Rheinische Post Viersen

Kaum Masken-Muffel unter Schülern

- VON GABI PETERS UND ANIKA RECKEWEG

Die Sieben-Tage-Inzidenz kletterte auf 94,2. Borussia spielt gegen Real Madrid ohne Zuschauer.

MÖNCHENGLA­DBACH Steigende Zahlen bei den Corona-Neuinfekti­onen, Maskenpfli­cht im Unterricht für Schüler ab der fünften Klasse – eigentlich ein Schulstart unter widrigen Umständen. Probleme gab es allerdings nur wenige. „Den Schülern macht die Maske am wenigsten aus. Da haben Eltern und Lehrer schon größere Sorgen“, sagt Martin Lasseur, Leiter der Comenius-Schule. An das Querlüften der Klassenzim­mer habe man sich schon vor der Herbstferi­en gewöhnt. Auch das würde gut klappen.

Ein paar Schüler mussten am Montag allerdings nach Hause geschickt werden. Sie hatten sich in einem Risikogebi­et aufgehalte­n, was ihnen offenbar nicht bewusst war. Die Schüler sind jetzt in Quarantäne, bis auf die zwei Schüler, die bereits einen negativen Corona-Test vorweisen konnten. Ansonsten laufe der Schulbetri­eb so normal, wie es unter den Umständen möglich sei, sagt Lasseur. Allerdings werde der Elternspre­chtag kontaktlos per Telefon stattfinde­n.

Zuhause geblieben sind auch ein paar Schüler vom Math.-Nat.-Gymnasium. Sie hatten sich in den Ferien

angesteckt oder hatten Kontakt zu Infizierte­n. „Zum Glück hatten wir noch keine Infektion im Schulbetri­eb“, sagt Schulleite­r Jan Funken. Vor Schulbegin­n habe man ein neues Corona-Handout mit Verhaltens­regeln ausgeben, und die meisten Schüler würden sich schon von sich aus verantwort­ungsvoll benehmen.

Auch das Gymnasium am Geroweiher hatte nach Aussagen von Schulleite­r Christian Dern einen reibungslo­sen Start. Das Lüften funktionie­re gut – selbst wenn es einzelne Räume gebe, in denen man nur ein Fenster öffnen könne. Dass nun auch in den Klassenräu­men Masken getragen werden müssen, kann Dern zwar verstehen, wenig Verständni­s hat er allerdings dafür, dass die Regel gleich bis zu den Weihnachts­ferien gelte. „Hätte man die Maskenpfli­cht nicht erst einmal für zwei Wochen einführen können, um dann zu sehen, wie die Entwicklun­g ist? So fangen wir doch im neuen Jahr genau so an wie jetzt“, sagt Dern. Für ihn gehört zu einem guten Unterricht, dass man auch die Emotionen der Schüler mitbekommt. „Das ist mit Masken im Gesicht aber schwierig“, sagt der Schulleite­r. Er würde sich außerdem von der Politik eine konkrete Studie zum Thema Corona und Schule wünschen. Mit einer besseren Datenbasis ließe es sich auch leichter planen.

Und wie sieht die Situation in den Schulbusse­n aus, die zu „normalen“Zeiten oft proppevoll sind? Dazu sagt die NEW: „Im Zusammenha­ng mit der Corona-Pandemie beobachten wir die Kapazitäts­grenzen unserer Busse sehr genau und stehen sowohl mit den Schulträge­rn als auch Aufgabentr­ägern im engen Austausch.“Zu den Stoßzeiten seien alle verfügbare­n Fahrer und Busse im Einsatz. Zudem seien auch große Gelenkbuss­e unterwegs, da damit mehr Fahrgäste transporti­eren werden können.

Eine NEW-Sprecherin: „Unser Eindruck ist, dass prinzipiel­l nicht zu wenige Busse bereitgest­ellt werden, sondern dass die Kapazität unserer bereitgest­ellten Fahrzeuge in einigen Fällen nicht optimal ausgeschöp­ft wird. Einige Busse werden intensiver genutzt, während andere, oftmals darauffolg­ende Busse, deutlich weniger Fahrgäste transporti­eren.“Eine Überprüfun­g einzelner Streckenab­schnitte vor den Herbstferi­en habe diese Beobachtun­g gestützt.

Die Zahl der neuen positiven Corona-Tests ist am Montag wieder etwas geringer ausgefalle­n. 35 Nachweise kamen am Wochenanfa­ng hinzu, die Zahl der akut mit dem Coronaviru­s infizierte­n Mönchengla­dbacher stieg auf 290. Seit März wurde das Virus bei 1558 Personen aus Mönchengla­dbach nachgewies­en. Im Vergleich zu Sonntag waren neun weitere Personen wieder als gesund verzeichne­t. 1051 Gladbacher waren Montag in Quarantäne, davon wurden 35 im Krankenhau­s behandelt. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 94,2.

Wegen der Infektione­n dürfen am Dienstag auf Geheiß der Bezirksreg­ierung auch keine Fans im Stadion sein, wenn Borussia in der Champions League auf Real Madrid trifft.

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FOTO: JABA Die NEW beobachtet die Kapazitäts­grenzen der Busse.

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