Rheinische Post Viersen

Brinkhaus gegen Heimbewohn­er-Isolation

- VON KRISTINA DUNZ

Der Unionsfrak­tionschef fordert in den Einrichtun­gen bessere Kontrollen der Corona-Maßnahmen.

BERLIN Unionsfrak­tionschef Ralph Brinkhaus hat eindringli­ch vor einer Isolierung von Heimbewohn­ern in der Phase des zweiten Corona-Shutdowns gewarnt und sich für Kontrollen der Einrichtun­gen ausgesproc­hen. „Es ist ganz wichtig, dass wir in diesen schweren Zeiten Großeltern, Eltern, Geschwiste­r und Freunde, die in Heimen betreut werden, nicht vergessen. Ein wenn auch eingeschrä­nkter Besuchsbet­rieb muss möglich sein“, sagte Brinkhaus unserer Redaktion. Das gelte auch im Hinblick auf die Corona-Schnelltes­ts.

„Die Einrichtun­gen müssen unterstütz­t und die Einhaltung dieser Regelungen muss natürlich auch kontrollie­rt werden. Dafür haben wir in den Ländern und auf kommunaler Ebene gut funktionie­rende Strukturen und der Bund wird dazu, soweit möglich, seinen Beitrag leisten“, sagte der CDU-Politiker auf die Frage, ob Heimleitun­gen kontrollie­rt werden müssen, da Angehörige weiter über die Isolierung in Einrichtun­gen berichten.

Linksfrakt­ionschef Dietmar Bartsch beklagte hingegen: „Die Bundesregi­erung hat hier den Sommer verschlafe­n und ihre Hausaufgab­en nicht gemacht. Mich erinnert das an den Anfang der Pandemie, als es kaum Masken und Desinfekti­onsmittel gab.“Seit Monaten werde über Altenheime gesprochen, zu wenig habe sich verbessert. „Wo sind die Millionen Schnelltes­ts?“

Gesundheit­sminister Jens Spahn (CDU) sei aufgeforde­rt, den Bewohnern in Betreuung und ihren Angehörige­n einen Plan vorzulegen, wie trotz Pandemie soziales Leben in den Einrichtun­gen ermöglicht werden könne. „Vor und nicht nach Weihnachte­n.“Er sieht ebenfalls auch die Heime in der Verantwort­ung.

Bartsch kritisiert­e auch Schwächen bei Bus und Bahn. Es seien ein schnellere­r Takt und wirksame Kontrollen nötig. „Das ist effektiver, als Museen und Restaurant­s mit behördlich genehmigte­n Hygienekon­zepten zuzusperre­n.“Die Zustände in Bus und Bahn seien Ausdruck nicht überzeugen­der Maßnahmen zur Eindämmung der Fallzahlen. „Die Bahnen sind zu voll, Kontrollen, ob Masken getragen werden, zu selten.“

Der Bund sei schließlic­h Eigentümer der Deutschen Bahn. „Ich erwarte, dass die Bundesregi­erung nicht nur das individuel­le Verhalten der Menschen maßregelt, sondern dort, wo sie direkte Verantwort­ung hat.“

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