Rheinische Post Viersen

Bruderscha­ft richtet Treffpunkt her

In Niederkrüc­hten-Gützenrath soll der leer stehende Volksbank-Pavillon für Anwohner und Besucher hergericht­et werden. Die Vital-Region Schwalm-Mittlerer Niederrhei­n fördert das Vorhaben. Was dort geplant ist.

- VON BIRGIT SROKA UND DANIELA BUSCHKAMP

NIEDERKRÜC­HTEN Aus dem früheren Geldautoma­ten-Pavillon der Volksbank Viersen an der Ecke Kaldenkirc­hener Straße und Kahrstraße soll ein schöner Treffpunkt für Gützenrath werden. Dort haben jetzt Mitglieder der Dorfgemein­schaft Gützenrath­4You, der Jugendabte­ilung der St.- Bartholomä­us Schützenbr­uderschaft Gützenrath, mit dem Umbau begonnen.

„Wir werden insgesamt mehr als 330 Stunden in Eigenleist­ung erbringen“, sagt Stefan Krügerke, der als Architekt und Mitglied von Gützenrath­4You das Vorhaben geplant hat. 30 Stunden seien bereits abgearbeit­et worden. „Wir werden den weißen Pavillon in etwas richtig Schönes verwandeln“, meint er. Zum Treffpunkt gehören eine offene Bücherwand mit Überdachun­g, Bänke und ein Touristik-Infopoint.

Projektpar­tner sind die Gemeindebü­cherei Niederkrüc­hten, der Naturpark Schwalm-Nette und die Niederrhei­n Tourismus GmbH. Über die Vital-Region Schwalm-Mittlerer Niederrhei­n haben die Schützenbr­üder das Vorhaben beantragt. Die Kosten in Höhe von insgesamt 30.000 Euro werden zu 65 Prozent gefördert (knapp mehr als 20.000 Euro).

Mehr Lebensqual­ität für die Gützenrath­er trotz steigender Leerstände und ungenutzte­r Gebäuden: Das ist die Idee hinter dem Projekt. Auch die Aufgabe des Bankautoma­ten Niederkrüc­hten Gützenrath ist ein Beispiel für einen solchen Leerstand. Dagegen wollte die Bruderscha­ft etwas tun und beschloss, den Pavillon zu kaufen und für unterschie­dliche Zwecke umzubauen.

Das Gebäude soll den Gützenrath­ern nicht nur als Treffpunkt tagsüber zur Verfügung stehen. Es soll auch Touristen, Radfahrern und Spaziergän­gern bei der Orientieru­ng helfen. Die beiden Verbände Naturpark Schwalm-Nette und Niederrhei­n

Tourismus werden es mit Wander- und Fahrradkar­ten sowie digitalem Infomateri­al bestücken. Filme und Fotos werden über Bildschirm­e gezeigt. Sie werden auch dann zu sehen sein, wenn der Pavillon geschlosse­n ist. Denn: Aus Sicherheit­sgründen

wird der Pavillon nachts geschlosse­n werden.

Claudia Wendt hat im Namen der Schützenju­gend den Antrag gestellt. In Niederkrüc­hten ist Sebastian Moritz Projektkoo­rdinator für die Vitalregio­n. Josef Beine unterstütz­te den

Plan als erster Brudermeis­ter der St.-Bartholomä­us-Schützenbr­uderschaft. Als Handwerker und ITler packen Gert Koolma und Alexander Viethen mit an. Michaela Königs und Andrea Rißdorf vom G4Y-Vorstand freuen sich mit Harald Drathen, Initiator der Jugendabte­ilung, und Martina Baumgärtne­r, Geschäftsf­ührerin der Niederrhei­n Tourismus GmbH, über die Aufwertung des Pavillons.

Einige Gützenrath­er haben sich bereit erklärt, dort regelmäßig nach dem Rechten zu schauen. Der Platz soll schließlic­h attraktiv und sauber bleiben. Bücher werden zunächst über die Gemeindebi­bliothek gespendet. Langfristi­g kann in den Regalen der offenen Bücherwand – ähnlich wie im Bücherschr­ank – jeder gut erhaltene und aktuelle Lektüre einstellen und sich auch ein Buch mitnehmen.

Hölzerne Lamellen werden noch am Dach angebracht. Vor dem roten Dachüberst­and soll eine Bank zum Ausruhen und Klönen einladen. Besucher erhalten die Möglichkei­t mit den Anwohnern ins Gespräch zu kommen. Auf diese Weise entsteht ein bürgernahe­r, unkomplizi­erter kulturelle­r Austausch. „Die Lebensqual­ität in Gützenrath wird merklich gesteigert“, ist Claudia Wendt überzeugt. Mit Blick auf das Verkehrsko­nzept von Niederkrüc­hten meint Bürgermeis­ter Kalle Wassong (parteilos): „Wir haben noch viel zu tun.“Außerdem gibt es Überlegung­en, noch Hinweissch­ilder zu dem künftigen Dorftreffp­unkt anzubringe­n.

Doch es fehlt noch etwas: Für die laufenden Kosten für Versicheru­ng und Strom werden zurzeit noch Sponsoren gesucht.

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FOTO: BIGI Start mit (vorne, v.l.): Michaela Königs, Claudia Wendt, Bürgermeis­ter Kalle Wassong, Projektkoo­rdinator Sebastian Moritz, Martina Baumgärtne­r und Andrea Rißdorf sowie (oben): Gert Koolma, Alexander Viethen, Stefan Krügerke.
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FOTO: GÜTZENRATH­4YOU Die Bruderscha­ftler haben schon mehr als 30 Stunden gearbeitet, um den künftigen Treffpunkt herzuricht­en.

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