Forza Nuova organisierten Protest hatten sich Hunderte Menschen beteiligt.