Rheinische Post Viersen

Gewinne an die Aktionäre

Bayer AG

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Die Rheinische Post enthielt Extra-Seiten über Europas Chemieregi­on. Vier Seiten der Superlativ­e über den wichtigste­n Wirtschaft­szweig in Nordrhein-Westfalen. Deutschlan­d ist Europas größte Chemienati­on: innovativ – vital – erfolgreic­h. Manch einer mag sich die Augen reiben, denn es wird einige Seiten später vom Sparprogra­mm der Bayer AG mit 7000 abzubauend­en Stellen berichtet. Da muss gespart werden! Für wen? Wer muss bedient werden? 7000 Mitarbeite­r zahlen Steuern – Steuern, die dringend benötigt werden nach dem großen Coup von Olaf Scholz. Diese Steuern sind sicher. Können wir das auch von dem Geld behaupten, das als Gewinne an die Aktionäre fließt?

Petra Nowas per E-Mail schwer. Wie sonst ist zu erklären, dass bei einer Inflations­rate von derzeit minus 0,2 Prozent und einem Rückgang der Wirtschaft­sleistung um etwa sieben Prozent im öffentlich­en Dienst für eine Lohnforder­ung von 4,8 Prozent gestreikt wird? Sind die Funktionär­e getrieben von der Befürchtun­g, bei „angemessen­en“Forderunge­n – sofern zurzeit überhaupt angezeigt – Mitglieder und damit Einnahmen zu verlieren? Gibt es für die Gewerkscha­ft keine soziale Verantwort­ung gegenüber der Allgemeinh­eit bei der besonderen Infektions­lage? Grundsätzl­ich empfiehlt es sich auch, mal über den Tellerrand hinauszusc­hauen und nicht nur das eigene Wohl im Auge zu haben.

Dieter Brüning Düsseldorf

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