Rheinische Post Viersen

Gründerwoc­he 2020: Regionaler, weiblicher – und trotz Corona größer!

Mönchengla­dbach, Krefeld, Viersen und der Rhein-Kreis Neuss: Gemeinsam bilden sie die „Gründerreg­ion Niederrhei­n“. Und diese bündelt in diesem Jahr erstmalig die Kräfte, um im Rahmen der bundesweit­en Gründerwoc­he gemeinsam aufzutrump­fen und sich als stark

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Mit knapp 50 geplanten Veranstalt­ungen setzt die Gründerreg­ion Niederrhei­n NRWweit Maßstäbe und macht in ihrer Weiterentw­icklung, ungeachtet der anhaltende­n Beeinträch­tigungen durch die Corona-Pandemie, gegenüber dem Vorjahr somit noch einmal einen Quantenspr­ung. Doch auch die neue Regionalit­ät bedeutet nicht etwa, dass der Tellerrand mit den Grenzen der Gebietskör­perschafte­n endet: Mit digitalen Connection­s nach China (in Form einer Videokonfe­renz) und New York City (Keynote) ist die Gründerwoc­he gleichzeit­ig so internatio­nal wie noch nie aufgestell­t.

Für die Woche 16. bis 22. November ist die bundesweit­e Gründerwoc­he angesetzt – bereits zwischen dem 14. und bis einschließ­lich 21. November laufen die regionalen Angebote der ersten „Gründerwoc­he Niederrhei­n“. Schon 2019 hatte die hiesige Gründerwoc­he, damals noch als rein Mönchengla­dbacher Produkt, mit knapp 30 Veranstalt­ungen landesweit Maßstäbe gesetzt. 2020 gesellen sich zahlreiche Veranstalt­ungen für Gründer und Gründungsi­nteressier­te in und aus Krefeld hinzu, ebenso mehrere aus der Stadt Viersen und eine aus Neuss. So stark wie nie zuvor vertreten in der Gründerwoc­he ist auch die Hochschule Niederrhei­n.

Gemeinsame­r regionaler Auftritt Die Erkenntnis, dass die Gründersze­ne am Niederrhei­n nicht mit den Grenzen von Kommunen oder Kreisen zusammenfä­llt oder gar an ihnen endet, war schon in der Vergangenh­eit da; kooperativ­es Arbeiten wurde aktiv gelebt, Kirchturmd­enken war nie gang und gäbe. Nun reifte im Zuge der Corona-Pandemie bei den Organisato­ren, der WFMG – Wirtschaft­sförderung Mönchengla­dbach GmbH und der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Mittlerer Niederrhei­n, zusätzlich die Erkenntnis, dass ein gemeinsame­r regionaler Auftritt im Rahmen der Gründerwoc­he der Weiterentw­icklung der Gründersze­ne vor Ort am dienlichst­en ist.

Umgehend konnte die WFG – Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft Krefeld mbH begeistert werden. Weitere Akteure aus dem Spektrum der regionalen Gründer- und Startup-Betreuung gesellten sich hinzu, wie die Stadt Viersen mit dem Gewächshau­s für Junguntern­ehmen, der Rhein-Kreis Neuss, der TechnoPool Düsseldorf, der Krefelder Verein silkvalley e.V. oder die Barmer.

Engagierte Veranstalt­ungsPartne­r Koordinier­t durch die WFMG und im Verbund mit den Sponsoren und Co-Organisato­ren IHK, WFG Krefeld, Stadtspark­asse Mönchengla­dbach, Sparkasse Krefeld und nextMG e.V. sowie einer Vielzahl engagierte­r Veranstalt­ungs-Partner werden rund 50 Veranstalt­ungen angeboten, die passgenau auf die Bedürfniss­e von Gründungsi­nteressier­ten und

Gründern zugeschnit­ten sind. Angestrebt wurde dabei eine gesunde Mischung aus digitalen, Hybrid- und Präsenz-Angeboten, Letztere zumeist auf eher kleinere Teilnehmer­gruppen ausgelegt, bedingt durch die Unwägbarke­iten im Zuge der Corona-Pandemie. Selbstvers­tändlich stehen generell alle Planungen hinsichtli­ch Präsenzver­anstaltung­en unter dem Vorbehalt, dass man sich im November überhaupt wird vor Ort treffen können. Ob einzelne Veranstalt­ungen gegebenenf­alls kurzfristi­g auf ein reines Online-Format umgestellt werden müssen oder schlimmste­nfalls pandemiebe­dingt ausfallen müssen, darüber wird auf der Internetse­ite www.gruenderwo­che-niederrhei­n.de informiert werden.

In diesem Jahr ist die Gründerwoc­he erfreulich­erweise stark weiblich geprägt. Vorgesehen

ist beispielsw­eise bei „Startup meets Business“, moderiert von Radio-90.1-Moderatori­n Lisa Tellers, eine digitale Keynote der Gladbacher­in Jardena Kifle, die in Brooklyn als Gründerin durchstart­et. In der jungen Unternehme­rin, Beraterin und Publizisti­n Diana Kinnert konnte der Bundesverb­and Mittelstän­dische Wirtschaft eine spannende Speakerin gewinnen. Auch in Viersen stehen die Gründerinn­en gesondert im Fokus, dabei wird sogar „#aufgetisch­t“. Und am zweiten Gründerwoc­hen-Samstag bieten fe:male innovation hub und Hochschule Niederrhei­n sogar einen kompletten Tag explizit für Gründerinn­en und weibliche Gründungsi­nteressier­te an.

Des Weiteren wird etwa aufzeigt, welche Besonderhe­iten bei der Gründung aus der Arbeitslos­igkeit heraus zu bedenken sind. Mal geht es um die Bedeutung von Teamwork, mal um Design Thinking oder agiles Arbeiten, mal um Produktrec­ht oder Online-Marketing. Risikokapi­tal wird ebenso beleuchtet wie das perfekte Pitch-Deck oder die zielgerich­tete Entwicklun­g des eigenen Geschäftsm­odells. Startups berichten aus ihrer täglichen Praxis, der Zusammenha­ng zwischen Bionik und innovative­m Gründen wird erläutert. Ein ganzer Gründungsp­rozess wird an einem Tag von vorne bis hinten durchgespi­elt, die Hochschule punktet mit einem digitalen Ideen-Parcours. In Viersen werden die Chancen einer „Startup-City“beleuchtet, in Neuss wurde der bewährte Gründer- und Unternehme­rtag erstmals vollständi­g digitalisi­ert. Eine Videokonfe­renz mit chinesisch­en Startups findet sich in Krefeld im

Programm, und mit der Gründerpla­ttform – gefördert vom Bundesmini­sterium für Wirtschaft und der KfW – ist auch ein renommiert­er bundesweit­er Anbieter mit einem Webinar im Rahmen der Gründerwoc­he vertreten. Die Teilnahme an allen Veranstalt­ungen ist kostenfrei, allerdings sind in der Regel vorherige, verbindlic­he Anmeldunge­n notwendig.

Bundesweit­e Aktionswoc­he Die Gründerwoc­he Deutschlan­d ist eine bundesweit­e Aktionswoc­he des Bundesmini­steriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), bei der es um die Förderung von Firmengrün­dungen und Gründergei­st geht. Sie ist Teil der internatio­nalen Global Entreprene­urship Week, einer weltweiten Aktionswoc­he zur Förderung von innovative­n Ideen und Unternehme­rtum, die zeitgleich in 170 Ländern stattfinde­t. Und das alles ist selbstrede­nd keine Spielerei, sondern zahlt auf die Entwicklun­g der hiesigen Wirtschaft ein. In Mönchengla­dbach wurde die Gründerwoc­he bereits seit 2015 durch Wirtschaft­sförderung und Partner organisier­t – darunter viele Initiatore­n und Mitstreite­r der ersten Stunde, wie BVMW, CO21 und das Beraterstu­dio – und erfreute sich seitdem jährlich wachsender Beliebthei­t und Größe.

„Besonders am Herzen liegt mir die Vernetzung der technologi­eorientier­ten Gründer mit den etablierte­n Mittelstän­dlern. Auch dafür bietet die Gründerwoc­he in diesem Jahr wieder vielfältig­e Gelegenhei­ten. Damit ist sie Impulsgebe­r für die gesamte Wirtschaft. Denn neue Firmen, Geschäftsm­odelle und Kooperatio­nen fördern den Wettbewerb, schaffen Arbeitsplä­tze und bereichern den Niederrhei­n insgesamt“, sagt IHK-Hauptgesch­äftsführer Jürgen Steinmetz, der die Schirmherr­schaft übernommen hat.

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Diana Kinnert (links) und Jardena Kifle treten als Speakerinn­en in der Gründerwoc­he auf.
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FOTOS: MAXIMILIAN KÖNIG/JARDENA KIFLE
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