Bensebainis Stärke kann ein Luxusproblem werden
Der Algerier zeigte seine Qualitäten als Innenverteidiger. Er war die perfekte Ergänzung neben Matthias Ginter.
Es wird immer deutlicher, welcher Glücksgriff Borussia mit der Verpflichtung von Ramy Bensebaini im Sommer 2019 gelungen ist. Für acht Millionen kam der Algerier von Stade Rennes. Er sollte Konkurrent von Oscar Wendt auf der linken Abwehrseite werden. Nach anfänglichen Problemen wurde aus dem Wendt-Konkurrenten schnell die Nummer eins der Linksverteidiger. Wenn er fit ist, spielt er, dafür hat er gesorgt mit tollen Leistungen wie bei seinem Doppelpack gegen die Bayern (2:1), der ihn zu einem Fan-Liebling gemacht hat. Seine Leistung im Spitzenspiel gegen RB Leipzig dürfte diesen Status weiter gefestigt haben.
In der ersten Halbzeit war der typische Bensebaini zu sehen. Mit hoher Intensität beackerte er die linke Seite, überzeugte defensiv und offensiv. Nach der Pause ging es für ihn aber auf ein eher ungewohntes Terrain. Nico Elvedi musste in der Halbzeit ausgewechselt werden. „In einer Aktion vor der Pause hat sein Muskel zugemacht“, sagte Marco Rose, der sich dann dafür entschied, Bensebaini ins Zentrum zu ziehen, Wendt übernahm für ihn auf der linken Seite.
Der 25-jährige Bensebaini agierte schon einige Male in der Abwehrmitte, da jedoch als linker Mann der Dreierkette. Jetzt bildete er mit Matthias Ginter das Innenverteidiger-Duo
– beide harmonierten richtig gut. An der Seite des deutschen Nationalspielers zeigte Bensebaini keine Eingewöhnungsschwierigkeiten. Das war absolut top“, lobte Rose. „Ramy hat abgeräumt und seine Qualitäten als Verteidiger eingebracht. Und seine fußballerischen Qualitäten kennen wir natürlich auch. Das ist nicht seine Königsposition und deswegen hat er das herausragend gemacht.“
Davon, dass die Rolle des Innenverteidigers
nicht die „Königsposition“Bensebainis ist, war gegen Leipzig nichts zu sehen. Zumal er gerade die perfekte Ergänzung zu Ginter ist als aggressiver Spieler. Auch die Tatsache, dass er Linksfuß ist, hebt ihn von den übrigen zentralen Abwehrspielern ab, im Aufbau kann er seine fußballerischen Qualitäten voll einbringen. So leitete er das 1:0 durch Hannes Wolf auch ein mit seinem Solo und dem Zuspiel nach Außen auf Alassane Plea, der auf den
Tor-Vorbereiter Patrick Herrmann flankte.
Dennoch dürfte sich erstmal nichts daran ändern, dass Ginter und Elvedi in der Mitte der Viererkette gesetzt bleiben. Doch Rose hat den perfekten Belege erhalten, dass Bensebaini auch in dieser Funktion ein Spieler auf Klasse-Niveau ist.
Möglicherweise wird er das in der Champions League bei Schachtar Donezk am Dienstag (18.55 Uhr) wieder zeigen können, weil unklar ist, ob Elvedi dort nach seiner Verletzung aus dem Leipzig-Spiel wieder spielen kann. „Das sind die Dinge, mit denen wir jetzt auch umgehen müssen, wenn wir alle drei Tage spielen“, sagte Rose. „Das müssen wir möglichst frühzeitig erkennen und Nico hat glücklicherweise den Arm gehoben. Jetzt hoffen wir, dass es nichts Wildes ist, aber er hat auch nicht angegeben, dass es richtig reingestochen hat.“
Dass mit Bensebaini nun neben Tony Jantschke noch eine richtig gute Alternative für Innenverteidigung in der Viererkette da ist, wird Rose etwas weniger besorgt auf den Heilungsverlauf bei Elvedi blicken lassen. Mit Leistungen wie gegen Leipzig könnte Bensebainis Stärke aber zum Luxusproblem werden. Wo hilft er dem Team am meisten?
sorgte im Mittelfeld für viele Ballgewinne, er selbst spielte aber auch einige gefährliche Fehlpässe. Note 3Florian Neuhaus war jederzeit anspielbar und versuchte, offensive Akzente zu setzen. Meistens blieb ihm aber nur die sichere Passvariante. Zeigte einen tollen Sololauf. Note 3 Patrick Herrmann konnte sich lange Zeit überhaupt nicht auszeichnen, beim 1:0 behielt er aber die Übersicht und legte perfekt ab auf Wolf. Insgesamt zeigte er vor allem Stärken in der Defensive. Note 3 Breel Embolo kam auf der Zehn immer wieder gut in die Zweikämpfe und war nur schwer vom Ball zu trennen. Deswegen wusste sich RB häufig nur mit Fouls zu wehren. An gefährlichen Aktionen war er aber nicht beteiligt. Note 3+ Hannes Wolf startete gut in die Partie, tauchte nach 15 Minuten jedoch ab. In der 60. Minute blieb er bei seiner ersten Torchance eiskalt und machte das 1:0. Note 3+ Alassane Plea war fußballerisch der beste Gladbacher. Zu Beginn der zweiten Halbzeit war er mehrere Male in aussichtsreicher Position, seine Abschlüsse waren aber recht harmlos. Beim 1:0 überzeugte er als Flankengeber, wenig später traf er das Lattenkreuz. Note 2Oscar Wendt (46. für Elvedi) sah schon nach sechs Minuten die Gelbe Karte. Über seine Seite kamen viele Flanken. Note 4+ Marcus Thuram (73. für Embolo) hatte zu Beginn zwei Ballverluste, spielte dann etwas besser. Note 3Christoph Kramer (73. für Neuhaus) brachte Ruhe ins Spiel und lief viele Löcher zu. Note 3 Lars Stindl (80. für Plea) undValentino Lazaro (80. für Herrmann) verschafften dem Team mit guten Aktionen Zeit. Keine Bewertung