Rheinische Post Viersen

Neuer Edeka in Elmpt eröffnet

Der Markt an der Overhetfel­der Straße zielt auch am neuen Standort auf niederländ­ische Kunden. So gibt es etwa Schilder auf Niederländ­isch. Warum das Geschäft mit 1500 Quadratmet­ern Fläche für die Gemeinde wichtig ist.

- VON DANIELA BUSCHKAMP

NIEDERKRÜC­HTEN „Früher sind wir nach Waldniel oder Amern zum Einkaufen gefahren, das müssen wir jetzt nicht mehr“, sagen die jungen Eltern aus Elmpt, die mit Tochter Johanna (zehn Monate) im Einkaufswa­gen durch die Obstabteil­ung des neuen Edeka-Marktes von Artur Peters fahren. Sie seien bereits am alten Standort an der AdamHoux-Straße Stammkunde­n gewesen. „Jetzt gibt es hier endlich einen schönen, großen Supermarkt“, sagt Mutter Anne.

Nach acht Monaten Bauzeit ist gestern der neue Supermarkt an der Overhetfel­der Straße 24 eröffnet worden. Bisher hat Artur Peters eine rund drei mal kleinere Filiale an der Adam-Houx-Straße geführt. Dort war am 5. November der letzte Verkaufsta­g. Anders als bisher wurden die Öffnungsze­iten um zwei Stunden verlängert: Geöffnet wird bereits um 7 Uhr, Schluss ist um 21 Uhr. Laut Artur Peters könnten Eltern oft ihre Kinder zur gegenüberl­iegenden Kita bringen und danach einkaufen.

Auf mehr als 1500 Quadratmet­ern Fläche finden Kunden ein umfangreic­hes Sortiment vor mit „rund 22.000 unterschie­dlichen Artikeln“, sagt Stefan Bougie, Edeka-Bezirkslei­ter. Edeka setze bei seinen Märkten auf das Prinzip der selbständi­gen Kaufleute. „Jeder Markt ist individuel­l und entspricht dabei den Wünschen des Inhabers“, erklärt Bougie. Dabei spiele das Einkaufsve­rhalten der Kunden eine Rolle. In Elmpt lege man etwa Wert auf ein großes Sortiment an frischem Fleisch (6,25 Meter Theken), frischer Wurst und Käse ( Thekenläng­e je fünf Meter), zudem gebe es eine „Heiße Theke“.

Direkt im Eingangsbe­reich liegt die Obst- und Gemüseabte­ilung mit Salatbar und Saftpresse, darauf folgt eine Bio-Abteilung, an der Längsseite reihen sich Kühlregale mit Molkereipr­odukten, Convenienc­e-Ware sowie Wurst und Käse zur Selbstbedi­enung aneinander. Bequem für die Kunden: die drei Meter breiten Gänge. Breiter als zuvor ist etwa das Sortiment an Spezialitä­ten: „Wir haben auch ein großes Sortiment an landestypi­schen Produkten etwa aus Russland, Polen, Griechenla­nd oder dem arabischen Raum“, sagt Inhaber Artur Peters.

Eine Besonderhe­it des neuen Edeka-Marktes: Gezielt werden die Kunden aus den Niederland­en in den Blick genommen: Deshalb sind die unterschie­dlichen Bereiche wie etwa Jogurt, Fruchtsäft­e oder Fisch in Deutsch und Niederländ­isch beschrifte­t. Artur Peters weiß, dass etwa Spirituose­n bei den Kunden aus dem Nachbarlan­d wegen des günstigere­n Preises gefragt sind. So findet sich in der Spirituose­nabteilung

etwa auch alter und junger Genever.

Auf deutsche und niederländ­ische Kunden in Elmpt hofft auch Niederkrüc­htens Bürgermeis­ter Kalle Wassong (parteilos) – umso mehr, „wenn die Zeit der Pandemie vorbei ist und wir alle wieder wie gewohnt einkaufen können“. Wegen der Corona-Schutzvero­rdnung dürfen Kunden nur mit Maske einkaufen, Desinfekti­onsspender stehen bereit und der Zutritt zum neuen Markt ist nur für 158 Kunden gleichzeit­ig zulässig. Wassong kam mit Wirtschaft­sförderer Frank Grusen am Eröffnungs­tag: „Der neue Markt ist, wie auch der im Bau befindlich­e Rewe-Markt in Niederkrüc­hten, eine wichtige Entwicklun­g für die gesamte Gemeinde“, sagte Wassong. Vollsortim­enter mit ihrem sehr umfangreic­hen Angebot benötigten gewisse Flächen. Auch die Konzepte der Betreiber

zur Warenpräse­ntation setzten größere Verkaufsfl­ächen voraus.

„Wir sind sehr froh, dass wir diese Entwicklun­g in Elmpt mitgehen können und die Realisieru­ng eines neuen, modernen Marktes möglich war“, sagte der Bürgermeis­ter. „Für den Wohnort, aber auch den Wirtschaft­sstandort Niederkrüc­hten ist es enorm wichtig, eine gesicherte Nahversorg­ung vorzuhalte­n.“In diesem Punkt sei die Gemeinde gut aufgestell­t.

Neben einem Postf-Shop ist direkt hinter dem Eingang die Bäckerei Achten mit Verkauf und modernem Café zu finden. „Wir waren bereits im alten Markt, haben hier natürlich viel mehr Möglichkei­ten“, sagt Bäckermeis­ter Norbert Achten. „Wir haben unseren Schriftzug überarbeit­et, präsentier­en unsere Brote und Backwaren aller Art nun deutlich großzügige­r und moderner“, erläutert Schwiegers­ohn Lucas Achten. Speziell zur Eröffnung am Martinstag verkaufe man eine Martinstüt­e mit Stutenkerl (Weckmann), Brötchen und Brot, neu im Sortiment seien die „Cakes for two“, kleine Torten aus Mousse au chocoolat und Creme Brulée.

Ergänzt wird der Thekenverk­auf um einen Café-Bereich mit Platz für 25 Gäste. „Den können wir zurzeit noch nicht öffnen“, sagt Norbert Achten bedauernd. Er hoffe aber, dass dies bald wieder möglich sei. Das Unternehme­n ist ein Familienbe­trieb mit mehr als 175-jähriger Tradition. Neben dem Stammhaus an der Hauptstraß­e 32 in Niederkrüc­hten-Elmpt gibt es ein weiteres Café in Brüggen sowie Filialen in Nettetal-Schaag, Schwalmtal-Waldniel und Viersen-Boisheim. Für das Café im Elmpter Edeka wurden vier neue Vollzeitst­ellen geschaffen.

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RP-FOTO: D. BUSCHKAMP Auch am Eröffnungs­tag blieb es trotz großen Interesses übersichtl­ich: Breite Gänge verbinden die unterschie­dlichen Abteilunge­n, insgesamt werden mehr als 22.000 Artikel angeboten.
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RP-FOTO: BUSCHKAMP „Endlich ein schöner, großer Supermarkt“, ist diese junge Familie aus Elmpt begeistert.
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FOTO: BUSCHKAMP Die neue Filiale von Achten, hier Chefin Hildegard Achten.

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