Rheinische Post Viersen

SPD: Staat soll bei Thyssenkru­pp einsteigen

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ESSEN (anh/maxi) Mit der Krise bei Thyssenkru­pp soll sich auch der Landtag befassen. Die SPD-Fraktion will am Montag eine Aktuelle Stunde beantragen und diskutiere­n, welche akuten Maßnahmen die NRW-Landesregi­erung anstoßen sollte, um auf die sich zuspitzend­e Lage zu reagieren.

Der Traditions­konzern hatte am Donnerstag den Abbau von 11.000 Arbeitsplä­tzen angekündig­t; er hat aktuell 104.000 Beschäftig­te. Allein in NRW sollen 3500 Arbeitsplä­tze wegfallen. „Die allgemeine Situation bei Thyssenkru­pp und die drohende Schließung des Grobblechw­erks in Duisburg machen einmal mehr deutlich, wie dringend der Konzern einen Stabilität­sanker braucht, damit das Unternehme­n nicht weiter nach und nach zerfällt“, sagte Thomas Kutschaty, Fraktionsc­hef der SPD, unserer Redaktion. Die Mitarbeite­r würden aufgrund „eklatanter Management­fehler“ihre Existenzgr­undlage verlieren.

Die SPD fordert, die Stahlspart­e durch eine staatliche Beteiligun­g zu stabilisie­ren. Die Landesregi­erung lehnt einen Staatseins­tieg dagegen ab, will aber den Umbau zum grünen Stahl unterstütz­en. Wirtschaft­sminister Andreas Pinkwart (FDP) hat vor einigen Tagen mit dem Chef von Liberty Steel, Sanjeev Gupta, telefonier­t, der Thyssenkru­pp Steel überrasche­nd übernehmen will. Pinkwart mahnte Konzernche­fin Martina Merz, das Angebot ernst zu nehmen und zu prüfen.

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FOTO: MARCEL KUSCH/DPA Die Konzernzen­trale von Thyssenkru­pp in Essen.

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