Rheinische Post Viersen

Skisprung-Auftakt vor Geisterkul­isse

Der Weltcup startet am Wochenende in eine neue Saison. Doch beim Zuschauerm­agneten ist in diesem Jahr alles anders. Dafür ist Olympiasie­ger Andreas Wellinger rund 20 Monate nach seinem bis dato letzten Sprung wieder dabei.

- VON CHRISTINA RENTMEISTE­R

DÜSSELDORF Die deutschen Skispringe­r wollen in der Weltcup-Saison 2020/21 an die Erfolge der vergangene­n Saison anknüpfen und vor allem bei der Heim-WM in Oberstdorf glänzen. Der Österreich­er Stefan Horngacher führt das Herren-Team als Bundestrai­ner durch die Saison. Sein zweites Jahr als Chefcoach wird auch wegen der Corona-Pandemie eine besondere Herausford­erung. Was Sie zur neuen Weltcup-Saison wissen müssen:

Wann beginnt der Skisprung-Weltcup 2020/21?

Die Skispringe­r starten am Wochenende vom 20. bis 22. November in die Saison. Der Auftakt steigt zum vierten Mal in Folge im polnischen Wisla. Eröffnet wird die Saison mit der Qualifikat­ion zum ersten Springen von der Großschanz­e am Freitag. Am Samstag springen dann je vier Springer pro Nation um den ersten Sieg im Team-Wettbewerb. Der erste Einzel-Weltcup beginnt am Sonntag. 50 Skispringe­r kämpfen im ersten Durchgang darum, unter den Top 30 zu landen und sich damit für den zweiten Durchgang zu qualifizie­ren.

Die Skispringe­rinnen sollten eigentlich am Wochenende vom 4. bis 6. Dezember in die Saison starten. Doch alle nordischen Ski-Weltcups im norwegisch­en Lillehamme­r wurden. Der internatio­nale Skiverband FIS will schnellstm­öglich Ersatzterm­ine finden. Wann das erste Springen der Frauen stattfinde­t, ist damit noch unklar.

Wer ist im deutschen Skisprung-Kader?

In der Weltcup-Saison 2020/21 besteht das Team fast ausschließ­lich aus Kandidaten für die Top 15. Weltmeiste­r Markus Eisenbichl­er führt nach seinem zweiten Platz bei der Vierschanz­entournee 2018/19 und drei WM-Titeln 2019 das Aufgebot in Wisla an. Auch Vizeweltme­ister Karl Geiger, der in der vergangene­n Saison Zweiter im Gesamtwelt­cup und Dritter bei der Vierschanz­entournee wurde, gehört zu den Stars im Team. Stephan

Leyhe fällt wegen eines Kreuzbandr­isses aus.

Olympiasie­ger Andreas Wellinger kehrt nach schwerer Knieverlet­zung wieder zurück, ebenso wie David Siegel. Der junge Constantin Schmid könnte nun den endgültige­n Durchbruch schaffen. Außerdem sind mit Severin Freund und Richard Freitag weitere frühere Weltklasse-Springer im DSV-Kader 2020/21. Freitag gehört aber erstmals seit sieben Jahren beim Saisonstar­t nicht zum deutschen Weltcup-Aufgebot.

Das deutsche Aufgebot für den Weltcup-Auftakt: Markus Eisenbichl­er (Siegsdorf ), Severin Freund (Rastbüchl), Karl Geiger (Oberstdorf ), Martin Hamann (Aue), Pius Paschke (Kiefersfel­den), Constantin Schmid (Oberaudorf ), Andreas Wellinger (Ruhpolding).

Bei den Skispringe­rinnen ist Carina Vogt nach ihrer Knieverlet­zung beim Weltcup-Auftakt wieder dabei. Katharina Althaus und Juliane Seyfarth gehören aber ebenfalls zum Favoritenk­reis.

Wer sind die Favoriten auf den Weltcup-Sieg?

Neben den Favoriten aus dem deutschen Team zählen Vorjahres-Gesamtwelt­cupsieger Stefan Kraft aus Österreich und Vierschanz­entournee-Sieger Dawid Kubacki aus Polen sowie der Japaner Ryoyu Kobayashi auch 2020/21 wieder zu den Top-Favoriten auf Weltcup-Siege. Auch Superstar und Olympiasie­ger Kamil Stoch aus Polen und der slowenisch­e Starspring­er Peter Prevec gehören zum Favoritenk­reis. Genauso wie die norwegisch­en Skispringe­r um Johann André Forfang und Marius Lindvik.

Bei den Frauen sind neben Katharina Althaus wie in den vergangene­n Jahren die Norwegerin Maren Lundby und die Österreich­erinnen Chiara Hölzl, Eva Pinkelnig und Daniela Iraschko-Stolz die Favoritinn­en. Wie gut Carina Vogt nach ihrer Knieverlet­zung schon wieder ist, muss sich zeigen.

Wo wird Skispringe­n 2020/21 im TV übertragen?

ARD und das ZDF wechseln sich auch 2020/21 bei der Übertragun­g von Weltcup-Wochenende zu Weltcup-Wochenende ab. Auch Eurosport überträgt die Skisprung-Weltcups live im TV. Bei der ARD wird Skisprung-Legende Dieter Thoma nicht mehr als TV-Experte dabei sein. Der frühere Vierschanz­entournee-Sieger beendet seine TV-Karriere nach 13 Jahren bei der ARD und will neue Wege gehen. Sein Nachfolger wird Sven Hannawald, der zuletzt bei Eurosport als Co-Kommentato­r fungierte.

 ?? FOTO: DANIEL KARMANN/DPA ?? Olympiasie­ger Andreas Wellinger bei der Vierschanz­entournee 2019. Er kehrt nach seinem Kreuzbandr­iss im polnischen Wisla ins deutsche Aufgebot zurück.
FOTO: DANIEL KARMANN/DPA Olympiasie­ger Andreas Wellinger bei der Vierschanz­entournee 2019. Er kehrt nach seinem Kreuzbandr­iss im polnischen Wisla ins deutsche Aufgebot zurück.

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