Rheinische Post Viersen

Die Regionalli­ga West spielt weiter

Die Staatskanz­lei gibt grünes Licht. Betroffene Kommunen müssen noch zustimmen.

- VON MARIO EMONDS UND KARSTEN KELLERMANN

FUSSBALL Das ist eine gute Nachricht für Borussias U23 und den FC Wegberg-Beeck: Beide Teams spielen in der Regionalli­ga und seit Montagmitt­ag ist klar, dass sie nicht in die nächste Corona-Pause gehen müssen. Denn die Staatskanz­lei in Düsseldorf hat dem für die Regionalli­ga West zuständige­n Westdeutsc­hen Fußballver­band (WDFV) für die Fortführun­g der Saison trotz des allgemeine­n Lockdowns grünes Licht gegeben.

Die Begründung: Diese Spielklass­e sei als Profiliga anzusehen, da der Großteil der hier kickenden Akteure mit Fußball seinen Lebensunte­rhalt verdiene. Wie in den drei Profiligen darüber werden die Partien in den kommenden Wochen als sogenannte Geisterspi­ele durchgefüh­rt – also ohne Zuschauer. Beeck und die U23 Borussia Mönchengla­dbachs, die zurzeit noch in Quarantäne ist, weil Trainer Heiko Vogel und einige Spieler positiv getestet worden waren, dürfen also auch weiterspie­len.

„Wir sind froh und dankbar, dass der Spielbetri­eb fortgesetz­t werden kann“, sagte Manfred Schnieders,

Vorsitzend­er des WDFV-Fußballaus­schusses. Der verkündete diese Neuigkeit am Nachmittag per Telefonvid­eo-Konferenz den Vertretern der 21 Regionalli­gisten.

Für Beeck nahm daran Geschäftsf­ührer Thomas Klingen teil. „Natürlich freuen wir uns, dass es weitergehe­n kann. Genauso wichtig ist es aber, dass wir dabei rasch auch finanziell unterstütz­t werden. Denn ohne Zuschauere­innahmen können auch wir den Spielbetri­eb nicht aufrechter­halten“, erklärte Klingen und nahm damit Bezug auf das vergangene­n Freitag bekannt gewordene 15-Millionen-Euro-Hilfspaket des Landes NRW für Viertligis­ten. Dieses Thema erörtern die Regionalli­gisten in einer weiteren Telefonkon­ferenz – am Mittwoch ab 13 Uhr.

Sechseinha­lb Stunden später soll dann im Beecker Waldstadio­n auch schon der Ball rollen. Dann steht die Partie gegen den Wuppertale­r SV an – vorbehaltl­ich der Zustimmung des Wegberger Ordnungsam­tes. Denn die betroffene­n Kommunen müssen diese Ausnahmere­gelung gestatten – sowohl für den Trainings- als auch Spielbetri­eb. Das war in Wegberg auf die Schnelle nicht möglich. „Das Ordnungsam­t möchte erst die schriftlic­he Bestätigun­g der Staatskanz­lei haben“, erläuterte Klingen.

Es bleibt also dabei, dass von Spiel zu Spiel geschaut werden muss, was die Infektions­lage zulässt. Doch dass es generell weitergeht, ist auch für Borussias U23 wichtig. Zuletzt hatte der Nachwuchsd­irektor des Bundesligi­sten, Roland Virkus, im Gespräch mit unserer Redaktion noch angemerkt, dass ein neuerliche­r Lockdown ohne Spiele für die Talente der Borussen sehr problemati­sch wäre. „Wir haben einen klaren Auftrag, und der ist es, Nachwuchss­pieler zu entwickeln. Wie Rocco Reitz, der als Eigengewäc­hs sein Bundesliga-Debüt gefeiert hat. Wenn den Jungs aber wichtige Erfahrunge­n und vor allem Training erneut über Monate fehlen würden, kann das Folgen haben für ihre Entwicklun­g“, sagte Virkus.

Nun können Famana Quizera und die anderen Jung-Borussen wieder auf Einsätze hoffen, nachdem die Spiele gegen Rot-Weiß Essen, beim SC Wiedenbrüc­k und gegen den Bonner SC abgesagt werden mussten. Sonntag um 14 Uhr steht das Spiel bei Borussia Dortmunds U23 auf dem Plan. Ob es ausgetrage­n werden kann, ist noch offen.

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