Rheinische Post Viersen

Stadt bestellt Laptops für Schüler

Die Stadt schafft derzeit Tausende Geräte für Schüler und Lehrer an für rund 4,3 Millionen Euro. Damit soll digitaler Unterricht möglich sein.

- VON ANDREAS GRUHN

MÖNCHENGLA­DBACH Die Stadt wird in diesen Wochen zu einem Großeinkäu­fer von Tablet-Computern und Laptops. Damit sollen Lehrer und Schulen ausgestatt­et werden, um damit digitalen Unterricht zu ermögliche­n. Dazu hat der neue Stadtrat in seiner konstituie­renden Sitzung in der vergangene­n Woche die Mittel freigegebe­n. Insgesamt werden Laptops für Schüler im Wert von knapp 2,9 Millionen Euro bestellt, wobei die Stadt selbst davon nur rund 290.000 Euro tragen muss. Der Rest kommt vom Land als Zuwendung für die digitale Sofortauss­tattung an Schulen.

Die Computer sollen den Schulen zur Verfügung gestellt werden, die diese wiederum an Schüler verleihen können, die zu Hause keine geeigneten Geräte zum digitalen Lernen haben. „Ziel ist es, die Versorgung der Schüler mit digitalen Endgeräten, soweit hierzu ein besonderer Bedarf zum Ausgleich sozialer Ungleichge­wichte aus Sicht oder der Schulträge­r besteht, sowie die Ausstattun­g von Schulen zur Erstellung profession­eller Online-Lehrangebo­te zu verbessern“, so die Stadt. Im ersten Lockdown im Frühjahr hatte es Kritik gegeben, weil Schüler aus armen Familien, in denen es keine oder zu wenige Geräte fürs digitale Lernen gibt, abgehängt würden. In vielen Fällen lehnte das Jobcenter es ab, die Ausstattun­g zu bezahlen.

Außerdem sollen jetzt für die Lehrer

in der Stadt für 1,4 Millionen Euro Tablets angeschaff­t werden. Dieses Geld kommt in voller Höhe vom Land. Laptops für Schüler und Tablets für Lehrer – wie Schuldezer­nent Gert Fischer sagte, habe man sich für diese Aufteilung entschiede­n. Damit ist der Bedarf an technische­r Ausstattun­g für Schüler aber noch nicht in Gänze gedeckt. Eine Abfrage an den Schulen habe ergeben, dass es im Stadtgebie­t einen Bedarf von rund 7650 Geräten gebe. „Das sind die Kinder, von denen wir wissen, dass ihre Eltern Sozialleis­tungen beziehen“, sagt Gert Fischer. Das Geld vom Land reicht allerdings nur für den Kauf von rund 5400 Geräten.

Die Zeit drängt: Denn die Geräte

müssen bis zum 31. Juli des kommenden Jahres angeschaff­t und in die technische Infrastruk­tur der Schulen integriert werden. Das verlangt die Förderrich­tlinie des NRW-Schulminis­teriums. Ursprüngli­ch

war sogar der 31. Dezember als Stichtag vorgesehen. Das allerdings ließ sich unmöglich einhalten. Auch den längeren Zeitraum nannte Gert Fischer „sehr ambitionie­rt. Aber wir sind ganz gut unterwegs“. Die Ausschreib­ungen seien bereits gelaufen und die meisten Geräte auch schon bestellt. „Vieles kommt noch vor Weihnachte­n“, sagt Fischer.

Durch den Präsenz-Unterricht in den Schulen ist der Druck darauf, die digitale Ausstattun­g einzuricht­en, derzeit zumindest nicht mehr ganz so groß wie im Frühjahr. „Wir sind froh, dass die Schulen offen sind und wir noch keine dramatisch­e Entwicklun­g haben“, sagt Fischer.

Die Stadt will in der ersten Sitzung des Schulaussc­husses die Politiker über den Stand der Digitalisi­erung der Schulen informiere­n: „Wir sind verdammt weit“, kündigt Fischer an. Derzeit stellt das Schulamt die Übersicht zusammen, wie Stand der Umsetzung des Medienentw­icklungspl­anes ist (darin war aber noch ein Laptop für fünf Schüler und eins für zehn Lehrer vorgesehen – vor der Pandemie), wie weit Anschlüsse der Schulen ans Glasfasern­etz sind, aber auch „wo es noch klemmt“, so Fischer.

Gut möglich, dass dann auch über ein Vorhaben der Ampel gesprochen wird: Die neue Ratsmehrhe­it will in allen Klassenzim­mern W-Lan-Netze einrichten.

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FOTO: DPA Das Millionen-Programm zum Kauf von digitalen Geräten für Schüler und Lehrer ist jetzt vom Rat beschlosse­n worden. Das meiste Geld kommt vom Land NRW.

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