Rheinische Post Viersen

Coronaviru­s verbreitet sich immer schneller

- VON ANDREAS GRUHN

MÖNCHENGLA­DBACH 71 Neuinfekti­onen – noch nie seit Ausbruch der Pandemie in Mönchengla­dbach meldete das Gesundheit­samt so viele neue positive Tests wie an diesem Sonntag. Die Sieben-Tage-Inzidenz kletterte laut Robert-Koch-Institut auf 84,7, nachdem der Wert am Samstag zunächst leicht gesunken war. Mit den Zahlen von Samstag sind am Wochenende in Mönchengla­dbach damit insgesamt 96 neue Corona-Fälle bekannt geworden. „Es hat keinen Supersprea­der gegeben, der viele angesteckt hat, oder eine einzelne Infektions­kette, die für viele Fälle verantwort­lich ist“, sagte Stadtsprec­her Mike Offermanns. Die Ausbrüche gab es auch nicht etwa in einer einzelnen Einrichtun­g. Das spricht dafür: Das Virus verbreitet sich immer schneller. Allein in der vergangene­n Woche und damit seit Beginn der Einstufung der Stadt in Gefahrenst­ufe eins gab es 221 neue Infektione­n.

Die Hälfte der positiven Tests am Sonntag sei bei Kontaktper­sonen von Infizierte­n festgestel­lt worden, die bereits in Quarantäne waren.

Hinzu kommen einige Reiserückk­ehrer und Patienten, die sich mit Symptomen bei ihren Ärzten meldeten und positiv getestet wurden.

Die Stadt meldete am Sonntag auch einen weiteren Todesfall im Zusammenha­ng mit dem Virus. Eine Person (Jahrgang 1937) mit Vorerkrank­ungen verstarb an Covid-19 in einem Krankenhau­s. 990 Gladbacher befanden sich am Sonntag in Quarantäne. Auch das ist ein neuer Spitzenwer­t.

Am Samstag hatte die Stadt bereits die Kita Liebfrauen an der Bettrather Straße geschlosse­n. Wie die Stadt am Samstag mitteilte, sei dort ein Mitglied des Teams infiziert. Die Einrichtun­g, die erst im August eröffnet worden war, bleibt deshalb vorsorglic­h bis zum 30. Oktober geschlosse­n. „Die Kindertage­sstätte arbeitet nach einem offenen Konzept, deshalb kann der Betrieb wegen der Quarantäne­maßnahmen bis zur Klärung weiterer Infektione­n nicht aufrechter­halten werden“, teilte die Stadt mit. 60 Mitarbeite­r und Kinder wurden vorsorglic­h in Quarantäne geschickt. Unklar ist, ob es dort inzwischen weitere positive Tests gegeben hat.

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