Rheinische Post Viersen

Weniger Drogentote

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Gymnasium werde mehr gelüftet als vorgeschri­eben, berichtet die Schulleite­rin. „Alle 20 Minuten für fünf Minuten ,stoßlüften’ – das haben wir auch schon vor Corona gemacht.“Derzeit stünden die Fenster deutlich länger auf. „In den vergangene­n Tagen war es ja auch sehr warm. Die Eltern sind sehr einverstan­den mit dem Hygienekon­zept“, berichtet Deggerich. Lediglich die Maskenpfli­cht werde „ganz vereinzelt von einzelnen Maskengegn­ern kritisiert“. Die Masken wurden am AMG auch getragen, als die Maskenpfli­cht vor einigen Wochen fiel. „Aus Solidaritä­t mit vorerkrank­ten Schülern und Lehrern“, wie die Schulleite­rin erklärt.

Ihr Kollege Christian Mengen, Schulleite­r am benachbart­en Clara-Schumann-Gymnasium in Viersen-Dülken, sieht beim Lüften ebenfalls keine Probleme. „Wir genießen jetzt das Alter unseres Gebäudes, denn wir können tatsächlic­h in allen Klassenräu­men die Fenster öffnen.“Wie lange gelüftet wird, werde nach Tageswette­rlage entschiede­n, so Mengen. Das fünfminüti­ge Stoßlüften alle 20 Minuten werde auf jeden Fall eingehalte­n, wenn die Temperatur­en es erlauben, werde auch länger gelüftet. Sorge vor winterlich­en Temperatur­en hat Mengen nicht: „Da kann man sich durch entspreche­nde Kleidung drauf einstellen. Und nach zwei Minuten ist der Raum auch wieder warm“, sagt der Schulleite­r. „Ich denke, das ist zumutbar.“

Die Eltern seien sehr hilfsberei­t. „Mir haben Eltern vorgeschla­gen, preiswerte mobile Lüftungsan­lagen anzuschaff­en; sie würden die auch bezahlen“, berichtet Mengen. „Da ist ganz viel guter Wille da.“

Dennoch kommen die Anlagen vorerst nicht zum Einsatz. Mengen erklärt: „Die Filter müssen bestimmte Standards erfüllen, außerdem muss ein bestimmtes Volumen in einer bestimmten Zeit gereinigt werden. Das aber schaffen nur sehr teure Geräte.“

KREIS VIERSEN (mrö) Im Kreis Viersen ist die Zahl der Drogentote­n innerhalb von zehn Jahren um mehr als ein Viertel zurückgega­ngen. Nach den aktuellste­n Zahlen des statistisc­hen Landesamts starben im Jahr 2018 im Kreis Viersen 34 Menschen durch Drogenmiss­brauch – das sind 26,1 Prozent weniger als im Jahr 2008. 28 der Todesfälle waren dabei auf den Konsum von Alkohol zurückzufü­hren, sechs Menschen starben an der Einnahme von psychotrop­en Substanzen oder Betäubungs­mitteln.

„Sicherlich ist einer der Gründe für die zurückgehe­nde Zahl der Drogentote­n die Prävention­sarbeit der vergangene­n Jahre in Deutschlan­d“, sagte Michael Lobscheid von der Krankenkas­se IKK classic. „Allerdings sollte man sich trotzdem nichts vormachen, noch immer ist der Umgang mit Alkohol und Drogen in Deutschlan­d hoch problemati­sch“, so Lobscheid. Jeder Deutsche im Alter von über 15 Jahren konsumiert im Schnitt 11,8 Liter reinen Alkohol im Jahr, das entspricht rund 500 Flaschen Bier. Weltweit liegt der Alkoholkon­sum mit 6,2 Litern an reinem Alkohol noch nicht einmal halb so hoch.

„Alle 20 Minuten stoßlüften, das haben wir auch schon vor Corona gemacht“Ursula Deggerich Schulleite­rin des AMG

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RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Schulunter­richt am St.-Wolfhelm-Gymnasium: mit Maske und offenen Fenstern.
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