Jugendherberge ist 2021 fast ausgebucht
Nach dem besten Ergebnis in 2019 sind in diesem Jahr die Buchungen eingebrochen. Viele gebuchte Klassenfahrten wurden storniert. Unter welchen Bedingungen die Perspektiven für 2021 bestens sind.
HINSBECK Es war das beste Ergebnis seit der Wiedereröffnung. Im Jahr 2019 konnte die Jugendherberge 30.810 Übernachtungen verbuchen. Wenn jetzt Cathrin Arnemann, Leiterin der Marketing- und Vertriebsabteilung des Deutschen Jugendherbergswerks Rheinland in Düsseldorf, in ihren Computer schaut, kommt das Haus in Hinsbeck in diesem Jahr bislang auf ein Drittel dieser Zahlen: 10.940 Übernachtungen waren bis Oktober gebucht. Und die steigenden Corona-Fälle lassen nichts Gutes ahnen. Für das nächste Jahr ist das Haus zwar das ganze Jahr über ausgebucht, der Bedarf ist groß. Aber niemand weiß, ob die Corona-Pandemie erneut für Einschränkungen oder gar die Schließung sorgen wird.
Hinsbeck gehört zu den ersten zehn Jugendherbergen, die nach dem Lockdown wieder geöffnet haben. Über Arnemanns Schreibtisch liefen etliche Dankesschreiben von Eltern, Lehrern und Kindern. Nachdem die Schulen lange geschlossen waren, erlebten es viele als etwas ganz Besonderes, bei Kinderfreizeiten in der Jugendherberge wieder eine lang vermisste Gemeinschaft erleben zu können.
Die Jugendherberge hatte die Hygienemaßnahmen neu abgestimmt und in den Schulferien Kinderfreizeiten angeboten. Im Sommer konnten auch Familien in dem Haus ihre Urlaubstage verbringen. Damit kam die Jugendherberge gut über den Sommer.
Die Hauptauslastung bringen aber Klassenfahrten. Sie stellen die größte Gästegruppe. Vor dem Sommer gab es ein Verbot für Klassenfahrten, jetzt seien sie wieder erlaubt – noch, weil niemand weiß, wie die Maßnahmen bei den steigenden Corona-Infektionen aussehen werden. Bislang gab es kein behördliches Verbot. Trotzdem sind Klassenfahrten zurzeit eine Rarität. Dabei waren die Jugendherbergen den Schulen und Eltern entgegengekommen, indem sie die Stornierungsbedingungen erleichtert haben. Es kamen auch einige Schulklassen nach Hinsbeck, aber längst nicht so viele wie sonst.
In den Herbstferien hat die Jugendherberge wieder Freizeiten angeboten. Gerade mit dem Zirkuszelt hat das Hinsbecker Haus einen besonderen Stellenwert unter den rheinischen Jugendherbergen. Für Cathrin Arnemann zählt Hinsbeck „zu den erfolgreichsten Häusern des Landesverbandes“. Und das liege nicht nur am Zirkuszelt, sondern auch am engagierten Leiter Felix Darius.
Der Kreis Viersen gehört zu denen, die in den Herbstferien zusammen mit XPAD Erlegbnispädagogik eine Ferienfreizeit für die vom Jugendamt unterstützten Familien organisierte. Über Turnen im Zirkuszelt, Klettern im Wald und Abende am Lagerfeuer – 16 Kinder erlebten ein abwechslungsreiches Programm in der und um die Jungendherberge in Nettetal-Hinsbeck. „Die Ferienfreizeit ist eine spannende Abwechslung zum Alltag der Kids. Viele Aktivitäten probieren sie hier zum ersten Mal aus – sei es Klettern, Bogenschießen oder Zaubern“, sagt Eva Markwart von XPAD. „Es ist schön, zu beobachten, wie sie dabei als Gruppe zusammenwachsen und die Erfolge ihr Selbstvertrauen stärken.“Gemeinsam mit einem Pädagogen-Team betreute sie die Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren. Die Kinder sind sich einig: „Das ist wie Ferien – nur cooler!“