Anwohner ärgern sich über Info-Mangel
Am 16. November rollten die Bagger am Schwalmweg an; dort begann der barrierefreie Ausbau der Haltestelle. Zwei Anwohner hätten sich vorab Auskünfte gewünscht. „Unsere Informationspolititk war nicht gut“, erklärt Dieter Dresen.
BRÜGGEN Ulrich Schulze wohnt am Schwalmweg 8 in Born, Olaf Wolters gegenüber im Haus Nummer elf. Beide sind von den Bauarbeiten vor ihren Haustüren überrascht worden. „Am Montag rollten die Bagger an und rissen die Bürgersteige auf“, schildert Ulrich Schulze. Auf Nachfrage bei den Bauarbeitern habe er erfahren, dass die Haltestelle Schwalmweg barrierefrei umgestaltet wird; zudem wird sie um 50 Meter verlegt. „Bisher liegt die Haltestelle vor einem unbebauten Gelände“, schildert Olaf Wolters. Jetzt werde sie auf den Bürgersteig direkt vor sein Haus verlegt. Auf dem schmalen Gehweg ist, wie eine rote Markierung zeigt, zudem ein Wartehäuschen vorgesheen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Bürgersteig dafür breit genug ist. Wie soll man an dem Wartehäuchen etwa mit einem breiten Kinderwagen noch vorbeigehen können?“, fragt sich der Anwohner von Schwalmweg 11.
Was die beiden Borner stört, ist die in ihren Augen mangelhafte Informationspolitik der Gemeindeverwaltung. Ulrich Schulze habe eine Mail an die Verwaltung geschrieben, auch an den Bürgermeister, und darum gebeten, über die Bauarbeiten vor seiner Haustür informiert zu werden. „Bis heute habe ich weder eine Antwort noch eine Eingangsbestätigung auf diese E-Mail erhalten“, sagt Schulze.
G E R M
Auch Olaf Wolters Frau Elke habe versucht, bei der Gemeindeverwaltung telefonisch mehr über das Vorhaben zu erfahren. Zwar habe man ihr einen Plan über die geplanten Haltestellen-Umbau zugesandt. Weder er noch sein Nachbar können aber nachvollziehen, warum die direkt betroffenen Anwohner nicht informiert wurden. Beide hätten sich vor dem Baubeginn eine umfassende Information gewünscht.
Dieter Dresen, Leiter des Fachbereichs Planung und Technik bei der Gemeindeverwaltung, kann die Anwohner-Kritik nachvollziehen. „Hier ist unsere Informationspoitik verbesserungswürdig.“Man habe intern über diesen Fall gesprochen, in der Regel funktioniere die
Anwohner-Information gut, in diesem Fall sei es anders gewesen. Normalerweise würden die ausführenden Unternehmen die Anwohner per Handzettel informieren, dies sei Dresen zufolge in Born nicht geschehen. Der Fachbereichsleiter verweist zudem darauf, dass der barrierefreie Ausbau der Haltestellen am 4. Juni 2020 im Ausschuss für Bauen und Klimaschutz Thema gewesen sei. „Auch dies ist eine Form der Öffentlichkeistbeteiligung“, so Dresen.
Am 16. November hat die Gemeindeverwaltung auf ihrer Homepage unter www.brueggen.de einen kurzen Hinweis auf die Baumaßnahme am Schwalmweg veröffentlicht. Darin heißt es: „Die Burggemeinde Brüggen beginnt heute (am 16. November, die Redaktion) mit dem barrierefreien Umbau der Haltestelle in Born am Schwalmweg. In Folge des Umbaus kann es zeitweise zu Verkehrsbehinderungen kommen. Wir bitten dies zu entschuldigen.“Diese Baumaßnahme soll laut Mitteilung der Gemeindeverwaltung der Auftakt für weitere sein: „Im Anschluss an den Umbau dieser Haltestelle werden die Haltestellen An der Kreuzstraße (Born), Hülst und Friedhof (Brüggen) ebenfalls barrierefrei ausgebaut.“Insgesamt sollen 2021 14 Haltestellen im gesamten Gemeindegebiet barrierefrei werden, erläuterte Dieter Dresen. 2022 und 2023 sollen noch weitere folgen.
Dass die Bürger mit entscheiden können, wie ein Ausbau oder eine Verlegung von Haltestellen erfolgt, sieht Dieter Dresen allerdings nicht: „Dies ist eine Aufgabe der Verwaltung.“Im Falle des Schwalmwegs sei auch eine Verlegung notwendig gewesen, da der Standort der Haltestelle bestimmte Anforderungen, etwa an die Breite oder an die Anfahrbarkeit für die Busse, erfüllen müsse.
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