So geht es mit dem BigBass weiter
Der rollende Doppeldecker für die aufsuchende Jugendarbeit in Niederkrüchten und Schwalmtal ist altersschwach. Ersatz war besorgt – doch dann liefen die Kosten für die Einrichtung davon. Jetzt ist klar, wann der neue Bus fährt.
NIEDERKRÜCHTEN/SCHWALMTAL Mit großer Spannung warten den Menschen in Niederkrüchten und Schwalmtal auf den neuen Rollenden Jugendtreff. Der alte bisherige BigBass – so wird der bunte Doppeldecker der kirchlichen Jugendarbeit genannt – hält sich tapfer und fährt weiter die bekannten Plätze in Oberkrüchten, Waldniel, Brempt, Dilkrath, Overhetfeld und Waldnieler Heide an. Dort stellt Fahrer und Ansprechpartner Eric Loll den Kindern und Jugendlichen einen Treffpunkt mit Freizeitangeboten und pädagogischer Betreuung. Damit wird eine Prävention dissozialen Verhaltens geboten und die geographische Versorgungslücke zu den anderen Angeboten der Jugendhilfe geschlossen.
Seit Jahren werden Spenden gesammelt, um den altersschwachen Bus zu ersetzen. Im Februar 2021 wird der jetzige Bus 43 Jahre alt. Fast eine Million Kilometer wird er dann auf dem Buckel haben. Jetzt ist es bald soweit, zurzeit wird der im vergangenen Jahr in der Nähe von Bayreuth gekaufte Bus in Hochneukirch umgebaut. Der Bus war zuvor im Linienverkehr für die Schweizer Post gefahren. In der Nähe von Bayreuth hatte man den Neoplan-Bus gefunden – einen Dreiachser der Firma MAN.
Träger des Rollenden Jugendtreffs ist der Kirchengemeindeverband Brüggen–Niederkrüchten. Beteiligt sind ebenfalls die Zivilgemeinden Schwalmtal und Niederkrüchten. Der Förderverein Rollender Jugendtreff sammelt die Spenden für den Ausbau des neuen Busses. „90.000 Euro sollte der Bus kosten dürfen. Für knapp 60.000 Euro konnten wir ihn erwerben. Aber der dortige Tüv hat uns ein unvollständiges Gutachten zukommen lassen“, berichtet Kalle Wassong, Vorsitzender des Fördervereins Rollender Jugendtreff. „So kam es dann zu Reparaturkosten in Höhe von rund 30.000 Euro.“Damit schrumpften die schon für den notwendigen Ausbau des Busses eingeplanten Reserven.
Den Menschen in der Region ist das Angebot des BigBass wichtig, sie wissen zu schätzen, was mit ihm geleistet wird. Immer wieder gab es
Spenden, die den Ausbau in einen gemütlichen Jugendtreff mit einer kleinen Küche und Platz zum Spielen und zur Aufbewahrung diverser Spielangebote ermöglichen sollten. Es wurden Angebote eingeholt. Der Kreis Viersen hatte frühzeitig Unterstützung für den Ausbau signalisiert.
Spannend wurde es, als die Firma, die den alten BigBass umgebaut hatte, keine Kapazitäten für den Ausbau
des neuen Busses hatte. Was tun? Eine zweite angefragte Firma gab ein Angebot in Höhe von 90.000 Euro ab. Für den Förderverein eine schier unerreichbare Summe.
„Dann kam uns sozusagen Corona zu Hilfe. Die Firma aus Hochneukirch hatte auf einmal doch Kapazitäten frei und gab ein Angebot in Höhe von rund 44.000 Euro ab“, erzählt Kalle Wassong. Alleine konnte der Förderverein aber auch diese Kosten nicht stemmen. Der Jugendhilfeausschuss des Kreises steuert nach einem Beschluss des Kreises die Hälfte der Ausbaukosten bei, rund 22.000 Euro. Eine große Spende des Schwalmtaler Bündnisses für Familien von 8120 Euro Ende Oktober war eine weitere große Hilfe. „So kann dann auch die Außengestaltung in Angriff genommen werden,