Kölner Haie bangen um die Existenz
Der Eishockey-Verein hat einen eindringlichen Appell an seine Fans gerichtet.
KÖLN (dpa/rent) Die Kölner Haie gehören zu den Traditionsvereinen der Deutschen Eishockey-Liga. Doch im Gegensatz zu anderen Teams geht es für die Haie noch nicht wieder aufs Eis. Die Kölner kämpfen vielmehr um ihre Existens. Die Coronakrise setzt dem Verein schwer zu. Team und Personal unterstützen den achtmaligen deutschen Eishockey-Meister in der wirtschaftlichen Not aufgrund der Corona-Pandemie mit einem Gehaltsverzicht von „bis zu 60 Prozent. Die Spieler zeigen eine außergewöhnliche Bereitschaft, durch einen massiven Gehaltsverzicht ihren Beitrag zu leisten“, hieß es bereits am Donnerstag in einer Mitteilung auf der Klub-Website. Doch das allein reicht offenbar noch nicht aus, um einen weiteren Spielbetrieb zu sichern. Wegen der Corona-Pandemie steht immer noch kein neuer Starttermin für die DEL-Saison fest. „Wir können nicht zu 100 Prozent sagen, dass wir dabei sind“, sagte der frühere Bundestrainer und Kölner Cheftrainer Uwe Krupp der Kölnischen Rundschau. Auf die Teilnahme an einem geplanten Testturnier verzichten die Kölner aufgrund der unklaren lage bereits.
Um die Existenz zu sichern, richtete sich der Verein nun mit einem eindringlichen Apell an die Fans und die Menschen in Köln. „Um spielen zu können, benötigen wir jetzt die HIlfe jeder Kölnerin und jedes Kölners. Es geht um den Fortbestand des Eishockeystandorts Köln“, sagte Haie-Geschäftsführer Philipp Walter. Die Hilfe soll über virtuelle Tickets für je zehn Euro erfolgen. Zahlreiche Fans sagen dem Verein unter dem Beitrag bereits ihre Unterstützung zu.
Der Verein teilte zudem mit, dass sich die Sponsoren beteiligen, auch die Politik habe ihren Willen bekundet, zu helfen.
Die Kölner Haie sind wie alle Vereine in der DEL ganz besonders auf die Zuschauereinnahmen angewiesen, sie bilden das Fundament für einen Spielbetrieb. Durch die Zuschauer werden nach Angaben der Haie 80 Prozent der Einnahmen generiert. Das schließt sowohl die Ticketeinnahmen für die rund 18.000 Zuschauer fassende Lanxess-Arena als auch die damit verbundenen Fanartikelverkäufe in der Arena oder Sponsoring-Anteile ein. In der vergangenen abgebrochenen Saison kamen zu den 26 Heimspielen der DEL-Hauptrunde durchschnittlich 13.333 Zuschauer, womit die Haie europaweit sogar auf Rang drei lagen.