Schwalmtaler Aktive setzen sich für Trinkwasserschutz ein
SCHWALMTAL (busch-) Neun Mitglieder der Interessengemeinschaft (IG) „Schwalmtal for Future“haben jetzt an einer Aktion des Vereins „Niederrheinappell“vor dem Düsseldorfer Landtag teilgenommen. Dort fand eine Anhörung zur Novellierung des Landeswassergesetzes statt. „Wir befürchten, dass der Trinkwasserschutz durch die geplante Streichung des Paragrafen 35 auf der Strecke bleibt. Dann würden Abgrabungen in Wasserschutzgebieten erlaubt sein“, sagt Wobine Crisp, Sprecherin der Interessengemeinschaft
aus Schwalmtal-Lüttelforst.
Als Symbol überreichten die insgesamt rund 35 Teilnehmer der Aktion Flaschen mit Trinkwasser an die Abgeordneten, die im Wasserwerk Viersen-Dülken abgefüllt wurden. Wegen der Corona-Schutzverordnung habe man die Flaschen nicht direkt an die Abgeordneten überreichen können, so Wobine Crisp. Dies sei dann vor dem Landtag geschehen.
Der Landesregierung geht es bei der Neufassung des Gesetzes auch um die öffentliche Trinkwasserversorgung. Ihr soll stets Vorrang vor anderen Wasserentnahmen gewährt werden. Der Gesetzesentwurf greife die Themen Gewässerrandstreifen, Vorkaufsrecht, Berichtspflichten und Entfristung von Genehmigungen auf, heißt es in einer Mitteilung des NRW-Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz.
Kritik dazu kommt von Naturschutzverbänden ebenso wie etwa vom Verband kommunaler Unternehmen. (VkU). Er teilt dazu mit: „Die Zielsetzung der Novelle ist nach Meinung der wasserwirtschaftlichen Verbände mit Blick auf die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie und das Schutzbedürfnis unseres wichtigsten Lebensmittels kontraproduktiv.“Eine Rolle rückwärts mache der Gesetzentwurf in puncto Umweltschutz, weil etwa gewässerschutzdienliche Regelungen zu Gewässerrandstreifen und das Bodenschatzgewinnungsverbot in Wasserschutzgebieten gestrichen würden.
Wobine Crisp äußerte sich nach der Anhörung im Umweltausschuss „enttäuscht“. Laut Ministerium ist ein Inkrafttreten der neuen Regelungen für Anfang 2021 vorgesehen.