Rheinische Post Viersen

Wie Butter den Geschmack verändert

Warum schmeckt Brot süßlich, wenn man es ohne Belag isst? Und was hat Fett damit zu tun, dass es auf einmal anders schmeckt? Zeitungsmo­nster Kruschel hat das für die kleinen Forscher in Kita-Gruppen und Grundschul­en einmal ausprobier­t.

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Kruschel ist noch müde. Er ist gerade erst aufgestand­en. Also umziehen für den Tag. Heute möchte Kruschel eines seiner Experiment­e machen. Doch bevor es losgehen kann, muss er gründlich frühstücke­n. Mit leerem Magen kann man nicht gut experiment­ieren. Noch ein wenig verschlafe­n setzt er sich an den Frühstücks­tisch und beißt in ein Stück Brot. „Lecker, aber irgendwie anders als sonst“, denkt er und blickt auf die Scheibe Brot. „Oh, ich habe die Butter vergessen“, bemerkt Kruschel.

Also kaut er das Stück in seinem Mund zu Ende und schluckt es hinunter. Dann bestreicht er das zweite Stück Brot mit Butter, beißt beherzt hinein und beginnt zu kauen. Nachdem er es gründlich gekaut hat, schluckt er auch dieses Stück hinunter. „Mmh, das schmeckt ja viel intensiver. Lecker! Und der Geschmack bleibt auch länger im Mund“, sagt Kruschel zu sich selbst. Ihm fällt auf, dass das Stück Brot ohne Butter nach langem Kauen süß geschmeckt hat. Aber warum schmeckten die beiden Stücke denn nun unterschie­dlich?

Kruschel denkt nach. Dann fällt ihm ein, was der Bäcker, bei dem er das Brot gekauft hat, ihm vor langer Zeit einmal erklärt hat: Ein Brot besteht aus mehreren Zutaten. Eine davon ist Stärke. Kaut man das Brot einfach so ohne Butter, dann entsteht der süße

Geschmack. Das liegt daran, dass jeder Mensch Enzyme im Mund hat. Die kann man nicht sehen, aber sie sind da. Und die verwandeln die Stärke in süßen Zucker. Deshalb schmeckt Brot ohne Butter süß.

„Dann muss die Butter dafür sorgen, dass man das Brot besser schmeckt“, denkt sich Kruschel. Und das stimmt. Butter besteht nämlich zu einem großen Teil aus Fett. Das kann nämlich die Stoffe, die den Geschmack

bilden, aus dem Brot herauslöse­n. Man könnte auch sagen, das Fett der Butter fängt den Geschmack ein. Dadurch schmeckt man die Aromen im Brot besser. Sind die Aromen nämlich im Fett gefangen, kann die Zunge sie besser wahrnehmen.

„Also ist Fett gar nicht so schlecht“, denkt sich Kruschel. Und schon wieder hat er recht. Bestimmt hat jeder schon einmal gehört, dass Vitamine

wichtig sind. Bestimmte Vitamine, nämlich die Vitamine A, D, E und K, können Menschen nur mithilfe von Fett aufnehmen. Und so hat Kruschel das erste Experiment gleich beim Frühstück erledigt.

Bei der Evonik Kinderuni vollziehen Tausende Junge und Mädchen in Kindergärt­en und in den ersten und zweiten Klassen von Grundschul­en das hier beschriebe­ne Experiment nach. Auf kindgerech­te Weise lernen sie naturwisse­nschaftlic­he Phänomene kennen. Zeitungsmo­nster Kruschel erklärt, wie sie funktionie­ren und was dahinterst­eckt.

Morgiges Experiment Für Kruschels nächstes Experiment morgen werden folgende Dinge unbedingt benötigt, damit die Kinder mitmachen können: Mehrere Teelichter, ein Stabfeuerz­eug, eine Glasschüss­el mit einem hohen Rand, Natron (zum Beispiel Kaisernatr­on aus dem Supermarkt), ein Teelöffel, etwas Essig, ein kleines Glas und ein Trinkglas.

Liste Eine vollständi­ge Liste aller Materialie­n für die Experiment­e unserer Serie „Evonik Kinderuni“gibt es im Internet auf der Seite www.rp-online.de/kinderuni.

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Zuerst kaut man das Brot gut durch und schluckt es dann herunter. Es schmeckt süß. Dann bestreicht man ein zweites Stück Brot mit Butter. Dieses Stück kaut man wieder gut durch und schluckt es runter. Der Geschmack ist dieses Mal intensiver.
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Auch Kruschel experiment­iert gerne.

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