275 neue Bäume für Süchtelner Höhen
Unter dem Motto „Bunte Menschen pflanzen auf“hat Roland Ehlen eine Aktion am Hohen Busch initiiert. Wegen der Corona-Pandemie nun ohne Bürgerbeteiligung. Doch dies ist erst der Anfang.
VIERSEN An dem großen Container kurz vor dem Wildgehege in den Süchtelner Höhen ist einiges los. Töpfe mit Atlaszedern, zwischen 70 Zentimetern und einem Meter groß, werden auf die gerodete Waldfläche getragen. Dort standen zuvor Fichten, die der Trockenheit und dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen sind. „Wir setzen jeweils fünf Zedern hintereinander und das in fünf Reihen nebeneinander“, gibt Rainer Kammann vor. Der Leiter der Abteilung Stadtgrün und Forsten der Stadt Viersen zeigt auf die Reihen, in denen die vorgefertigten Pflanzlöcher ausgehoben sind. Mit Minibagger und Erdbohrer hat das Team der Abteilung Stadtgrün und Forsten Vorarbeit geleistet. 275 Pflanzlöcher können jetzt nach genauen Vorgaben mit Mammutbaum-, Riesenmammutbaum- und Atlaszeder-Setzlingen bestückt werden sollen.
Unter dem Titel „Bunte Menschen forsten auf“hätte es eigentlich eine große Pflanzaktion mit vielen Viersenern werden sollen. Aber wegen der Corona-Pandemie musste dieser Plan bereits zum zweiten Mal aufgegeben werden. „Die erste Pflanzaktion war für den 14. März geplant. Am 13. März kam der Lockdown und nichts ging mehr“, erinnert sich Roland Ehlen, Initiator der Aktion „Bunte Menschen“. Die Pflanzaktion wurde in den Oktober verlegt.
Um der Waldfläche und auch den Sponsoren etwas gerecht zu werden, wurden die Bäume in einer privaten Aktion mit der derzeit erlaubten Beteiligung von zehn Helfern ausgeführt. Mit dabei ist ein besonderer „bunter Mensch“: ein Waldmensch. „Die sollte eigentlich bei der Aktion
verkauft werden. Nun hoffen wir, dass wir an einem Adventswochenende in der Fußgängerzone verkaufen können“, sagt Ehlen. Er hofft zudem, dass vielleicht 2021 eine weitere Waldaktion mit den „Bunten Menschen“und vielen Mitstreitern stattfinden kann.
Inzwischen sind die Wurzeln der ersten Bäume in den Pflanzlöchern verschwunden. „Antreten, aber nicht zu stark“, erklärt Kammann und zeigt es. Der Wurzelhals der jungen Bäume muss so weit aus der Erde herausragen, wie er es vorher im Topf getan hat. Ziel der „Bunte Menschen“-Aktion war es, 1500 Bäume zu pflanzen, nun freut man sich über die 275 Exemplare.
Die kahle Fläche wird aber weiter bestückt. „Mit der kommenden Woche geht es von städtischer Seite aus weiter. Wir forsten weiter auf. 2500 Bäume sollen auf der ein Hektar großen Waldfläche gepflanzt werden“, sagt Kammann. 50 Prozent der Fläche werden mit Mammutbäumen und Zedern bestückt, die andere Hälfte nach dem Nelderrad-Prinzip mit Honigbirke, Esskastanie und Hainbuchen. Die Buchen werden bei Pflanz-Art radförmig um die Birken und Kastanien gesetzt. Das feuchte Wetter ist zum Pflanzen ideal: Nun hoffen alle, dass die frisch gesetzten Bäume gut Wurzeln schlagen und anwachsen, um wieder ein Waldgebiet zu bilden.