Australierin kommt nach 800 Tagen Haft im Iran frei
CANBERRA/TEHERAN (dpa) Australiens Regierung hat die Freilassung der australischen Islamwissenschaftlerin Kylie Moore-Gilbert im Iran bestätigt. „In Absprache mit ihrer Familie wurde Dr. Moore-Gilberts Freilassung durch diplomatisches Engagement bei der iranischen Regierung erreicht“, schrieb Außenministerin Marise Payne am Donnerstag in einer Mitteilung.
Die Islamwissenschaftlerin und Dozentin der Universität Melbourne war im September 2018 nach ihrer Teilnahme an einer wissenschaftlichen Konferenz im Iran verhaftet und wegen Spionage für Israel sowie Gefährdung der nationalen Sicherheit zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Moore-Gilbert, die auch britische Staatsangehörige ist, wies die Vorwürfe zurück. Insgesamt war sie mehr als 800 Tage in Haft.
Einen Bericht des staatlichen iranischen Fernsehsenders Irib, wonach die Freilassung im Rahmen eines Gefangenenaustauschs erfolgte, bestätigte die Regierung in Canberra nicht. Im Gegenzug für Moore-Gilberts Freilassung sollen demnach drei im Ausland festgehaltene Iraner freigekommen sein.
Moore-Gilbert dankte in einer Erklärung denen, die sich während des „langen und traumatischen Leidenswegs“für ihre Freiheit eingesetzt hatten. „Mit bittersüßen Gefühlen verlasse ich das Land, trotz der Ungerechtigkeiten, denen ich ausgesetzt war“, schrieb die 33-Jährige.