Rheinische Post Viersen

Unions Bilanz ist okay, aber es fehlt ein echter Torjäger

Der Oberligist steht auf einem Nicht-Abstiegsra­ng. Es hätten aber mehr Punkte sein können, wenn die Chancen besser genutzt worden wären.

- VON HEIKO VAN DER VELDEN

FUSSBALL-OBERLIGA Wie alle Amateurklu­bs ist der SC Union Nettetal in der unfreiwill­igen Corona-Pause. Der Oberligist hat mit bisher elf Partien neben den Sportfreun­den Baumberg und ETB SW Essen die meisten Spiele der Liga absolviert und ist zudem bis zum Lockdown von coronabedi­ngten Spielabsag­en verschont geblieben. Mit zehn Punkten belegt die Mannschaft von Trainer Andreas Schwan den 16. Tabellenpl­atz und steht somit aktuell über dem Strich. Eine bessere Punkteausb­eute wäre aber durchaus möglich gewesen. Denn aus einer geordneten Defensive um Routinier Leonard Lekaj und Kapitän Pascal

Schellhamm­er ließen die Nettetaler gerade in der Offensive häufig zu viele Chancen liegen und brachten sich so um wichtige Punkte.

Dennoch erwies sich das junge Team mit einem Durchschni­ttsalter von 21,4 Jahren im bisherigen Saisonverl­auf als absolut konkurrenz­fähig in der höchsten Verbandssp­ielklasse. Union präsentier­te sich als starke Einheit auf und neben dem Platz und fand nach dem großen Umbruch im Sommer schnell als Mannschaft zusammen. „Wir setzen diese Saison primär wieder auf junge Spieler aus der Region, die eine große Motivation mitbringen. Die Stimmung ist gut und die Arbeit mit den Jungs macht Spaß, denn sie geben Gas und wollen in jedem Training

dazu lernen“, sagt Schwan.

Zum gleichen Zeitpunkt der vergangene­n Saison hatte Union ebenfalls zehn Punkte auf dem Konto, brach dann allerdings Punkte-technisch ein und holte aus den nächsten elf Spielen lediglich drei Zähler. Es gibt es in der aktuellen Spielzeit keinen Hinweis darauf, dass dies erneut passieren könnte. Mit viel Leidenscha­ft sowie hohem läuferisch­en Aufwand agierte das Schwan-Team und punktete so u.a. auch gegen den letztjähri­gen Tabellenzw­eiten 1. FC Monheim oder die ambitionie­rten Teams TVD Velbert oder Spvg. Schonnebec­k. Auch im Ballbesitz sieht man beim SCU Fortschrit­te, an dieser spielerisc­hen Weiterentw­icklung wollen die Verantwort­lichen

mit der Mannschaft gezielt weiterarbe­iten.

Ein Vorteil dabei ist das Umfeld. Die Nettetaler können ihre Rolle realistisc­h einschätze­n, sind den Abstiegska­mpf aus den letzten beiden Jahren auch gewohnt und haben zu jeder Zeit die nötige Ruhe bewiesen. „Die Oberliga ist für uns eine tolle Herausford­erung. Hier müssen wir in jedem Spiel an Grenzen gehen und werden gegen starke Gegner maximal gefordert. Daher müssen wir Geduld haben und es gehört dazu, dass wir auch mal Lehrgeld zahlen“, sagt Schwan.

Nach dem Sieg beim VfR Fischeln in der ersten Runde des Niederrhei­npokals, hält sich seine Mannschaft seit gut zwei Wochen durch

Lauftraini­ngseinheit­en und Fitnesspro­grammen selbststän­dig zu Hause fit. Der Übungsleit­er geht aber nicht von einem Wiederbegi­nn in diesem Jahr aus.

Wenn es wieder losgeht, steht vor allem Torschusst­raining an. Die Abwehrspie­ler Florian Wolters und Lekaj sowie Mittelfeld­spieler Peer Winkens zählen mit jeweils zwei Toren zu den momentan treffsiche­rsten Spielern des Teams. Für den weiteren Saisonverl­auf dürfte es von Vorteil sein, wenn sich innerhalb des Teams ein oder zwei echte Torjäger herauskris­tallisiere­n, um die vorhandene­n Chancen in noch mehr Punkte umzuwandel­n. Das wäre die Basis, um am Ende in ein viertes Oberliga-Jahr gehen zu können.

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FOTO: HEIKO VAN DER VELDEN Leonard Lekaj schoss in dieser Saison zwei Tore.

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