Auf Schloss Windsor mussten 400 Uhren umgestellt werden
WINDSOR (dpa) Mit Digitaluhren und Smartphones ist die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit für die meisten Menschen kein großer Aufwand. Anders auf Schloss Windsor: Dort bedeutet der Beginn der Winterzeit viel Arbeit für den hauseigenen Uhrmacher. Der Spezialist Fjodor van den Broek hat am letzten Oktoberwochenende insgesamt 400 Uhren per Hand umgestellt. Er plane dafür rund 16 Stunden ein, sagte van den Broek vor seinem Einsatz dem Sender BBC.
Allerdings gilt nicht für alle Uhren am Wohnsitz der Queen die normale britische Zeitzone: „Viele fasziniert es noch immer, dass es im Schloss Windsor und im Buckingham-Palast eine kleine, eigene Zeitzone in der Küche gibt, wo die Uhren fünf Minuten voraus sind“, erzählte der Uhrmacher. Damit soll sichergestellt werden, dass das Essen für die Royals rechtzeitig fertig wird.
Für van den Broek war es der erste Großeinsatz in Sachen Zeitumstellung: Der Uhrmacher und Restaurator hat erst in diesem Jahr den Job begonnen. Bereits seit den 70ern beschäftigt das Königshaus für Schloss Windsor einen eigenen Uhrmacher. Die Uhren eine Stunde zurückzustellen, sei bei manchen Exemplaren aufwendiger als eine Stunde vor, wie es im Sommer gemacht wird, so der Uhrenexperte.
Rund 250 der Uhren der royalen Sammlung befinden sich direkt auf Schloss Windsor, hinzu kommen sieben Turmuhren und weitere Exemplare in anderen Gebäuden. Insgesamt gebe es mehr als 1000 Uhren in den Häusern auf den Anwesen des Königshauses, schrieb die königliche Familie auf Twitter.
Während des übrigen Jahres repariert Fjodor van den Broek Uhren, die zum Teil schon mehrere Hundert Jahre alt sind, oder er zieht die Uhrwerke neu auf, damit die Pendel korrekt schwingen. Schon an einem normalen Tag zeige sein Schrittzähler oft 16.000 Schritte an, sagte van den Broek der BBC. Nach der Zeitumstellung dürften es einige mehr gewesen sein.