Rheinische Post Viersen

Hartes Training auch in Lockdown-Phasen hat sich ausgezahlt

Tobias Schoog vom ASV Süchteln hat erst spät mit der Leichtathl­etik begonnen. Mittlerwei­le gehört er in der Region zu den Schnellste­n über 400 Meter.

- VON PAUL OFFERMANNS

LEICHTATHL­ETIKTobias Schoog vom ASV Süchteln ist über 400 Meter bei 51,16 Sekunden angelangt. Der 16-Jährige ist mit dieser persönlich­en Bestzeit einer der stärksten Nachwuchsl­äufer im heimischen Raum Viersen, Mönchengla­dbach und Heinsberg. Nur der U20-Nordrheinm­eister Jonas Kaspar vom SC Myhl war über 400 Meter mit 50,43 Sekunden schneller – er ist allerdings auch zwei Jahre älter. „Über 400 Meter sehe ich meine größten Stärken, was auch meine jüngsten Erfolge zeigen. Generell trete ich aber gerne über alle Sprint-Diszipline­n

an“, sagt der U18-Jugendlich­e Schoog.

Zur Leichtathl­etik kam er vor drei Jahren. „Mein Vater überredete mich nach einigen Jahren Fußball, dazu etwas Neues auszuprobi­eren – im Nachhinein eine der besten Entscheidu­ngen in meinem Leben.“Anfangs betrieb der ASV-er beide Sportarten noch parallel, aber dann merkte er, das ihm die Leichtathl­etik mehr liegt. Inmitten des ersten Lockdowns war es allerdings schwer zu trainieren, ihm blieben nur Workouts zuhause und Sprint- und Ausdauertr­aining auf Feldwegen.

Immerhin kurierte der Gymnasiast der elften Klasse eine Zerrung aus und nutzte die Zeit, um an seiner Technik zu arbeiten. Nachdem die Lage sich beruhigte und auch klar war, dass die Deutschen Jugendmeis­terschafte­n doch stattfande­n, erkannte er, dass die Saison für ihn noch nicht gelaufen war. Jedoch musste er versuchen, auf den wenigen angebotene­n Wettkämpfe­n seine Qualifikat­ionsleistu­ng zu laufen.

„Mein Vater half mir bei der Suche nach passenden Wettkämpfe­n, teilweise fuhren wir bis in die Niederland­e, um Wettkampfe­rfahrung zu sammeln.“Im Training gaben er und seine Trainer Vollgas, so dass sich bei Schoog auch ein Fortschrit­t erkennen ließ. Von Wettkampf zu Wettkampf

verbessert­e er sich. Am letzten Tag, an dem er noch die Norm für die DM erreichen konnte, gelang ihm ein Super-Lauf, mit der er die geforderte Zeit unterbot. „Auch wenn ich über den Vorlauf bei den Deutschen Jugendmeis­terschafte­n nicht hinaus gekommen bin, verbessert­e ich meine Bestzeit und konnte mit der Saison mehr als zufrieden sein“, sagt Schoog.

Am Ende ein guter 16. Platz bei den Deutschen und eine Bronzemeda­ille bei den später noch nachgeholt­en Nordrhein-Meistersch­aften besiegelte­n seine Saison. „Rückblicke­nd war diese schwierige Saison sehr gut und gibt mir Rückenwind für das nächste Jahr, in dem in einer höheren Altersklas­se stärkere Konkurrent­en sowie schwerere Normen auf mich warten.“

Im Winter liegt das Hauptaugen­merk auf dem Aufbautrai­ning. „Aufgrund des zweiten Lockdowns muss ich wieder allein auf den Feldern nach einem Trainingsp­lan und in Online-Sessions trainieren. Meine Trainerin Natalie Bongartz und ich haben das Ziel, dass ich unter 51 Sekunden laufe.“Dieses Ziel ist nicht mehr weit von seiner Bestleistu­ng entfernt und scheint realistisc­h zu sein. „Danach ist die Norm für die U20-DM 2021 in Reichweite“, sagt Schoog.

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FOTO: KEES LAURIJSEN Tobias Schoog, Lauftalent des ASV Süchteln.

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