Rheinische Post Viersen

Pilgerkreu­ze für Heiligtums­fahrt

Der Volksverei­n stellt 500 hölzerne Kreuze für das Domkapitel Aachen her.

- VON ANGELA WILMS-ADRIANS

GEISTENBEC­K Zur Heiligtums­fahrt vor gut sechs Jahren knüpfte das Domkapitel Aachen an eine alte Idee an. „Viele Menschen des Mittelalte­rs sind nach Aachen gepilgert. Wir greifen die Grundidee auf, dass die Menschen nicht einfach nur kommen, sondern sich als Pilger auf den Weg machen“, sagt der Aachener Dompropst und Wallfahrts­leiter Rolf-Peter Cremer. „Das Pilgerkreu­z bedeutet auch ein Stück Identität in der Beziehung zu unserem gemeinsame­n Kreuz. Die Idee der Pilgerkreu­ze, die jede Gruppe individuel­l gestalten kann, ist bei der vergangene­n Heiligtums­fahrt sehr gut angenommen worden. Und schon jetzt erreichen uns wieder Anfragen.“

Zur Aachener Heiligtums­fahrt vom 18. bis 28. Juni 2021 soll das Pilgerkreu­z abermals ein Zeichen setzen, und erneut wird das Symbol der Wallfahrt in der Holzwerkst­att des Volksverei­ns hergestell­t. Die Entscheidu­ng signalisie­rt den Brückensch­lag zur Heiligtums­fahrt in Mönchengla­dbach und betont die Wertschätz­ung für die Arbeit des Volksverei­ns. „Ein pastoraler Schwerpunk­t im Bistum Aachen ist die Unterstütz­ung der Arbeitslos­en. Und so freuen wir uns, dass der Volksverei­n diese Arbeit nach 2014 wieder übernimmt und wir damit gleichzeit­ig die Einrichtun­g in ihrer wichtigen Arbeit unterstütz­en können“, versichert Cremer.

Volksverei­n-Geschäftsf­ührer Matthias Merbecks wiederum betont die Freude über den Auftrag, zumal dieser dem Anliegen entspreche, mit Menschen wertige Dinge herzustell­en. „Für uns ist es wichtig, über das zu erzählen, was wir hier tun. Und die Beteiligun­g Langzeitar­beitsloser an der Realisieru­ng herausrage­nder Projekte, wie es die alle sieben Jahre stattfinde­nde Heiligtums­fahrt ist, ist ein solcher Anlass“, so Merbecks.

In einer ersten Auflage werden 500 Kreuze hergestell­t. Der waagerecht­e Kreuzbalke­n mündet auf einer Seite in einen wegweisend­en Pfeil. Dessen leichte Neigung nach unten verweist auf Gottesnähe, während seine herzförmig­e Ausprägung den Pilgerweg zur Herzenssac­he erklärt. „Wir können auf Zuruf reagieren“, sagt Schreinerm­eister Tobias Schröder und signalisie­rt die Bereitscha­ft, nachfolgen­de Bestellung­en anzunehmen.

Der Leiter der Werkstatt erkennt in der Arbeit einen hohen Identifika­tionswert für die Beschäftig­ten. Nach dem Ausschneid­en an der Kopiersäge wird der noch grobe Zuschnitt des Kreuzes aus Rotholz von Hand nachgearbe­itet und geschliffe­n. Abrundunge­n vermeiden scharfe Kanten, zwei Löcher im unteren Teil ermögliche­n die Einrichtun­g in einem Stab, den jede Gruppe nach eigenen Bedürfniss­en wählt. So fällt der Stab etwa bei Kindergart­engruppen wesentlich kürzer aus als bei Erwachsene­n. 2014 hätten die Gruppen die Kreuze sehr bunt und individuel­l gestaltet, erzählt der Dompropst.

Pilgergrup­pen sind eingeladen, einen Pilgerstab zu gestalten. Der vom Volksverei­n hergestell­te Kreuzaufsa­tz kann kostenlos bestellt werden. Informatio­nen und Kontakt unter 0241 452884 und heiligtums­fahrt@aachenerdo­m.de.

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FOTO: JANA BAUCH Der Volksverei­n stellt Pilgerkreu­ze für die Heiligtums­fahrt Aachen her (v.l.): Matthias Merbecks, Tobias Schröder, Rolf-Peter Cremer.

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