Kreis will Bundeswehr-Einsatz verlängern
Die Soldaten sollen Viersen eigentlich am 4. Dezember verlassen. Am Mittwoch gab es zwei weitere Corona-Tote.
KREIS VIERSEN (mrö) Der Kreis Viersen hat eine Verlängerung des Bundeswehr-Hilfseinsatzes zur Kontaktverfolgung von Corona-Infizierten beantragt. 25 Soldaten unterstützen das Kreisgesundheitsamt seit 2. November
„Um die epidemische Lage im Kreis unter Kontrolle zu bekommen, ist die konsequente Ermittlung von Kontaktpersonen aktuell unser wichtigstes Instrument“, sagte Landrat Andreas Coenen (CDU). „Dabei leistet die Bundeswehr einen wertvollen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie im Kreis Viersen.“
Die 25 Angehörigen der Bundeswehr vorrangig bei der Erstinformation von positiv getesteten Personen. Jede Soldatin und jeder Soldat kontaktiert durchschnittlich zwischen zehn und 15 Betroffene pro Tag. In kurzen Gesprächen fragen die Soldaten Daten zur Person ab und sprechen eine Quarantäne für Mitglieder der Hausgemeinschaft aus. Insgesamt könnten Infektionsketten so schneller verfolgt und könne Neuinfektionen vorgebeugt werden.
Am Mittwoch gab es zwei weitere Todesfälle von Covid-19-Patienten im Kreis Viersen: Ein 84-jähriger Mann aus Brüggen und eine 69-jährige Frau aus Willich sind laut Kreisgesundheitsamt an den Folgen der Infektion gestorben. 90 Einwohner des Kreises Viersen erhielten am Mittwoch ein positives Testergebnis. Die Zahl der neuen bestätigten Fälle in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner stieg von 122 auf 129 an. Aktuell gelten 613 Personen im Kreis Viersen als infiziert – das sind 39 mehr als am Dienstag.
1172 Kontaktpersonen befinden sich in häuslicher Quarantäne.
Nach Angaben des Kreises wurden an fünf Schulen je eine Person positiv aufs neue Coronavirus getestet. Betroffen sind die Gesamtschule Brüggen, das Michael-Ende-Gymnasium in Tönisvorst, die katholische Grundschule Kempen sowie die Grundschule Wekeln. Wie Niederkrüchtens Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos) bekannt gab, wurde auch an der katholischen Grundschule am Lütterbach in Niederkrüchten eine Mitarbeiterin positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Acht Schüler begaben sich als Kontaktpersonen ersten Grades umgehend in Quarantäne.
36 Infizierte wurden am Mittwoch in den Krankenhäusern im Kreis Viersen stationär behandelt, sechs davon auf Intensivstationen. Vier Covid-19-Patienten mussten beatmet werden. So verteilen sich die Infizierten auf die Städte und Gemeinden: Brüggen: Aktuell 42 Infizierte (+5), Nettetal: 117 (+8), Niederkrüchten: 23 (+3), Schwalmtal: 36 (+1), Viersen: 202 (+17).