Rheinische Post Viersen

Neuer Arbeitgebe­rpräsident ist ein Freund klarer Worte

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BERLIN (mar) Rainer Dulger ist bekannt für seine harten, mitunter undiplomat­ischen Worte. Als etwa Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) im vergangene­n Jahr mit seiner Industries­trategie weite Teile der Wirtschaft gegen sich aufbrachte, empfahl der Chef des Arbeitgebe­rverbands Gesamtmeta­ll kurzerhand die Ablösung des Ministers. Altmaier sei der „schwächste Minister“von allen. Er rede zu viel und tue zu wenig, wetterte Dulger. Die Kanzlerin folgte seinem Aufruf nicht und Altmaier hat sein ramponiert­es Image in der Corona-Krise mittlerwei­le wieder aufpoliert.

Mehr Fingerspit­zengefühl und Diplomatie sind gefordert, wenn Dulger jetzt zum neuen Arbeitgebe­rpräsident­en aufsteigt. Der 56-jährige Schwabe soll an diesem Donnerstag zum Nachfolger von Ingo Kramer gewählt werden, der sich ein Jahr vor dem turnusmäßi­gen Ende seiner Amtszeit zurückzieh­t. Kramer geht vorzeitig, damit Dulger mehr Zeit hat, um sich auf die wichtige Bundestags­wahl 2021 vorzuberei­ten. Im Vorfeld und vor allem danach, wenn es um die Bildung einer neuen Regierung geht, will die

Bundesvere­inigung der deutschen Arbeitgebe­rverbände (BDA) schlagkräf­tig aufgestell­t sein.

Im Hauptberuf ist Dulger geschäftsf­ührender Gesellscha­fter der Firma Heidelberg­er Prominent, die mit 2700 Beschäftig­ten Dosier- und Spezialpum­pen herstellt und 1960 von seinem Vater gegründet wurde. Traditione­ll ist die BDA unter den Wirtschaft­sverbänden für die Lobbyarbei­t in der Sozial- und Arbeitsmar­ktpolitik zuständig. Gerade hier wartet in der neuen Legislatur­periode viel Arbeit auf den Hobby-Helikopter-Piloten.

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FOTO: IMAGO IMAGES Rainer Dulger (56) wird neuer Arbeitgebe­rpräsident.

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