Stadt bestellt Laptops für Schüler
Die Stadt schafft derzeit Tausende Geräte für Schüler und Lehrer an für rund 4,3 Millionen Euro. Damit soll digitaler Unterricht möglich sein.
MÖNCHENGLADBACH Die Stadt wird in diesen Wochen zu einem Großeinkäufer von Tablet-Computern und Laptops. Damit sollen Lehrer und Schulen ausgestattet werden, um damit digitalen Unterricht zu ermöglichen. Dazu hat der neue Stadtrat in seiner konstituierenden Sitzung in der vergangenen Woche die Mittel freigegeben. Insgesamt werden Laptops für Schüler im Wert von knapp 2,9 Millionen Euro bestellt, wobei die Stadt selbst davon nur rund 290.000 Euro tragen muss. Der Rest kommt vom Land als Zuwendung für die digitale Sofortausstattung an Schulen.
Die Computer sollen den Schulen zur Verfügung gestellt werden, die diese wiederum an Schüler verleihen können, die zu Hause keine geeigneten Geräte zum digitalen Lernen haben. „Ziel ist es, die Versorgung der Schüler mit digitalen Endgeräten, soweit hierzu ein besonderer Bedarf zum Ausgleich sozialer Ungleichgewichte aus Sicht oder der Schulträger besteht, sowie die Ausstattung von Schulen zur Erstellung professioneller Online-Lehrangebote zu verbessern“, so die Stadt. Im ersten Lockdown im Frühjahr hatte es Kritik gegeben, weil Schüler aus armen Familien, in denen es keine oder zu wenige Geräte fürs digitale Lernen gibt, abgehängt würden. In vielen Fällen lehnte das Jobcenter es ab, die Ausstattung zu bezahlen.
Außerdem sollen jetzt für die Lehrer
in der Stadt für 1,4 Millionen Euro Tablets angeschafft werden. Dieses Geld kommt in voller Höhe vom Land. Laptops für Schüler und Tablets für Lehrer – wie Schuldezernent Gert Fischer sagte, habe man sich für diese Aufteilung entschieden. Damit ist der Bedarf an technischer Ausstattung für Schüler aber noch nicht in Gänze gedeckt. Eine Abfrage an den Schulen habe ergeben, dass es im Stadtgebiet einen Bedarf von rund 7650 Geräten gebe. „Das sind die Kinder, von denen wir wissen, dass ihre Eltern Sozialleistungen beziehen“, sagt Gert Fischer. Das Geld vom Land reicht allerdings nur für den Kauf von rund 5400 Geräten.
Die Zeit drängt: Denn die Geräte
müssen bis zum 31. Juli des kommenden Jahres angeschafft und in die technische Infrastruktur der Schulen integriert werden. Das verlangt die Förderrichtlinie des NRW-Schulministeriums. Ursprünglich
war sogar der 31. Dezember als Stichtag vorgesehen. Das allerdings ließ sich unmöglich einhalten. Auch den längeren Zeitraum nannte Gert Fischer „sehr ambitioniert. Aber wir sind ganz gut unterwegs“. Die Ausschreibungen seien bereits gelaufen und die meisten Geräte auch schon bestellt. „Vieles kommt noch vor Weihnachten“, sagt Fischer.
Durch den Präsenz-Unterricht in den Schulen ist der Druck darauf, die digitale Ausstattung einzurichten, derzeit zumindest nicht mehr ganz so groß wie im Frühjahr. „Wir sind froh, dass die Schulen offen sind und wir noch keine dramatische Entwicklung haben“, sagt Fischer.
Die Stadt will in der ersten Sitzung des Schulausschusses die Politiker über den Stand der Digitalisierung der Schulen informieren: „Wir sind verdammt weit“, kündigt Fischer an. Derzeit stellt das Schulamt die Übersicht zusammen, wie Stand der Umsetzung des Medienentwicklungsplanes ist (darin war aber noch ein Laptop für fünf Schüler und eins für zehn Lehrer vorgesehen – vor der Pandemie), wie weit Anschlüsse der Schulen ans Glasfasernetz sind, aber auch „wo es noch klemmt“, so Fischer.
Gut möglich, dass dann auch über ein Vorhaben der Ampel gesprochen wird: Die neue Ratsmehrheit will in allen Klassenzimmern W-Lan-Netze einrichten.