Die Regionalliga West spielt weiter
Die Staatskanzlei gibt grünes Licht. Betroffene Kommunen müssen noch zustimmen.
FUSSBALL Das ist eine gute Nachricht für Borussias U23 und den FC Wegberg-Beeck: Beide Teams spielen in der Regionalliga und seit Montagmittag ist klar, dass sie nicht in die nächste Corona-Pause gehen müssen. Denn die Staatskanzlei in Düsseldorf hat dem für die Regionalliga West zuständigen Westdeutschen Fußballverband (WDFV) für die Fortführung der Saison trotz des allgemeinen Lockdowns grünes Licht gegeben.
Die Begründung: Diese Spielklasse sei als Profiliga anzusehen, da der Großteil der hier kickenden Akteure mit Fußball seinen Lebensunterhalt verdiene. Wie in den drei Profiligen darüber werden die Partien in den kommenden Wochen als sogenannte Geisterspiele durchgeführt – also ohne Zuschauer. Beeck und die U23 Borussia Mönchengladbachs, die zurzeit noch in Quarantäne ist, weil Trainer Heiko Vogel und einige Spieler positiv getestet worden waren, dürfen also auch weiterspielen.
„Wir sind froh und dankbar, dass der Spielbetrieb fortgesetzt werden kann“, sagte Manfred Schnieders,
Vorsitzender des WDFV-Fußballausschusses. Der verkündete diese Neuigkeit am Nachmittag per Telefonvideo-Konferenz den Vertretern der 21 Regionalligisten.
Für Beeck nahm daran Geschäftsführer Thomas Klingen teil. „Natürlich freuen wir uns, dass es weitergehen kann. Genauso wichtig ist es aber, dass wir dabei rasch auch finanziell unterstützt werden. Denn ohne Zuschauereinnahmen können auch wir den Spielbetrieb nicht aufrechterhalten“, erklärte Klingen und nahm damit Bezug auf das vergangenen Freitag bekannt gewordene 15-Millionen-Euro-Hilfspaket des Landes NRW für Viertligisten. Dieses Thema erörtern die Regionalligisten in einer weiteren Telefonkonferenz – am Mittwoch ab 13 Uhr.
Sechseinhalb Stunden später soll dann im Beecker Waldstadion auch schon der Ball rollen. Dann steht die Partie gegen den Wuppertaler SV an – vorbehaltlich der Zustimmung des Wegberger Ordnungsamtes. Denn die betroffenen Kommunen müssen diese Ausnahmeregelung gestatten – sowohl für den Trainings- als auch Spielbetrieb. Das war in Wegberg auf die Schnelle nicht möglich. „Das Ordnungsamt möchte erst die schriftliche Bestätigung der Staatskanzlei haben“, erläuterte Klingen.
Es bleibt also dabei, dass von Spiel zu Spiel geschaut werden muss, was die Infektionslage zulässt. Doch dass es generell weitergeht, ist auch für Borussias U23 wichtig. Zuletzt hatte der Nachwuchsdirektor des Bundesligisten, Roland Virkus, im Gespräch mit unserer Redaktion noch angemerkt, dass ein neuerlicher Lockdown ohne Spiele für die Talente der Borussen sehr problematisch wäre. „Wir haben einen klaren Auftrag, und der ist es, Nachwuchsspieler zu entwickeln. Wie Rocco Reitz, der als Eigengewächs sein Bundesliga-Debüt gefeiert hat. Wenn den Jungs aber wichtige Erfahrungen und vor allem Training erneut über Monate fehlen würden, kann das Folgen haben für ihre Entwicklung“, sagte Virkus.
Nun können Famana Quizera und die anderen Jung-Borussen wieder auf Einsätze hoffen, nachdem die Spiele gegen Rot-Weiß Essen, beim SC Wiedenbrück und gegen den Bonner SC abgesagt werden mussten. Sonntag um 14 Uhr steht das Spiel bei Borussia Dortmunds U23 auf dem Plan. Ob es ausgetragen werden kann, ist noch offen.