Altenheime: Ministerium sieht keine Engpässe bei Tests
DÜSSELDORF (maxi/dpa) Die NRW-Landesregierung geht davon aus, dass es keine Engpässe bei der Ausstattung von Alten- und Pflegeheimen mit den sogenannten Schnelltests gibt. „Nach Auskunft des Bundesministeriums für Gesundheit sowie der Apothekerkammer Westfalen-Lippe sind derzeit ausreichend PoC-Antigen-Tests am Markt verfügbar“, erklärte eine Sprecherin von Minister Karl-Josef Laumann (CDU) auf Anfrage. Die Beschaffung der PoC-Antigen-Tests erfolge durch die Einrichtungen selbst. Eine Übersicht oder Rückmeldungen darüber liege dem Ministerium nicht vor.
Zuletzt hatte es Kritik von Pflegevertretern und Trägern an der Teststrategie des Landes gegeben, weil es nicht ausreichend personelle Kapazitäten gebe, um die Testungen vorzunehmen. Das Ministerium lässt das nicht gelten: Die Pflegeheime wüssten seit dem 14. Oktober, dass diese Aufgabe auf sie zukomme. Seitdem sei auch grundsätzlich klar, dass die Heime den mit den Tests zusammenhängenden Aufwand refinanzieren können. „Das Bundesgesundheitsministerium hat geregelt, dass den Pflegeeinrichtungen die durch den Einsatz der Antigen-Tests entstehenden Kosten erstattet werden. Das bezieht sich auch auf die personellen Aufwände“, erklärte die Laumann-Sprecherin.
Das Ministerium erwarte nun, dass die Pflegekassen ihre Verantwortung wahrnehmen und schleunigst zu einer Entscheidung über die Ausgestaltung dieses Anspruchs – insbesondere auch der Höhe der Vergütung – kämen.
Auf die Frage, ob eine Ausweitung der Testungen auf weitere Bereiche angedacht sei, erklärte die Sprecherin, dass der Einsatz der Schnelltests in der stationären Altenpflege und den ambulanten Pflegediensten gerade erst gestartet sei. „Erst die nächsten Wochen werden zeigen, ob sich ein Einsatz der Schnelltests auch in anderen Bereichen anbietet. Dies wird dann zu diskutieren sein.“Das Land habe im Übrigen mit den Apothekerverbänden Nordrhein und Westfalen-Lippe vereinbart, dass Altenheime bevorzugt beliefert würden, sollten die zur Verfügung stehenden Tests anfangs knapp werden.
„Die Zahlen bleiben in besorgniserregender Dimension“, sagte Laumann im Landtag. In elf Kreisen und kreisfreien Städten liege die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen bei über 200. In 38 Kommunen liege der Wert über 100. Doch nur bei einer Inzidenz bis zu 50 Neuinfektionen sind Gesundheitsämter in der Lage, Kontakte nachzuverfolgen. Keine Kommune in NRW liegt unterhalb dieser Schwelle.