Niersverband lässt 64 Bäume fällen
Das sei nötig gewesen, um eine Siedlung vor Hochwasser zu schützen, sagt der Verband.
NEUWERK Um größere Schäden an einem Wall entlang der Niers abzuwenden, hat der für das Gewässer zuständige Niersverband 64 Bäume auf dem Wall fällen lassen. Dieser Schritt sei notwendig gewesen, um südlich der Autobahn 52 Häuser entlang der Straße „An der neuen Niers“im äußersten Norden der Stadt, vor Hochwasser zu schützen.
„In der Vergangenheit sind bei Stürmen öfter Bäume umgestürzt“, sagte eine Sprecherin des Verbands. Das daraus resultierende Problem beschreibt der Niersverband so: „Durch Windwurf können je nach Baumart Krater entstehen, die tiefer sind als die Höhe der Verwallung. Kommt bei einem derartigen Windwurf ein Hochwasser der Niers hinzu, so besteht die große Gefahr, dass die Verwallung an dieser Seite undicht wird und bricht. Somit würde die angrenzende Siedlung geflutet.“Den Bereich, der von einer solchen Überschwemmung betroffen sein könnte, hat der Verband auf einer Karte dargestellt. Demnach würde das Gebiet um die Straßen Am Nordkanal, Im Wiesengrund und Niersbendenallee
bis zur Krefelder Straße hin bis zu einem halben Meter unter Wasser stehen.
Die Fällungen auf der rechten Niersseite seien mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt worden und deren Beirat habe der Maßnahme zugestimmt, teilte der Niersverband mit. Es habe sich vorwiegend um Linden und Birken gehandelt. „Aufgrund der Größe und uns vorliegenden alten Fotos gehen wir davon aus, dass sie teilweise Ende der 1980er Jahre oder etwas früher gepflanzt wurden. Es sind aber auch deutlich später immer wieder Bäume von der Stadt nachgepflanzt worden. Einige waren daher nur wenige Jahre alt“, so die Verbandssprecherin.
Im Jahr 2022 sollen 64 neue, standortgerechte Bäume gepflanzt werden. Zuvor soll dann der Hochwasserwall entlang der Niers in diesem Bereich ertüchtigt werden. Geplant ist, eine Spundwand einzuziehen, die den Damm sichert, und dann die neuen Bäume zu pflanzen. „Im besten Fall werden diese direkt am Ufer der Niers gepflanzt. Hierzu wird noch die Machbarkeit geprüft“, so der Verband. Der Einbau der Spundwand hätte die Wurzeln der 64 Bäume geschädigt, wenn man sie stehen gelassen hätte. „Wir haben die Fällungen schon jetzt vorgenommen, weil wir schon jetzt eine Gefahr sehen“, erklärte die Sprecherin.