Neuer Edeka in Elmpt eröffnet
Der Markt an der Overhetfelder Straße zielt auch am neuen Standort auf niederländische Kunden. So gibt es etwa Schilder auf Niederländisch. Warum das Geschäft mit 1500 Quadratmetern Fläche für die Gemeinde wichtig ist.
NIEDERKRÜCHTEN „Früher sind wir nach Waldniel oder Amern zum Einkaufen gefahren, das müssen wir jetzt nicht mehr“, sagen die jungen Eltern aus Elmpt, die mit Tochter Johanna (zehn Monate) im Einkaufswagen durch die Obstabteilung des neuen Edeka-Marktes von Artur Peters fahren. Sie seien bereits am alten Standort an der AdamHoux-Straße Stammkunden gewesen. „Jetzt gibt es hier endlich einen schönen, großen Supermarkt“, sagt Mutter Anne.
Nach acht Monaten Bauzeit ist gestern der neue Supermarkt an der Overhetfelder Straße 24 eröffnet worden. Bisher hat Artur Peters eine rund drei mal kleinere Filiale an der Adam-Houx-Straße geführt. Dort war am 5. November der letzte Verkaufstag. Anders als bisher wurden die Öffnungszeiten um zwei Stunden verlängert: Geöffnet wird bereits um 7 Uhr, Schluss ist um 21 Uhr. Laut Artur Peters könnten Eltern oft ihre Kinder zur gegenüberliegenden Kita bringen und danach einkaufen.
Auf mehr als 1500 Quadratmetern Fläche finden Kunden ein umfangreiches Sortiment vor mit „rund 22.000 unterschiedlichen Artikeln“, sagt Stefan Bougie, Edeka-Bezirksleiter. Edeka setze bei seinen Märkten auf das Prinzip der selbständigen Kaufleute. „Jeder Markt ist individuell und entspricht dabei den Wünschen des Inhabers“, erklärt Bougie. Dabei spiele das Einkaufsverhalten der Kunden eine Rolle. In Elmpt lege man etwa Wert auf ein großes Sortiment an frischem Fleisch (6,25 Meter Theken), frischer Wurst und Käse ( Thekenlänge je fünf Meter), zudem gebe es eine „Heiße Theke“.
Direkt im Eingangsbereich liegt die Obst- und Gemüseabteilung mit Salatbar und Saftpresse, darauf folgt eine Bio-Abteilung, an der Längsseite reihen sich Kühlregale mit Molkereiprodukten, Convenience-Ware sowie Wurst und Käse zur Selbstbedienung aneinander. Bequem für die Kunden: die drei Meter breiten Gänge. Breiter als zuvor ist etwa das Sortiment an Spezialitäten: „Wir haben auch ein großes Sortiment an landestypischen Produkten etwa aus Russland, Polen, Griechenland oder dem arabischen Raum“, sagt Inhaber Artur Peters.
Eine Besonderheit des neuen Edeka-Marktes: Gezielt werden die Kunden aus den Niederlanden in den Blick genommen: Deshalb sind die unterschiedlichen Bereiche wie etwa Jogurt, Fruchtsäfte oder Fisch in Deutsch und Niederländisch beschriftet. Artur Peters weiß, dass etwa Spirituosen bei den Kunden aus dem Nachbarland wegen des günstigeren Preises gefragt sind. So findet sich in der Spirituosenabteilung
etwa auch alter und junger Genever.
Auf deutsche und niederländische Kunden in Elmpt hofft auch Niederkrüchtens Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos) – umso mehr, „wenn die Zeit der Pandemie vorbei ist und wir alle wieder wie gewohnt einkaufen können“. Wegen der Corona-Schutzverordnung dürfen Kunden nur mit Maske einkaufen, Desinfektionsspender stehen bereit und der Zutritt zum neuen Markt ist nur für 158 Kunden gleichzeitig zulässig. Wassong kam mit Wirtschaftsförderer Frank Grusen am Eröffnungstag: „Der neue Markt ist, wie auch der im Bau befindliche Rewe-Markt in Niederkrüchten, eine wichtige Entwicklung für die gesamte Gemeinde“, sagte Wassong. Vollsortimenter mit ihrem sehr umfangreichen Angebot benötigten gewisse Flächen. Auch die Konzepte der Betreiber
zur Warenpräsentation setzten größere Verkaufsflächen voraus.
„Wir sind sehr froh, dass wir diese Entwicklung in Elmpt mitgehen können und die Realisierung eines neuen, modernen Marktes möglich war“, sagte der Bürgermeister. „Für den Wohnort, aber auch den Wirtschaftsstandort Niederkrüchten ist es enorm wichtig, eine gesicherte Nahversorgung vorzuhalten.“In diesem Punkt sei die Gemeinde gut aufgestellt.
Neben einem Postf-Shop ist direkt hinter dem Eingang die Bäckerei Achten mit Verkauf und modernem Café zu finden. „Wir waren bereits im alten Markt, haben hier natürlich viel mehr Möglichkeiten“, sagt Bäckermeister Norbert Achten. „Wir haben unseren Schriftzug überarbeitet, präsentieren unsere Brote und Backwaren aller Art nun deutlich großzügiger und moderner“, erläutert Schwiegersohn Lucas Achten. Speziell zur Eröffnung am Martinstag verkaufe man eine Martinstüte mit Stutenkerl (Weckmann), Brötchen und Brot, neu im Sortiment seien die „Cakes for two“, kleine Torten aus Mousse au chocoolat und Creme Brulée.
Ergänzt wird der Thekenverkauf um einen Café-Bereich mit Platz für 25 Gäste. „Den können wir zurzeit noch nicht öffnen“, sagt Norbert Achten bedauernd. Er hoffe aber, dass dies bald wieder möglich sei. Das Unternehmen ist ein Familienbetrieb mit mehr als 175-jähriger Tradition. Neben dem Stammhaus an der Hauptstraße 32 in Niederkrüchten-Elmpt gibt es ein weiteres Café in Brüggen sowie Filialen in Nettetal-Schaag, Schwalmtal-Waldniel und Viersen-Boisheim. Für das Café im Elmpter Edeka wurden vier neue Vollzeitstellen geschaffen.